Caischavedra — Disentis/Mustér, Pendicularas • GR

Schöne Aussichten über Disentis

Wenn man Glück hat, kann man auf dieser rund vierstündigen Bergwanderung gleich drei Bergseen bestaunen. Wenn man die Wanderschuhe im Frühsommer schnürt, ist der See Lag Crest Ault noch vom Winter mit Schmelzwasser gefüllt. Je weiter das Kalenderjahr voranschreitet desto mehr schwindet die Chance, das Seelein wasserführend zu sehen. Im Spätsommer ist es nämlich meist ausgetrocknet. Aber der Reihe nach: Es handelt sich um eine Rundwanderung, die man nach Lust und Laune mit der Bergbahn nach oder von Caischavedra etwas abkürzen kann. Von der Bergstation Caischavedra flankiert der gut ausgebaute Bergwanderweg vom Val Magriel die Arena der umliegenden Gipfel. Hier geht es ziemlich flach dem Höhenweg mit wohltuender Aussicht entlang. Einige Male werden Bergbäche auf Brücken und auf Steinen überquert. Erstes Highlight im Val d’Acletta ist der Lag Serein, welcher zum Pausieren einlädt. Zuweilen ist es etwas windig dort, aber an einem etwas wärmeren Tag sind Wandernde froh um die Abkühlung. Vom Val dal Lag Serein wird die Muotta dil Tir umgangen, also hält man sich bei Plaun Tir links und kommt ins Val Clavaniev. Dort geht es auch ein kurzes Stück übers Geröll, welches Trittsicherheit verlangt. Hier liegt nun der Lag Crest Ault oder eben bloss sein Bett. Langsam heisst es, an den Abstieg nach Disentis zu denken. Dieser führt via Alp Run, Truaisch und Plaun Grond auf zickzackförmigen Bergwanderwegen zuweilen steil nach unten. Wer seine Knie schonen möchte, weicht auf die Fahrstrasse aus. Diese verläuft ein bisschen flacher, dafür in grosszügigeren Kehren. Bei Plaun Grond lohnt es sich aber wieder, nach rechts auf den Bergwanderweg abzubiegen und noch den Clavaniev-Bach zu überqueren - für die letzte spritzige Bergfrische, bevor man sich wieder in Disentis findet.

Information

Erreichbar ist Caischavedra mit der Bergbahn von Pendicularas aus. Von Disentis fährt ein Ortsbus zur Talstation. Fahrplan unter
www.disentis-sedrun.graubuenden.ch

Wanderung Nr. 1513

Publiziert 2018 ‒ Präsentiert von Disentis Sedrun

Disentis Sedrun

Vera In-Albon

Wandervorschläge

Windwurfflächen in der Surselva Nr. 2095
Sedrun — Disentis/Mustér • GR

Windwurfflächen in der Surselva

Nirgendwo sonst in der Schweiz zerstörte 1990 der Orkan Vivian so viel Wald wie in der Surselva, im Gebiet von Sedrun, Disentis und Curaglia. Die Spuren dieses Sturms vor über 30 Jahren sind auf dieser Wanderung allgegenwärtig. Die sturmgefällten Bäume wurden damals wegtransportiert, der zerstörte Schutzwald wieder aufgeforstet. Der nachwachsende junge Bergwald unterscheidet sich schon von Weitem deutlich vom Bergwald, der damals verschont geblieben war: Es wachsen mehr Laubbäume, deshalb ist er vielfältiger und sollte kommenden Stürmen besser widerstehen können. Der grösste Teil der Wanderung folgt der Senda Sursilvana, einem Wanderweg, der in fünf Etappen durch die Region führt. Oberhalb von Sedrun macht die Wanderroute einen Abstecher ins Val Bugnei und hoch in den nachwachsenden Bergwald. Zwischen neu aufgeforsteten Bäumen stehen einzelne alte Fichten, die den Sturm überstanden haben. Nach dem Abstieg zurück auf die Senda Sursilvana leitet der Höhenweg über Wiesen und Weiden an kleinen Dörfern vorbei nach Disentis mit dem weithin sichtbaren Kloster.
Farbige Überraschung bei den Jöriseen Nr. 1140
Wägerhütta — Röven • GR

