Wandern im Sommer

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Goms Nr. 0606
Münster — s • VS

Goms

Der Gommer Höhenweg führt auf einer sonnigen Terrasse entlang des gesamten Goms von Bellwald bis Oberwald. Wie in einem Landschaftsfilm gleitet das urige Walliser Hochtal vorbei. Alte sonnen~ verbrannte Häuser, schmucke Kirchen und Kapel~ len und leuchtende Felder zeugen von einer Jahrhunderte alten Kultur am Fusse dreier Pässe und am Laufe der Rhone. Eisige Gipfel fächern angenehme Kühlung zu an heissen Tagen und beleben den Blick. Zwischendurch keucht die Matterhorn-Gotthard-Bahn, die den Wandernden die Möglichkeit gibt, in jedem Talort auszusteigen und den Zugang zum Höhenweg zu nehmen. Wer diesen mit einem Aufstieg zum Grimselpass verbindet und gar noch einen Schwenker zum Jostsee macht, kann sicher sein, beinahe alles erlebt zu haben, was das Goms landschaftlich zu bieten hat: Wälder, Pässe, Berge, Gletscher und Seen. Bleibt nur noch, direkt einzutauchen in die Kultur. Dafür bietet sich Münster an. Hier lässt es sich gut zwischen Häusern flanieren, die mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel haben. Und seinen Kaffee kann man trinken, wo dereinst Goethe und Thomas Platter schon einkehrten. Wer hier in den Gommer Höhenweg einsteigt, dem bietet der Tag Zeit genug, auch noch hinauf auf den Grimselpass zu gelangen.
Via Capricorn Nr. 0607
Glaspass — s • GR

Via Capricorn

Die Wanderung vom Glaspass zum Turrahus führt auf dem neuen Walserweg Graubünden und der Via Capricorn durch das Siedlungsgebiet der Walser im Safiental. Bei der Postautostation auf dem Glaspass folgt man dem Fahrsträsschen nach Inner Glas und steigt über die historische «Stäga», die den alten Walsern als einzige Ganzjahres~ verbindung zur Aussenwelt diente, nach Safien Platz hinunter. Im Hauptort kann man sich im Selbstbedienungsladen «Spensa» mit lokalen Produkten wie Käse und Salsiz versorgen und schon gehts auf markiertem Pfad an der Schindelwerkstatt vorbei zu den Siedlungen von Camana hinauf. Bald ist Camanaboda mit dem sehenswerten Safier Heimatmuseum erreicht, wo die Zusatzvariante über die Camaner Hütta abzweigt. Die einmalige Alpsiedlung mit ihren charakteristischen Safier Gebäudetypen ist ein lebendiges Beispiel der Walser Holzbaukultur. Hier sind alle lokalen Gebäudetypen von der Hütte (Sennerei) über das Stupli (Schlafstube) bis zum Stall vertreten und auch mehrere frisch gedeckte Schindeldächer zu bewundern. Über saftige Kuhweiden und durch den märchenhaften Bawald zieht die Route dem Talabschluss entgegen, wo die «Taller Chilcha» steht. Vor dem schlichten Gotteshaus am Schluchtrand wurde ein neuer «Steggelzuun» (traditioneller Holzzaun) errichtet, der dem Wanderer Spalier steht. Der Rabiusa folgend ist nach kurzer Zeit das Berggasthaus Turrahus erreicht, wo man übernachten oder das Postauto besteigen kann. Bei dieser Tour gibt es verschiedene Ein‑ und Ausstiegsorte (siehe Wanderkarte).
Alpstein Nr. 0608
Brülisau — n • AI

