So gelingt die Wanderung mit Ihrem Hund

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So gelingt die Wanderung mit Ihrem Hund

Zugegeben, ob Ihr Hund etwas von der schönen Aussicht hat, das wissen wir nicht. Aber von weiten Wiesen, neuen Schnuppergründen mit vielen unterschiedlichen Düften und vielleicht auch von der frischen Luft ist er wohl auch ganz begeistert.

Draussen unterwegs zu sein bedeutet für Ihren Hund doch auch Abenteuer pur. Damit die gemeinsame Tour ein schönes und entspanntes Erlebnis wird, braucht es jedoch etwas Vorbereitung.  

Es gibt unzählige Kilometer an Wanderwegen, die sich für Mensch und Hund eignen. Bestenfalls vergnügen sich beide während eines gemütlichen Spaziergangs an einem See oder Flussufer, auf einer Höhenwanderung oder durch den Wald. Beachten Sie dazu einige Punkte und sorgen Sie für unbeschwertes Wanderglück auf vier Pfoten und zwei Füssen.

Die Wanderung mit Hund gut planen

Natürlich beginnt jede Wanderung zu Hause mit der Planung. Wenn Sie Ihren Hund mitnehmen möchten, gilt dies ganz besonders. Am wichtigsten ist der erste Punkt:

Passende Route wählen

Nicht jede Wanderung ist hundefreundlich. Routen mit Metalltreppen, Gitterrosten oder ausgesetzten Passagen sind zu vermeiden. Metallene Untergründe sind für Hundepfoten unangenehm oder gar unpassierbar. Auch Alpinwanderungen (weiss-blau-weiss markiert) eignen sich nur für wirklich erfahrene Hundehalter:innen mit sehr trittsicheren Tieren. Sind Sie unsicher, hilft das örtliche Tourismusbüro gerne weiter. Wenn Ihr Hund auf der Wanderung unsicherer gehen oder ausweichen will, lassen Sie das zu! Der Hund soll seinen eigenen Weg aussuchen können, auf dem er am trittsichersten ist. 

Quer durchs Val de Ruz Nr. 2290
Grand-Chézard — Neuchâtel, Pont des Parcs • NE

Quer durchs Val de Ruz

Das Neuenburger Val de Ruz ist ein weitläufiges, flaches Tal, flankiert von zwei Gebirgszügen. Die Wanderung quer durch das Tal startet in Chézard-St-Martin. Auf Naturwegen und durch Felder hindurch geht es zum Bois d’Yé. Im kleinen Waldstück sind ein Lehrpfad zum Neuenburger Wald und mehrere hübsche Picknickplätze zu finden. Zuerst auf Beton und danach auf Asphalt führt der Weg nach Engollon und zur Pfarrkirche des Orts mit ihren sehenswerten, mittelalterlichen Fresken. Nach der Überquerung des Seyon, des wichtigsten Wasserlaufs im Tal, erreicht man via Vilars den Hang von Chaumont. Von hier, im Süden des Tals, erstreckt sich der Blick bis auf die nördliche Bergkette mit dem Mont Racine und dem Tête de Ran. Der nächste Abschnitt folgt, nun wieder auf natürlichem Untergrund, dem Waldrand bis zur vermutlich im 16. Jahrhundert erbauten Kirche von Fenin. Anschliessend geht es zwischen den herbstlich verfärbten Bäumen hindurch hinunter nach Valangin. Das schmucke Dorf ist einen Rundgang wert und bietet einen Reigen historischer Bauwerke – von den beiden Häuserreihen der Hauptgasse aus dem 15. und 18. Jahrhundert über die zwischen 1500 und 1505 erbaute Kirche bis zum berühmten Schloss aus dem 13. Jahrhundert. Auf dem Weg durch die Seyon-Schlucht warnt ein Schild vor schwierigen Passagen. Tatsächlich ist der Pfad stellenweise schmal und recht abschüssig. Bald wird er aber wieder breiter und führt über ein Stück eines Römerwegs und schliesslich der Felswand entlang. Der Fluss ist von hier aus nicht zu sehen, die Strasse weiter unten aber umso besser zu hören. Ein letzter Höhepunkt der Wanderung wartet am Ende der Schlucht: Beim Gor de Vauseyon sprudelt der Fluss zwischen den Felsen, und alte Schaufelräder erinnern an die Mühle, die einst hier stand, wo heute das Maison du Prussien seine Gäste empfängt.
Durchs Naherholungsgebiet bei Zürich Nr. 2280
Zollikerberg — Stettbach • ZH