Farbige Überraschung bei den Jöriseen

Diese lohnende Bergwanderung beginnt bei Wägerhütta unterhalb des Flüelapasses und führt über einsame Pässe und urtümliche Täler zu besonderen Bergseen. Nach einem kurzen, steilen Schlussanstieg ist die Winterlücke erreicht. Beim Blick zurück fällt der Schuttkegel von Punkt 2666 auf, der von früheren Gletschern wie ein kleiner Vulkankegel geformt wurde. Nach einigen Schritten abwärts an kleinen, namenlosen Bergseen vorbei, leuchtet plötzlich türkisfarbenes Wasser in der Ferne. Bei trübem Licht wirkt diese Farbe in der sonst grauen Gerölllandschaft so intensiv, dass es beinahe unwirklich scheint. An einem weissen Palmenstrand wäre diese Farbe keine Überraschung, doch hier oben hätte sie wirklich niemand erwartet. Der Abstieg auf beweglichem Geröll erfordert etwas Aufmerksamkeit, dann sind die Jöriseen erreicht. Obwohl alle Seen nahe beieinander liegen, schimmern nicht alle türkisfarben und sind etwas milchig getrübt. Einzelne Seen sind klar und spiegeln die Farben des Himmels. Dahinter steckt der Jörigletscher, dessen mit Gesteinsmehl angereichertes Wasser unterirdisch in einzelne Seen fliesst und die wunderschöne Türkisfarbe entstehen lässt. Auch bei bewölktem Himmel verfehlen die Jöriseen ihre Wirkung nicht! Mehr oder weniger deutliche Wegspuren führen weiter zum Jöriflesspass. Hier ist es besser, wenn man den Weg nicht im Nebel suchen muss! Von der Passhöhe führt wieder ein deutlicher Wanderweg weiter, hinunter ins wilde, von eiszeitlichen Gletschern geformte Val Fless. Im Herbst sind die grasigen Hänge goldbraun verfärbt, die Alpgebäude sind wintersicher verriegelt, Kuh- und Ziegenglocken verstummt. Der munter sprudelnden Aua da Fless entlang führt ein Alpsträsschen hinunter nach Röven an der Flüelapassstrasse.
Bergseen Nr. 0691
Oberalppass — Nätschen • UR

Bergseen

Die Matterhorn‑Gotthard‑Bahn fährt von Göschenen über Andermatt oder von Disentis zum Oberalppass. Hier lädt der knallrote Leuchtturm des Informationscenters neugierige Touristen ein, sich über die Rheinquellen zu orientieren. Der Wanderweg steigt gegen Norden über drei Geländestufen zur Fellilücke hinauf, die im Winter bei Skitourenfahrern sehr beliebt ist. Der Tiefblick das Fellital hinunter zum Reusstal und gegen das Urnerland ist winters wie sommers äusserst beeindruckend. Der Weg zum Lutersee führt auf einer Terrasse der Flanke des Schneehüenerstocks entlang. Immer wieder sieht man links unten den Oberalppass mit seinem tiefblauen See. Nach knapp zwei Stunden Marsch ist der Lutersee erreicht. Unvergesslich, wie sich die Felswände des Gross Schijen oder des Brunnenstocks im Wasser spiegeln. Die grossen Steine, die auf den Wiesen rund um See verteilt liegen, laden zum Rasten und Geniessen der herrlichen Bergwelt ein. Das Bimmeln der Kuhglocken lässt die Hektik des Alltags vergessen. Die Zeit vergeht im Nu und es kommt der Moment zum Aufbruch. Der Weg fällt zuerst etwas steil ab, geht dann aber in einen sehr empfehlenswerten Höhenweg über, der einen beinahe ebenen Weges zum Andermatter Skigebiet führt. Die beiden Windkraftwerke weisen schon von weitem den Weg. Beindruckend ist die Fernsicht ins Gotthardmassiv und gegen Norden über die Schöllenen zu den Gletschern des Sustengebiets. Ein breiter Fahrweg führt zur Haltestelle Nätschen der Matterhorn‑Gotthard‑Bahn hinunter. Im gemütlichen Beizli vergeht die Wartezeit rasch, bis der Zug die zufrieden‑müden Wanderer wieder zum Oberalppass oder direkt nach Hause bringt.
Bergseen Nr. 0694
Glattalp — Grotzenbüel • SZ

Bergseen

Eisig ist es im Winter auf der Glattalp, Temperaturen um 30 Grad unter dem Gefrierpunkt sind keine Seltenheit, 1991 wurden gar Temperaturen von über 50 Grad unter Null gemessen. Im Spätsommer hingegen präsentiert sich der See als liebliche Ausflugsdestination. Mühelos gewinnen Besucher die Höhe der Alp dank dem heute vor allem touristisch genutzten Materialbähnchen des Wasserkraftwerks; am See selbst strecken sich Grasmatten dem Ufer entlang und die breiten Wege erinnern an Parkwege im Unterland. Wer hingegen die Überschreitung nach Braunwald im Glarnerland wagt, begibt sich in Gämsenland. Deutlich spiegelt sich im Glattalpsee schon der Abschluss des kleinen Hochtals, die Furggele: ein Sattel aus losem Geröll, der sich zwischen Höch Turm und Ortstock spannt. Zwei Schritte vor, einen zurück kämpft man sich aufwärts; wer Wanderstöcke dabei hat, ist gut beraten. Oben auf der Furggele weitet sich der Blick hinüber zum Glärnisch und zurück zu den vergletscherten Innerschweizer Bergen. Ein letzter Rest Gletscher liegt auch unter dem Geröll auf der Schattseite der Furggele verborgen, der Weg hält sich jedoch rechts davon und führt über eine verlandete Ebene zum oberen Ende einer Steilstufe, dem Bärentritt. Nun ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt, der Abstieg ist aber mit Drahtseilen gut gesichert. Im Rücken schliessen sich die Kalkpfeiler zu einer trutzigen Arena aus Fels und der Weg schlängelt sich über sonnige Matten der Bergstation Grotzenbüel und dem Ferienort Braunwald entgegen.

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