Alpstein

Nach der Fahrt mit der Appenzellerbahn bis Weissbad fährt der Bus nach Brülisau. Diese Wanderung führt von der Talstation der Seilbahn auf den Hohen Kasten zum Brüelbach hinunter, folgt ein kurzes Stück der Strasse, bis der Wegweiser die Wiesen hinauf Richtung Alp Sigel zeigt. Vor dem Hof Obere Leugangen stösst die Route auf den Wanderweg, der vom Weissbad heraufführt. Über den Grat mit herrlicher Sicht auf Appenzell und zum Säntis steigt der Weg höher, der drohenden Felswand der Zahmen Gocht entgegen. Spätestens bei der Hütte Bärstein sollte man sich eine Rast gönnen und nochmals die Fernsicht geniessen. Denn jetzt führt der fast ein wenig Angst einflössende Weg steil, teils mit Seilen gesichert, den Felsspalt entlang zur Alp Sigel hinauf. Oben atmet man auf und gesteht sich ein, dass der Name Zahme Gocht gar nicht schlecht gewählt ist. Eine grosse, leicht gegen Süden geneigte Alp mit traumhafter Sicht auf den südlichen Teil des Alpsteins empfängt einen. Hoher Kasten, Staubernkanzel und Kreuzberge sind nur einige bekannte Gipfel. Während der Alpzeit schenkt der Senn Getränke aus. Trotz der kleinen Seilbahn sind hier nur wenige andere Wandernde unterwegs. Eigentlich zu unrecht, denn die Wanderung zur Alp Mans ist unvergesslich. Bei der Mans schwenkt der Blick wieder auf die nördliche Seite des Bergmassivs. Steil führt der Weg abwärts zur Alp Hütten und weiter das raue Hüttentobel hinunter zur Bahnstation Wasserauen. Dort fährt die Bahn im Halbstundentakt wieder nach Weissbad oder über Appenzell nach St. Gallen oder Gossau.
Wurstwandern Nr. 0609
Erlenbach im S. — i • BE

Wurstwandern

Es ist sinnvoll, sich von Anfang an um den Rückweg zu kümmern und die Wanderung nach dem Fahrplan des Postautos ab Riedli auszurichten. Dieses fährt nämlich unregelmässig. Vom Bahnhof Erlenbach führt der Weg ein kleines Stück die Bahnlinie entlang und an der Sägerei vorbei, wo es herrlich nach frisch geschnittenem Holz duftet. Bald schon geht es links über die Simme in den Wald hinein und in einem ersten Aufstieg Richtung Ägelsee. Wer jetzt ins Schnaufen gekommen ist, kann sich auf einem der Bänkchen am Ufer des kleinen Sees ausruhen und Kräfte sammeln für den zweiten Aufstieg. Nach einem kurzen Stück in der Ebene geht es nämlich wieder steil hoch, an einem sonnigen Tag ist man hier froh um den Schatten spendenden Mischwald. Nur kurz geniessen Wandernde die erreichte Höhe, immerhin sind es fast 800 Höhenmeter, die sie von Erlenbach im Simmental bis Tschuggen erklommen haben. Und schon geht es wieder abwärts, erst steil und stellenweise im Zickzack, dann gemächlich. Zwischendurch bietet sich ein schöner Ausblick auf die gegenüberliegenden Hänge und Berggipfel des Diemtigtals. Man durchwandert auf der ganzen Strecke immer wieder Kuhweiden. Schön ist die herbstliche Flora; blühende Disteln, Herbstzeitlosen und goldenes Laub. Im «Burelädeli» gleich bei der Talstation der Wiriehornbahn werden köstliche Backwaren, Glace und einheimische Produkte verkauft. Die verschiedenen Trockenwürste sind ganz besonders empfehlenswert. Aus Ziegen‑ oder Rindfleisch, dicke, dünne, weiche Landjäger oder härtere «Bauernknebel». Mit einem frischen Brot und einem Stück Käse aus der Region ein wunderbares Abendessen für den Heimweg oder zu Hause.
Wurstwandern Nr. 0610
Maloja — a • GR