Durchs Naherholungsgebiet bei Zürich

«Fremde Hände» ist Petra Ivanovs Debüt und der Beginn einer Buchserie mit dem Ermittlerpaar Flint und Cavalli. Im ersten Band ermitteln die beiden im Zürcher Rotlichtmilieu, wobei die komplexe Beziehung zwischen der Bezirksanwältin und dem Kriminalkommissar der Geschichte eine zusätzliche Ebene verleiht. Die Wanderung beginnt am Zollikerberg am Rand von Zürich. Schon nach ein paar Schritten durch das Quartier hinunter zum Wehrenbach scheint die Stadt weit weg zu sein. Unerwartet gibt es im Stöckentobel eine Begegnung mit einem Elefanten. Ende des 19. Jahrhunderts liess der Verschönerungsverein Zürich diese Elefantenskulptur im Bachbett errichten. Am Ufer lädt eine Feuerstelle mit wettergeschützten Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. An den Sportanlagen von Witikon vorbei steigt der Wanderweg hoch zum Lorenchopf. Der Aussichtsturm mit Alpen-, Vogesen- und Schwarzwaldsicht ist ebenfalls ein Werk des Verschönerungsvereins Zürich. Auch hier gibt es einladende Feuer- und Picknickstellen. Der Abstieg führt durch den Wald hinunter nach Gockhausen, dem Rückzugsort des Ermittlerpaars Flint und Cavalli, und weiter hinunter nach Stettbach.
Entschleunigung bei der Stadt Freiburg Nr. 1838
Abbaye de Hauterive • FR

Entschleunigung bei der Stadt Freiburg

Auf dieser knapp neun Kilometer langen Wanderung in Freiburg lassen sich die herrlichen Herbstfarben in vollen Zügen geniessen. Dieser sanft hügelige Rundweg ist nur ein Steinwurf von der Stadt Freiburg entfernt und gut zugänglich. Der Startpunkt ist bei der Abbaye de Hauterive. Nach 50 Metern geht es zunächst den Schotterweg hinauf nach Grangeneuve auf der rechten Seite. Nach der Käserei geht es weiter in Richtung des grossen Bauernhofs La Tioleyre, und mit der ersten Abzweigung auf der linken Seite wird die Wanderung fortgesetzt. Ein paar hundert Meter weiter nimmt man an der Kreuzung den Sentier de la Tuffière. Dieser Weg begleitet das Mäandern der Saane und ist gut ausgeschildert. Der Fluss entspringt kilometerweit entfernt am Sanetschpass im Wallis und mündet, nachdem er verschiedene Seen gespeist hat, in die Aare. Der idyllische Weg führt die Wandernden durch den schönen Herbstwald und lädt immer wieder zu kleinen Pausen auf den Waldbänken und Picknickplätzen ein. So kann die Farbpalette der Bäume, die den Weg meterhoch überragen, ausgiebig bewundert werden. Nach etwa 45 Minuten ist die Tuffière-Brücke erreicht und überquert. Nach 50 Metern geht es dem ausgeschilderten Weg nach auf die linke Seite. So gelangt man am rechten Ufer zurück zum Ausgangspunkt Hauterive. Dort sollte man sich die Zeit nehmen, die berühmte Abtei von Hauterive aus dem 12. Jahrhundert zu besuchen. Dieses geschichtsträchtige Gotteshaus ist ein Ort, um neue Energie zu tanken oder im herrlichen Garten auf einer Bank ein Sonnenbad zu nehmen. Im Klostershop gibt es eine Reihe von künstlerischen Werken der Mönche, wie Aquarelle, Holz- und Steinskulpturen. Auch kulinarische Produkte werden angeboten.
Wasser mitnehmen

Hunde trinken unterwegs deutlich mehr als zu Hause. Dies natürlich besonders an warmen Tagen. Nehmen Sie genügend Wasser und einen leichten, vielleicht faltbaren Napf mit. Oder achten Sie darauf, dass auf der Route Bäche oder Seen liegen.

Und noch eine Bitte im Namen aller Landwirt:innen: Lassen Sie Ihren Hund nicht in Kuhtränken baden!

