DAS WANDERN
Das Magazin der Schweizer Wanderwege
Campingplätze mitten in den Bergen


Wanderreportagen
ABO
Tessins höchster Campingplatz
Auf einen Blick: Campingplatz Pro-Natura-Zentrum Lucomagno GR/TI


49 besonders wanderfreundliche und naturnahe Campingplätze
Schwerpunkt «Grimsel BE/VS»

Wanderreportagen
Zeugen aus der Eiszeit
Gletscher sind eine archaische und mächtige Kraft. Im Grimselgebiet im Berner Oberland fliesst ihr Eis seit Jahrtausenden durch harten Granit. Das hinterlässt Spuren, die auf einer Wanderung zum Unteraargletscher besonders gut sichtbar sind.

Wanderreportagen
Kommt Zeit, kommt Kristall
Ein Kristallfund am Vorder Zinggenstock führte 1719 zu einer Strahlereuphorie im Haslital. Heute sind dort kaum mehr Kristalle zu finden. Auf dem Wanderweg vom Grimselpass zum Berghaus Oberaar gibt es aber glitzernde Steine zuhauf – sie mit Hammer und Meissel abzubauen, lässt den Pioniergeist von damals aufleben.

Wanderreportagen
Eisriesen gestern und heute
Wenn Andreas Wipf in die Berge geht, dann meist nur in Regionen mit Gletschern. Seit vielen Jahren dokumentiert er akribisch deren Veränderung – unter anderen auch jene des Rhonegletschers. Eine Erkundungstour über das Nägelisgrätli zusammen mit dem Geografen.
Wandervorschläge

Grimsel, Hospiz
• BE
Zwei Tage im Vorfeld des Unteraargletschers
Kurz bevor das Postauto nach kurvenreicher Fahrt von Meiringen aus den Grimselpass erreicht, eröffnet sich rechterhand eine eindrückliche Sicht in ein langes und tief eingekerbtes Tal. Zwischen glatt geschliffenen Talflanken schimmert der grünliche Grimsel-Stausee, und weit im Hintergrund ragt das Finsteraarhorn in den Himmel.
Es ist eine urweltliche, allerdings auch vom Menschen geprägte Szenerie, die sich gut auf einer zweitägigen Wanderung zur Lauteraarhütte und zurück erkunden und erleben lässt. Sie beginnt beim Hotel Grimsel Hospiz und verläuft am Nordufer des Grimselsees entlang. Der Abschnitt ist zwar lang, überrascht aber immer wieder mit kleinen Mooren, sprudelnden Bächen und einigen mächtigen Arven. Überall an den felsigen Hängen sind die Spuren der einst mächtigen Gletscher auszumachen.
Beim westlichen Ende des Grimselsees beginnt das Vorfeld des Unteraargletschers, eine weite Auenlandschaft mit viel Kies und Sand, durch die sich die junge Aare schlängelt. Manchenorts konnten bereits Sträucher und Bäume Fuss fassen, während andernorts erst Moose den jungen Boden bedecken. Durch den Klimawandel hat sich der Gletscher in den letzten Jahrzehnten weit zurückgezogen und hat auch mächtig an Dicke verloren.
Nach einem etwa einstündigen, aber technisch einfachen Aufstieg ist dann die Lauteraarhütte SAC erreicht. Der traditionelle Steinbau sitzt auf einer kleinen Schulter auf fast 2400 Metern, mit eindrücklichem Blick auf die Viertausender Finsteraarhorn, Lauteraarhorn und Schreckhorn. Auf der Terrasse, die sich fast um das ganze Haus zieht, lässt es sich herrlich ausruhen, und mit etwas Glück kann man in der Umgebung Gämsen ausmachen. Am zweiten Tag geht es dann auf derselben Strecke zurück zum Grimselpass.

Grimsel Passhöhe
• BE
Übers Nägelisgrätli zum Rhonegletscher
Der Grimselpass ist geprägt vom Verkehr, von Kraftwerksanlagen und von Hochspannungsleitungen. Trotzdem ist es eine faszinierende Gegend: während Jahrtausenden von Gletschern geformt, den rauen Bedingungen auf 2164 Metern über Meer ausgesetzt und doch sanft vom warmen Licht des Südens beschienen.
Auf der Passhöhe am Totesee treffen sich Motorradfahrer, Wanderinnen und Ausflügler zum Morgenkaffee. Anschliessend geht es für die Motorisierten nur noch bergab, zu Fuss kann man hingegen nach Höherem streben. Der Wanderwegweiser steht hinter dem Restaurant Alpenrösli und zeigt in Richtung Nägelisgrätli und Rhonegletscher. Nach einem kleinen, namenlosen Seelein nahe der Passstrasse steigt der Weg bereits steil an. Teilweise wie ein Saumweg ausgebaut, führt er dem Vorder Gärstenhorn entgegen bis aufs Nägelisgrätli. Schön zu sehen sind überall die Spuren der längst verschwundenen Gletscher. Schmal oder besonders abschüssig ist der Grat nirgends.
Ein erster Höhepunkt der Tour ist der Grätlisee. Er liegt geschützt in einer vom Eis in die Felsen geschliffenen Mulde. Oft spiegeln sich der schneebedeckte Galenstock und die anderen imposanten Dreitausender in der glatten Wasseroberfläche. Influencer haben dies auch schon entdeckt, überlaufen ist der Spot trotzdem noch nicht.
Nach dem See führt der Wanderweg noch weiter über Geröllfelder, bis der Rhonegletscher in seiner ganzen Pracht zum Vorschein kommt. Wie von einem Balkon aus sieht man den neun Kilometer langen Eisstrom vom Einzugsgebiet bis zur Zunge und zum immer grösser werdenden Gletschersee nahe der Furkapassstrasse. Hier, beim Punkt 2651, endet der offizielle Wanderweg. Die Markierungen gehen allerdings noch weiter, und man kann getrost bis auf die prägnante Moräne absteigen. Danach ist eine Rückkehr zum Grimselpass auf derselben Route empfehlenswert.

