Gelb versus Pink: Wann wird wo gewandert?

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Gelb versus Pink: Wann wird wo gewandert?

In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was Sie über die Unterschiede zwischen den gelb markierten Wegen  für die schneefreie Zeit und den speziell für winterliche Abenteuer vorbereiteten pink markierten Winterwanderwege und Schneeschuhrouten wissen müssen und wie Sie selbst bei Schnee und Eis den richtigen Weg finden.

Der Farbcode für Wanderwege entschlüsselt 

Grundsätzlich gilt: Wanderwege – ausser pink markierte Winterwanderwege – sind für die schnee- und eisfreie Zeit gedacht. Im Winter wird deshalb kein Unterhalt betrieben. Besonders in höheren Lagen werden die Wege ab Herbst auf die Winterpause vorbereitet. Wo nötig, werden sogar Elemente der Infrastruktur entfernt. Beispielsweise Brücken oder Wegweiser, um sie vor Naturschäden wie etwa Lawinen zu schützen. Deshalb ist es vor jeder Wanderung wichtig, sich nach der Begehbarkeit der gelb signalisierten Wanderwege zu erkundigen. Dies können Sie beispielsweise bei der lokalen Tourismusorganisation, der Bergbahn oder den Berghütten tun. Denn für die Ausführenden besteht keine Pflicht, die Wandernden mit einem Hinweis im Gelände zu informieren.

Dasselbe gilt bei Schnee: Weil Wander-, Berg- oder Alpinwanderwege nur für die Zeit ohne Schnee und Eis vorgesehen sind, sind die verantwortlichen Stellen nicht dazu verpflichtet, einen verschneiten Weg offiziell zu sperren. Winterwanderwege und Schneeschuhrouten müssen beispielsweise bei Lawinengefahr allerdings gesperrt werden. Auskunft dazu finden Sie im Schneesportbericht . Natürlich gibt es vor allem in den tieferen Lagen auch Wanderwege (gelb markiert), die im Winter begangen werden können. Nämlich wenn sie mehrheitlich in der Sonne sind, die Wegoberfläche bei Nässe nicht schlammig wird und so problemlos auch bei leichter Schneebedeckung begehbar ist. Ansonsten gilt: Der Winter ist pink.

Zwei Arten von Pink: Winterwanderwege und Schneeschuhrouten

In der kalten Jahreszeit stehen für das winterliche Wandervergnügen ungefähr 6000 Kilometer pink signalisierte Wege zur Verfügung. Dabei wird zwischen Winterwanderweg und Schneeschuhroute unterschieden – schauen wir die beiden Kategorien etwas genauer an:


Winterwanderwege sind präpariert und verlaufen meist auf schneebedecktem Untergrund. Die pinken Wegweiser sind mit einem weissen Wander-Piktogramm gekennzeichnet. Ihr technischer Anspruch entspricht gelb markierten Wanderwegen. Eine erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht gelten der Witterung und Rutschgefahr. Das Tragen fester Schuhe mit schneegriffiger Sohle oder Spikes sowie eine der Witterung entsprechende Ausrüstung werden vorausgesetzt. Zur Orientierung empfehlen wir Hilfsmittel wie Karten oder Apps.