Schutz vor Hitze

Auch ein dichtes Fell ersetzt keinen Sonnenschutz. Sie brauchen Ihren Hund aber nicht einzucremen. Meiden Sie besser steinige Südseiten zur Mittagszeit und legen Sie regelmässig Pausen im Schatten ein. Bei sehr hohen Temperaturen ziehen Sie lieber frühmorgens oder am Abend los. Und was viele nicht bedenken: Asphalt und Metallgitter können im Sommer sehr heiss werden. Den Untergrund prüfen Sie am besten mit der Hand, bevor Ihr Hund darüber läuft.

Leinenpflicht und Wildschutz

In vielen Kantonen besteht während der Brut- und Setzzeit (meist von Anfang April bis Ende Juli) Leinenpflicht. Ansonsten ist die Leinenpflicht kantonal unterschiedlich geregelt. Generell: Halten Sie Ihren Hund ausserhalb markierter Wege und in Wildruhezonen immer an der Leine, zum Schutz der lokalen Fauna und Ihres Vierbeiners.

Begegnungen mit Herdenschutzhunden?

In den Alpen können Schafherden von speziell ausgebildeten Herdenschutzhunden bewacht werden. Wenn Sie Hinweisschilder sehen: Kehren Sie um. Unsere Hunde haben auf von Herdenschutzhunden bewachten Weiden nichts verloren.

Ausdauer und Alter berücksichtigen

Nicht jeder Hund kann oder will gleich weit wandern. Kleine oder ältere Hunde ermüden schneller (wie viele Schritte muss Ihr Chihuahua machen, während Sie einfach einen nehmen?). Sportliche Rassen können längere Distanzen besser bewältigen. Planen Sie Touren, die zum Alter, Kondition, Grösse und Körperbau Ihres Hundes passen. Lassen Sie Ihren Dackel bitte nicht einen Bergwanderweg mit vielen Stufen gehen. Und: Legen Sie viele Pausen ein.

Ausschlafen vor und nach der Wanderung

Ein Hund im Erwachsenenalter benötigt ca. 18 Stunden Schlaf. Wenn er diesen nicht regelmässig bekommt, sind längere Wanderungen für ihn schwierig zu meistern. Speziell vor einer Wanderung sollte es also genug Schlaf geben. Auch zwischen zwei Wandertagen ist ein Ruhetag wichtig.

Ist mein Hund fit genug?

Bevor Sie Ihren Hund auf vier- bis sechsstündige Wanderungen mitnehmen, prüfen Sie, ob er dafür bereit ist, und zwar körperlich und mental. Eine Wanderung bedeutet für den Hund eben auch viel Kopfarbeit. Überforderung mit der Situation äussert sich häufig an überdrehten Hunden, die z.B. an der Leine ziehen, in die Leine beissen oder nicht weitergehen wollen oder können. Beim Wandern gilt also: den Fokus auf den Hund legen, die Pausen wirklich machen.  

Durchs Tal von Intyamon Nr. 1610
Montbovon — Enney • FR

Durchs Tal von Intyamon

Auf der Wanderung von Montbovon nach Enney zeigt sich das Tal von Intyamon von seiner besten Seite: typische Greyerzer Dörfer, historische Brücken, Flüsse, Wälder, Agrarlandschaften und prächtige Ausblicke auf die Bergkette von Les Vanils. Der vom Mouvement Agricole de l’Intyamon angelegte Pfad ist mit zahlreichen Lehrtafeln ausgestattet. Die Route folgt zunächst der Strasse bis zum Lac de Lessoc und dann dessen linkem Ufer entlang bis zu einer Besonderheit: einer Gruppe von gleich vier Strassen- und Bahnbrücken über den Hongrin. Einige Hundert Meter weiter führt eine Holzbrücke mit Schindeldach über die Saane; erbaut wurde sie 1667, wie eine Inschrift am rechten Flussufer verrät. Hinter dem nächsten Waldstück liegt Lessoc, eine dichte Ansammlung von Häusern und Höfen mit einem hübschen gedeckten Brunnen im Dorfzentrum. Einen Besuch wert ist auch die Kirche mit ihrer bemalten Holzdecke am Ortsausgang. Weiter geht es über eine friedliche Weide und dem Waldrand entlang bis zu einer der Jungfrau Maria von Lourdes gewidmeten Grotte und dem Flüsschen Taouna, das noch heute das Sägewerk von Grandvillard mit Energie versorgt. Wer sich für das bauliche Erbe der Gegend interessiert, findet hier einen weiteren Lehrpfad, der bedeutsame Gebäude anzeigt und beschreibt. Nach dem Gang durch Grandvillard, das seinen architektonischen Reichtum seiner Vergangenheit als regionales Zentrum kirchlicher Aktivitäten und des Käsehandels verdankt, führt der Weg zurück ans bewaldete Ufer der Saane, ein letztes Mal über den Fluss und schliesslich zum schmucken Bahnhof von Enney.
Sommerfrische und Orte der Kraft Nr. 1137
Stockhütte — Niederrickenbach • NW