Wurstwandern

Der Wanderweg führt direkt an seinem Hof vorbei. Doch man muss von ihm wissen, muss das kleine Schild an Renato Giovanolis Haus erkennen, auf dem geschrieben steht, was hier zu finden ist: Schinken, Coppa, Salami, Speck, Bündnerfleisch und Engadiner Brat- und Leberwürste. Am bekanntesten jedoch ist Renato Giovanoli für seine Salsiz. Hat man Glück, steht er, wenn man an die grosse Tür klopft, dahinter, in seiner Werkstatt, in der Wursterei. Auf dem Tisch liegen gewaschene Därme, die Wurstmischung für die Salsiz steht bereit: zwei Drittel Schwein, ein Drittel Rind, Salz, Pfeffer, Wein und Gewürze – welche, ist sein Geheimnis. Eines, das er von seinem Grossvater mitgenommen hat, der die Metzgerei aufbaute, als Ende des 19. Jahrhunderts der Tourismus im Engadin ankam und in Maloja Graf Renesse das Palace Hotel hochzog. Salsiz, die geräucherten Bündner Trockenwürste, sind das beste Picknick für die Wanderung zum Piz Lunghin. Um sicherzugehen, dass Renato Giovanoli Würste auf Vorrat hat, ist es ratsam, vorher anzurufen. Hinter seinem Hof im Weiler Pila geht der Weg steil den Hang aufwärts. Der Blick zurück besticht mit der Sicht über den Silsersee und auf die dahinterliegenden Gletscherberge. Beim Lägh dal Lunghin ist der grösste Teil des Aufstiegs geschafft. Über Sand- und Geröllhänge geht es den Markierungen entlang zum Pass Lunghin, wo der Inn entspringt, wo aber auch Julia und Mera ihren Ursprung haben – der Pass ist Wasserscheide, und die drei Flüsse fliessen je in ein anderes Meer. Ein kurzes Stück folgt der Weg Zuflüssen von Julia und Mera zum Septimerpass. Von dort geht es auf dem alten Säumerweg nach Casaccia, dem obersten Dorf im Bergell.
Val di Campo Nr. 0613
Lukmanier Passhöhe — ) • TI

Val di Campo

Nur im Sommer fährt das Postauto über den Lukmanier, den niedrigsten Pass der Schweizer Alpen. Von der Haltestelle aus geht es hinter dem Hospiz ostwärts ein paar Schritte die Matten hoch, wo der Wind schon bald das Dröhnen der Motoren auf der Passstrasse übertönt. Richtung Süden erstreckt sich der Blick zu den in Grau getauchten Gipfel, die die Leventina im Norden begrenzen. Weiter geht es, vorbei am Vallone di Casaccia, das eine tiefe Wunde in die Landschaft gerissen hat, aus der Dolomitgestein hell gegen die Sonne hervorbricht. Am Passo di Gana Negra hingegen sind die Steine schwarz. Verwitterter Bündner Schiefer liegt im Gras; bei den drei mächtigsten Brocken zweigt ein Weg südwärts ab zum Pizzo di Cadrèigh und zur Krete, die das Val di Campo vom Valle Santa Maria und der Lukmanierstrasse trennt. Der gemächlichere Weg führt zur Alpe di Bovarina: hinein ins stille Seitental, vorbei an einem Seelein, das kaum diesen Namen verdient, und über weite Matten, auf denen weitere schwarzen Schieferbrocken verstreuet liegen. Schon bald rückt das Rheinwaldhorn ins Blickfeld – die Adula, so das italienische und rätoromanische Wort für den Berg, der dem entstehenden neuen Nationalpark den Namen gibt. Die Capanna Bovarina am unteren Ende der gleichnamigen Alp ist beliebter Ausgangspunkt für eine mehrtätige Hüttentour ins Herzstück des geplanten Parks. Durch Wald führt der Weg zunächst nach Ronco di Gualdo und dort auf die andere Talseite wechselnd über Orsàira hinab nach Campo im Bleniotal.
Rothenfluh Nr. 0626
Rothenfluh • BL

Rothenfluh

Es ist Mai in Rothenfluh ganz im Osten des baselländischen Juras. Ein warmer Tag. Die Scheunen im kleinen Dorf verbreiten bereits den Duft des eingebrachten Heus, in den Wiesen zirpt und sirrt es, und am wolkenlosen Himmel ertönt das hohe «Hiäääh» eines Mäusebussards. Bald schon wird es heiss sein, und so kommt es ganz gelegen, dass der Weg schon bald in einem kühlen Wald verschwindet. Nach einem halbstündigen Aufstieg taucht der Rastplatz auf der Rote Flue auf, einer rötlich gefärbten Felswand, die markant über dem Dorf aus dem dichten Wald aufragt. Am Abbruch der Rote Flue strecken Föhren ihre gekrümmten, dicken Äste wie erstarrte Schlangenwesen in den Himmel. Von hier bietet sich die schönste Aussicht über diesen Teil des Tafeljuras und über das kleine Runddorf Rothenfluh mit seinem geschützten Dorfbild. Schon beim Aufstieg, und auch hier oben aufdem Plateau, fällt einem die Vielfalt an Bäumen auf, mit Buchen, Eichen, Eschen, Ahorn, Tannen, Fichten und einer Vielzahl von Sträuchern. Nicht weniger als 32 unterschiedliche Waldgesellschaften haben hier Forscher gezählt, und 60% der Waldfläche Rothenfluhs stehen unter Naturschutz. Aufgrund einer vorbildlichen Verbindung von naturgerechter Pflege und der Nutzung des Holzes für Heizungen erhielt der Forstbetrieb den renommierten Binding-Waldpreis.Die Rundwanderung führt durch den Wald aufdem Plateau - auch einige Lothar-Flächen gibt es hier - und über einige Wiesen zum Dörfchen Anwil (das hier «Ammel» ausgesprochen wird). Unterhalb des Dörfchens führt der Wanderweg an den zwei idyllischen Talweihern vorbei. Sie sind dank ihrem wertvollen Lebensraum kantonal geschützt, und ein Rastplatz lädt zum Verweilen ein.
Clos du Doubs Nr. 0627
St-Ursanne • JU