Winteridylle bei Gstaad Nr. 1945
Lauenen b. Gstaad, Rohrbrücke • BE

Winteridylle bei Gstaad

Eine Winterwanderung rund um den zauberhaften Louwenesee verspricht ein unvergessliches Erlebnis in einer märchenhaften Umgebung. Der idyllische See am Ende des Louwenetals präsentiert sich im Winter inmitten einer zauberhaften Kulisse aus verschneiten Berggipfeln und Wäldern.
Ausgangspunkt dieser Wanderung ist das charmante Dörfchen Lauenen bei Gstaad. Die Route führt zunächst dem malerischen Louwibach entlang, gesäumt von Tristen – sorgfältig erstellte Heuhaufen mit anmutigen Kegelspitzen, die aus der Ferne wie schneebedeckte Zelte wirken. Am Waldrand fällt Schnee von den Bäumen und ploppt auf die dicke weiche Schneedecke. Nach einem kurzen Aufstieg durch den Wald stösst man auf den Weg, der am Osthang direkt zum Louwenesee führt. Hier befindet sich das heimelige Wanderbeizli Bochtehus - ein 300 Jahre altes Bauernhaus - das mit urchigen Gerichten aufwartet. Der knisternde Ofen sorgt für wohlige Wärme und lädt zum Aufwärmen und Geniessen der regionalen Spezialitäten ein.
Gestärkt geht es weiter - sanft ansteigend - vorbei an imposanten Felswänden, von denen lange Eiszapfen herabhängen. Am Ende des Tals angekommen, schweift der Blick über den zugefrorenen Louwensee, der im Winter eine unwirkliche Ruhe ausstrahlt. Hier, im tief verschneiten Talkessel, kann man die Stille der Natur in vollen Zügen genießen, nur das Knirschen der eigenen Schritte im Schnee durchbricht die Stille. Am rechten Seeufer entlang geht es vorbei an Schilf und Zäunen, auf deren Pfählen jeweils ein Schneehäubchen sitzt. Der Weg führt sanft fallend an der westlichen Talflanke entlang nach Launen, wo sich die Winterlandschaft nochmals in ihrer ganzen Pracht zeigt.

Schneeschuhrouten sind ebenfalls pink signalisiert. Im Gegensatz zu Winterwanderwegen sind sie mit einem weissen Schneeschuh-Piktogramm gekennzeichnet und werden nicht präpariert oder gespurt. Sie sind für Touren mit Schneeschuhen bestimmt. Der technische Schwierigkeitsgrad wird auf den Startinformationstafeln und optional auf den Zielwegweisern in den Farben Blau, Rot und Schwarz angegeben. Es gilt, den Schwierigkeitsgrad der ausgewählten Route zu kennen und die entsprechenden Anforderungen an Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und körperliche Verfassung zu erfüllen. Sie sollten sich zudem der Gefahren im Gebirge (Lawinen, Eis- und Steinschlag, Rutsch- und Absturzgefahr, Wetterumsturz) bewusst sein. Ebenfalls Voraussetzung: Schneeschuhe, Stöcke, eine der Witterung angepasste Ausrüstung sowie Orientierungshilfsmittel.

Die alten Lärchen des Saastals Nr. 2109
Kreuzboden — Saas-Grund, Unter dem Berg • VS

Die alten Lärchen des Saastals

Schon auf der Fahrt mit der Gondelbahn von Saas-Grund hinauf auf den 2400 Meter hoch gelegenen Kreuzboden wird einem klar: Hier hat die Natur mit grosser Kelle angerichtet. Wie eine breite Wand ragen die Pyramiden und Zacken der Mischabelgruppe hoch über Saas-Fee in den blauen Himmel: Mit dem Dom und seinen 4546 Metern als höchster Erhebung und links davon mit dem breiten Alphubel und dem Allalinhorn.
Die Schneeschuhwanderung beginnt auf dem geschäftigen Kreuzboden, und nach einer langen Anreise kann man sich im Restaurant mit dem riesigen Panoramafenster nochmals stärken. Dann aber geht es los, und das so richtig genüsslich: Es geht durchgehend abwärts, und dies nirgends zu steil. Bis zur Mittelstation Trift ist der Weg in der Regel auch für Winterwanderer präpariert; waren schon viele Schneeschuhläuferinnen oder andere Winterwanderer unterwegs, ist auch die zweite Hälfte nach Saas-Grund mit Wanderschuhen begehbar.
Neben der Bergsicht sind die uralten Lärchen und Arven besonders eindrücklich. Gleich unterhalb des Kreuzbodens stehen bereits einige mächtige Exemplare, aber auch unterhalb der Triftalp, im geschlossenen Wald, trifft man auf eindrückliche Methusalems. Ein wunderbares Plätzchen für ein Picknick ist die Triftalp. Bei den etwa einem Dutzend Häuschen und Hütten steht die pittoreske Triftkapelle. Im Zentrum des kleinen Altars steht eine Statue von Mönchsvater Antonius, und während der Alpzeit wird hier ein Bittgottesdienst abgehalten. Gleich unterhalb der Triftalp gibt es die Gelegenheit, sich im Café Triftalp bei einem Kaffee aufzuwärmen – oder gleich ein Fondue zu geniessen. Schliesslich geht es im Zickzack hinunter durch den Wald nach Saas-Grund.

Schweizer Wanderwege - Suisse Rando

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Signalisation Schnee Winter Schneeschuhe

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