Grimsel Passhöhe
— Berghaus Oberaar
• BE
Aussichtsreich zum Oberaarsee
1719 war es, als der Fund einer grossen Kristallkluft am Fusse des Vorder Zinggestocks eine Euphorie im Haslital auslöste. Um die 50 Tonnen Kristalle bargen die Strahler in den darauffolgenden Jahren aus der 40 Meter langen Höhle. Sie verkauften die Steine nach Mailand und Paris, wo aus ihnen Schmuck und Kunstgegenstände gefertigt wurden. Drei der Kristalle sind heute noch im Naturhistorischen Museum in Bern zu sehen, die Strahler gaben sie dem Staat Bern als Steuern ab.
Den grossen Fund macht man auf der Familienwanderung von der Grimselpasshöhe zum Berghaus Oberaar wohl nicht. Aber mit etwas Ausdauer findet sich hier schon das eine oder andere glasklare Kristallspitzchen, das sich zu Hause auf dem Nachttischchen gut macht. Am besten, man packt dazu Hammer und Meissel in den Rucksack – und einen Schraubenzieher zum Stochern.
Den einzigen grösseren Aufstieg gibt es am Anfang: Mit Aussicht auf den Totesee und den Grimselpass wandert man in Spitzkehren bis zur Hüsegghütte, wo das mitgebrachte Znüni genossen werden kann. Fortan zieht sich der Granitweg die Höhe haltend der Flanke des Sidelhorens entlang. Bald sieht man den Vorder Zinggestock und den Grimselsee, an dessen rechtem Ufer die leere Kristallkluft liegt – unerreichbar für Wandernde. Umso mehr geniesst man die raue Gebirgswelt, der die Kraftwerke Oberhasli mit ihren Anlagen Strom abtrotzen: Triebteseewli wie auch Oberaarsee haben Staumauern. Die ehemals für die Mitarbeitenden gebauten Seilbahnen sind heute öffentlich: So beginnt diese Wanderung mit der Fahrt mit der Sidelhornbahn vom Grimsel Hospiz aus auf die Passhöhe – alternativ fährt das Postauto auf die Passhöhe – und wird mit der Talfahrt in der Oberaarbahn beendet.
Das Berghaus Oberaar rundet die Wanderung ab: Hier kann eingekehrt werden – und wer am nächsten Tag noch Lust auf eine kurze Wanderung zum Gletschertor des Oberaargletschers hat, kann hier auch übernachten.
Gipfelgespräche

Portraits
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«Beim Wandern sind die Pausen ebenso wichtig wie das Gehen»
Der Lyriker Kuno Roth vermittelt auf einer Spazierwanderung, wie seine Poesie entsteht – theoretisch und praktisch. Der Ausflug am Berner Jurasüdfuss gipfelt in der Entstehung zweier neuer Gedichte – und einer Schreibanleitung zum Nachahmen.

Wanderreportagen
Auf der Suche nach einer der seltensten Heuschrecken der Schweiz
Hannes Baur macht immer und immer wieder dieselben Wanderungen. «Ich entdecke stets etwas Neues», erklärt der Heuschreckenexperte aus Bern. So auch im Aufstieg nach Jeizinen VS, auf der Sonnenseite des Rhonetals, wo er auf der Suche nach der Kreuzschrecke etwas erspäht, das er noch nie gesehen hat.

Portraits
«Ich wandere nicht mit allen gleich gern»
Sie ist eine der jüngsten und aufstrebendsten Stand-up-Comedians der Schweiz – und seit der Pandemie auch auf Wanderwegen anzutreffen. Unterwegs am Walensee erzählt Reena Krishnaraja, was sie am Wandern mag und was sie nervt.
Praktisch

Praktisch
Das leichte Basislager
Neue Materialien und durchdachte Designs haben die Campingausrüstung in den letzten Jahren deutlich leichter gemacht – ohne dabei auf Komfort zu verzichten. Was früher schwer und sperrig war, passt heute in einen Rucksack.
Aus der Wanderwelt

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Weitwandern mit Kindern: Was erst einmal anstrengend klingt, sind für unsere Autorin die besten Ferien überhaupt. Denn nie verbringt man als Familie so viel Zeit zusammen. Es ist ein gemeinsames Projekt – und ein grosses Abenteuer.
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