Clos du Doubs

Dieser Doubs ist schon ein merkwürdiger Geselle. Statt wie alle anderen Flüsse hierzulande ins Ausland zu fliessen, ist er ein ausgewachsener Einwanderer! Bei Saint‑Ursanne allerdings scheint er sich eines Besseren zu besinnen, macht linksumkehrt und verlässt nach einigen Windungen wieder unser Land. In Saint‑Ursanne beginnt diese Wanderung, und der Ort ist für sich bereits eine Reise wert. Besonders sehenswert sind im kleinen mittelalterlichen Städtchen die Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert und die Pont Saint‑Jean Népomucène, eine massive Steinbogenbrücke über den Doubs. Ideal: Wen es schnurstracks auf die Wanderung zieht, der verpasst gar nichts, denn das Städtchen bildet auch den Schluss dieser Rundtour. Auf der ersten Hälfte der Wanderung erklimmt man den Hügelzug in der engen Doubs‑Schlaufe, kommt durch die beiden kleinen Dörfer Montenol und Epauvillers und gelangt in La Charbonnière wieder an den Doubs. Von hier geht es, stets das nördliche Flussufer entlang, zurück nach Saint‑Ursanne. Die Vielfalt der Lebensräume am Doubs ist bemerkenswert. Entlang dem Fluss finden sich schöne Auenwälder mit Weiden, Erlen, Eschen, Ahorn und Ulmen. Hier haben zahlreiche Vögel ein Zuhause, unter ihnen der Feldschwirl, die Bekassine, der Flussuferläufer und der Eisvogel. Höher oben bedecken Buchenmischwälder die stellenweise recht steilen Hänge. Bei Tariche wurden 1972 zwei Naturwaldreservate eingerichtet, um die Entwicklung dieser strukturreichen Buchenwälder wissenschaftlich studieren zu können. Auf den letzten Kilometern führt der Weg auch immer wieder durch artenreiche, ökologisch wertvolle Trockenwiesen.
Leuk Nr. 0629
Leuk • VS

Leuk

Diese überaus abwechslungsreiche Rund- wanderung in der Mitte des Wallis beginnt im kleinen Städtchen Leuk, das etwas erhöht über der Rhone liegt und fast rundherum von Weinbergen umgeben ist. Obwohl kaum grösser als andere Dörfer der Region, hatte Leuk im Mittelalter eine grosse regionale Bedeutung und besass gar das Stadtrecht. Bei einem Bummel durch die verwinkelten Gassen lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch des Beinhauses in der Kirche am Hauptplatz. Hier wurden über Jahrhunderte Schädel und Oberschenkelknochen der Ver- storbenen aufbewahrt, sodass schliesslich eine 20 Meter lange und mehr als einen Meter tiefe Mauer aus den Gebeinen entstanden ist. Oberhalb des Städtchens führt der Weg an einigen Weinbergen vorbei und durch Wälder und Wiesen hoch nach Albinen. In diesem ursprünglichen, gut erhaltenen Walliser Bergdorf schmiegen sich die kleinen sonnen-geschwärzten Häuser und Spycher eng aneinander, und nur die schneeweisse Kirche in der Mitte des Dorfes setzt einen modernen Akzent. Nach einem kurzen Anstieg durch einen kühlen, mit einem dichten Moosteppich ausgelegten Wald führt der Wanderweg um eine Krete – und unvermittelt steht man vor einer riesigen Waldbrandfläche. Im Sommer 2003 verwüstete hier ein verheerendes Feuer nicht weniger als drei Quadrat-kilometer Wald. Der Anblick von Tausenden von blassgrauen Baumskeletten ist ungewohnt, beim Wandern durch die Fläche wird aber schnell ersichtlich, wie vielfältig die Natur in dieser Regenerationsphase ist, und im Frühsommer überziehen die buntesten Blumenwiesen die Hänge. Über das Dörfchen Guttet und die Satellitenbodenstation mit ihren mächtigen Parabolspiegeln führt die Route schliesslich zurück nach Leuk.
Blaueberg  Nr. 0581
Aesch (BL) — n • BL