Sommerfrische und Orte der Kraft

Die Stockhütte ob Emmten ist für Bergtouristen sehr gut erschlossen. Steigt man aus der Gondelbahn, tritt man auf eine grosse Sonnenterrasse. Auch für die Unterhaltung ist reichlich gesorgt: Linkerhand ist ein Spielplatz eingerichtet, um rasant nach Emmten herunterzufahren, stehen Bikeboards zur Miete bereit und das Goldi-Maskottchen, das auf familienfreundliche Angebote in der Region hinweist, grüsst von der Wand. Im Wald gibt es eine Bogensafari, wo man mit Pfeilen auf täuschend echt aussehende Hirsche zielen kann. Zur Klewenalp führt auch ein Kinderwagen- und Rollstuhl-tauglicher Weg, mit zahlreichen Möglichkeiten, unterwegs einzukehren: vom betriebsamen Berggasthaus über das Tipi-Dorf mit einfachem Alpbeizli, bis zu Picknickplätzen mit Feuerstelle, Tischen und Bänken. Ein erster solcher Picknickplatz befindet sich auf der Twäregg. Nach gut 200 Höhenmetern Anstieg durch den Wald tritt man hinaus auf dem kühn vorstehenden Sporn. Hier entfaltet sich vor dem Blick die überwältigende Kulisse des Schwalmis: eine mächtige Felswand, schroff, wild und wunderschön, Natur pur. Rechterhand am Horizont erkennt man das «Satteli». Eine gute Stunde später führt die Wanderung über diesen Übergang. Damit taucht man ein in das rauhere und naturbelassenere Hinterland der Innerschweizer Berge. Flach zieht sich der Weg hinüber zur Brisenhütte des SAC, Ausgangspunkt für abenteuerliche Gratwanderungen oder die Tour auf den Brisen. Der Weg abwärts führt steil und schmal über blühende Alpwiesen. Man glaubt, die Kraft spüren zu können, die moderne Mystiker an diesem Ort gemessen haben wollen. Seit dem Bildersturm im 16. Jahrhundert ist Niederrickenbach ein Wallfahrtsort. Im Kloster Maria-Rickenbach lebt eine Gemeinschaft von 15 Benediktinerinnen.
Pfotenpflege nicht vergessen

Nach der Wanderung lohnt sich ein kurzer Pfotencheck: Kleine Steinchen oder Harzreste können sich festsetzen. Eine pflegende Salbe hilft bei gereizten Ballen und bei längeren Touren kann vorbeugendes Tapen sinnvoll sein.

Picknick für zwei

Packen Sie neben Ihrem Proviant auch ein paar Leckerlis für den Vierbeiner ein. Bedenken Sie, dass Sie nach dem Essen eine kleine Pause einlegen, bevor Sie weitergehen. Ein gemeinsames Picknick stärkt nicht nur die Energie, sondern auch die Verbindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund. Aber das wissen Sie ja selbst bestens.

Kleine Spiele unterwegs


Auch Hunde lieben Abwechslung: Ein kurzes Apportierspiel, ein Suchspiel mit versteckten Snacks oder ein Sprung ins Wasser werten die Wanderung aus der Sicht Ihres Hundes noch mehr auf.

Mit der richtigen Vorbereitung steht dem gemeinsamen Abenteuer nichts im Weg. Wir freuen uns über glückliche Zwei- und Vierbeiner auf den Wanderwegen der Schweiz.

Mehr Infos, Hinweise zur Ausrüstung und Verhaltenstipps finden Sie auf unserer Seite Wandern mit Hunden.

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