Blaueberg

Die historisch interessante Wanderung über den Blaueberg beginnt am Bahnhof von Aesch. Wandernde folgen den gelben Wegweisern in Richtung Blattenpass und gehen zu Beginn auf Asphaltstrassen durch ein Wohnquartier und hinauf zur Ruine Pfeffingen. Ein romantischer Pfad führt durch die Burganlage, für die erst kürzlich ein umfangreiches Sanierungspaket beschlossen wurde, dann weiter ein kurzes Stück durch den Wald. Linker Hand erhebt sich der Rücken des Blauebergs, nach rechts bieten sich auf dem Weg nach Bergmatten schöne Aussichten bis weit nach Basel. Bei Bergmatten folgen Wandernde den Wegweisern nach links und marschieren in 30 Minuten zum Blattenpass hinauf. Die Route ist mit gelben Wegweisern sehr gut markiert, bis zum Blattenpass ist man auch auf einem Teilstück der ViaJura unterwegs (grünes Quadrat mit Routennummer 80). Nun wird diese historische Route verlassen zugunsten des Aufstiegs zum Blauen‑Kammweg hinauf. Der Höhenweg schlängelt sich ohne weitere Steigungen durch den Wald bis zum Blauepass. Weiter geht es auf dem Kammweg, über Hofstettenspitz, vorbei an alten Grenzsteinen, bis zum Metzlerenchrüz. Beim grossen Grenzstein biegt man links ab und steigt auf einem schmalen Waldweg bis zum Bergmattenhof ab. Die Passage über den Burgchopf und der Abstieg zum Dorf Laufen ziehen sich dann noch einmal in die Länge. Schliesslich tritt man durch das Untertor nach Laufen hinein und spaziert durch das mittelalterliche Städtchen bis zum Bahnhof mit regelmässigen Zugver~ bindungen zurück zum Ausgangspunkt Aesch.
Feierabendwanderung in den Hügeln von Bern Nr. 0582
Fuchsenried, Mühlebergwerk — g • BE

Feierabendwanderung in den Hügeln von Bern

Die Berge in der Umgebung von Bern sind zwar blosse Hügel, doch eignen sie sich vor Saisonbeginn bestens zum Fitnesstraining für «richtige» Bergtouren. Selbst wer nicht beabsichtigt, bald mal in den Alpen herumzusteigen, wird seine Freude an dieser Frühlingswanderung haben. Sie führt in abwechslungsreichem Auf und Ab aus der Region Mühleberg über den Frienisberg nach Aarberg am Rand des Seelands, gewissermassen von Berg zu Berg. Unterwegs lassen sich die verschiedenen Stadien der Vegetationsentwicklung gut beobachten: Während es in den tieferen Lagen schon grünt und blüht, dass es eine Pracht ist, wartet die Natur höher oben an der Nordwestflanke des Frienisbergs noch mit zarten Pastellfarben auf. Die durchgehend gut markierte Route senkt sich gleich zu Beginn gegen den Wohlensee hinunter, ein Stück aufgestauten Aarelaufs, überquert dann auf dem Damm des Wasserkraftwerks Mühleberg das Gewässer und windet sich durch den bewaldeten Frieswilgraben dem Dorf Frieswil und dem Frienisberg entgegen. Nach dieser Steigung geht es wieder abwärts über Dampfwil in den Baggwilgraben gegen Lobsigen. Zwei kurze Abstecher führen zu Sehens-würdigkeiten in der Umgebung dieses Dorfes: zu den Wohnhöhlen von Korbern und Kesselflickern mit Brätliplatz und zum lieblichen, unter Naturschutz stehenden Lobsigensee. Nach einer kurzen Schlussetappe wird das historische Landstädtchen Aarberg erreicht. Obwohl abseits der grossen Achsen gelegen, ist Aarberg durch den öffentlichen Verkehr gut erschlossen. Und in den Zwischenzielen Frieswil wie Lobsigen finden sich Postautohaltestellen für Wandernde, die nicht die ganze Strecke an einem Stück bewältigen möchten.
Hallwilersee Nr. 0586
Beinwil am See — l • AG

Hallwilersee

Mit einem kurzen Abstieg vom Bahnhof Beinwil an der SBB-Seetallinie Luzern–Lenzburg hinunter zum Hallwilersee beginnt eine lohnende Frühlings~ wanderung, die auch in allen anderen Jahreszeiten ihren Reiz hat. Es ist eine leichte Ufertour ohne weitere Höhenunterschiede im Gegenuhrzeigersinn zum Wasserschloss Hallwyl beim Ausfluss des Aabachs. Der erste Teil bis nach Mosen am Südende des lang gestreckten Sees verläuft schattenreich durch Gehölz und Auenwald. Die weitere Route über Unteräsch und Meisterschwanden ist dann eher offen. Zweimal wird die Kantonsgrenze zwischen Aargau und Luzern gequert. Hüben wie drüben ist der Wanderweg durchgehend markiert, verkehrsfrei und mit verhältnismässig wenig Asphalt. Trotz der Nähe zum Wasser gibt es unterwegs keine sumpfigen Stellen zu bewältigen, sodass sich diese Mittellandwanderung auch in Halbschuhen absol~ vieren lässt. Wer keine der Verpflegungsmöglich~ keiten unterwegs nutzen möchte, findet immer wieder hübsche Picknickplätzchen. An schönen Wochenenden muss man sie wohl mit anderen Wandernden teilen, denn die reizvollen Uferwege am Hallwilersee gehören zum Naherholungsgebiet des bevölkerungsreichen Dreiecks Zürich–Aarau– Luzern. Tagesziel und historischer Höhepunkt der Tour ist das Wasserschloss Hallwyl, eines der schönsten seiner Art in der Schweiz. Eine sehens~ werte Ausstellung zeigt das Leben der adligen Besitzerfamilie von Hallwyl und ihrer Seetaler Untertanen im Verlauf der Jahrhunderte. Zur Rückfahrt hat es beim Schloss sowohl eine Bushaltestelle wie auch eine Schiffländte.
Walenpfad Nr. 0587
Chrüzhütte — C • NW

Walenpfad

Wer zum ersten Mal die Bannalp besucht, dem stockt im ersten Augenblick der Atem, so himmelstürmend türmen sich die Gipfel der Walenstöcke und ihre dunklen Flühe über der Bannalp auf. Doch da sind auch die Matten mit den grasenden Kühen und der Bannalpsee inmitten des Tales, welcher der ganzen Szenerie eine mystische, aber auch beruhigende Note verleiht. Verschiedene Rundwege und der Kinderwan~ derweg «Zwärgliweg» führen um den Bannalpsee, sodass sich die Anreise auch für gemütliche Wanderungen lohnt. Der Walenpfad, der um die Walenstöcke herum nach Brunni führt, verlangt hingegen gute Trittsicherheit und Schwindelfrei~ heit. Von der Bergstation Chrüzhütte gehts zuerst leicht abwärts zum Berghaus Urnerstafel östlich des Bannalpsees. Von dort steigt der Weg an zur Alp Oberfeld, wo Wandernde den ersten Durst stillen und Alpprodukte wie Ziegenkäse kaufen können. Danach folgt der anspruchsvollste Teil der Tour. Sowohl die steilsten Aufstiege wie auch die exponiertesten Passagen mit schwindelerregenden Tiefblicken sind bis zur Walegg zu bewältigen. Die Walegg ist der höchste Punkt der Wanderung und ein willkommener Platz für eine Rast. Auf der anderen Seite steigt man ab zur Walenalp, wo eine Schweizer-Familie-Feuerstelle zur nächsten Pause einlädt. Danach gehts noch einmal bergauf durch Wald, über Geröllfelder und Alpweiden nach Rosenbold und zur Brunnihütte. Für müde Füsse ist hier der «Kitzelpfad» der willkommene Abschluss. Dieser Barfussweg um den Härzlisee führt über unterschiedliches Bodenmaterial wie Holzschnitzel, Wasser oder Kies, sodass die Fusssohlen angenehm massiert und zuweilen auch etwas gekitzelt werden.
Obwaldner Höhenweg Nr. 0588
Melchsee-Frutt — n • OW

Obwaldner Höhenweg

Der Obwaldner Höhenweg umrundet den ganzen Kanton Obwalden. In fünf Tagesetappen führt er vom Pilatus über den Glaubenberg zum Brünigpass, dann hinüber zur Melchsee‑Frutt und weiter über den Storeggpass nach Grafenort. Die letzte Etappe von der Melchsee‑Frutt nach Eggen oberhalb Grafenort kann auch gut als Eintagestour unternommen werden. Der Weg ist jedoch ziemlich anspruchsvoll, er verlangt gute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, eine solide Ausdauer und etwas Orientierungsvermögen. Der ganze Weg ist zwar mit den Wanderlandwegweisern mit der Routen~ Nummer 57 ausgeschildert, und auch weiss‑rot~ weisse Farbmarkierungen sind vorhanden, doch diese sind nicht immer optimal sichtbar, und die Wegspur ist im Gras und Gestrüpp zuweilen kaum zu erkennen. Wer sich die Route vornimmt, erlebt aber neben der Anstrengung eine abwechslungs~ reiche Landschaft und Aussichten auf grüne Hügel, schroffe Flühe und spitze Felsgipfel. Als Einstimmung wartet auf der Melchsee‑Frutt der spiegelnde Melchsee. Dann führt der Weg den wilden Flanken des Melchtals entlang. Der Anfang des Weges bis Unter Stafel ist noch leicht. Dann folgt der anspruchsvollste Teil bis Unter Boden. Hier ist der Weg nicht immer deutlich zu sehen, er führt durch teilweise abschüssiges Gelände, wo auch mal ein Geländerseil gute Dienste leistet. Danach ist noch genügend Ausdauer gefragt für das mehrmalige Auf und Ab bis zum Storeggpass. Dahinter gehts noch hinab zur Alp Eggen, von wo eine kleine Luftseilbahn nach Mettlen hinunter~ schwebt. Ein letztes, aber gemütliches Auslaufen entlang der Engelberger Aa führt zum Bahnhof Grafenort.
Pilatus Nr. 0589
Gfellen — s • LU

Pilatus

Als letzte Etappe der Rundtour Luzern‑Napf‑Pilatus bietet sich die sensationelle Alternativroute ab Gfellen im Tal des Grossen Entlenbachs an. Bei der Endstation des Postautos beim Hotel/Restau~ rant Gfellen folgt man dem Wegweiser zu den einzelnen Ferienhäuschen. Rasch ist der Asphalt hinter einem und der allmähliche Anstieg erfolgt auf einem Wiesenpfad bis zum Hof Mittlisthütten. Hier steigt der Pfad in der schattigen Schlucht des Eibachs an. Dort, wo der Weg verschüttet, bieten Seile sicheren Halt. Bei der ersten Abzweigung via Alpeli zum Risetestock. Achthundert Meter tiefer grüsst Gfellen im Sonnenlicht, und im Südwesten sind neben dem Stockhorn in der Ferne die Berner Alpen erkennbar, aber auch der Blick vom Titlis über die Urner Alpen bis zum Tagesziel Pilatus nimmt einen gefangen. Ab jetzt ist der Höhenweg mit seinem spektakulären Rundblick ein ständiges Auf und Ab. Der Pfad ist oft felsig, führt teilweise auch über Heide‑ und Grasland mit schönem Hochmoorcharakter. Nach der Tripolihütte sind stotzige Passagen mit Holztreppen und Seil~ sicherung zu bewältigen, bis der Aussichtspunkt Mittaggüpfi erreicht ist. Von hier trennen einen drei abwechslungsreiche Wegstunden vom Pilatus, für die man lieber mehr Zeit einrechnet, denn rasches Gehen ist in Karstgelände unmöglich. Auch gilt es, nach dem 200 Meter tiefer gelegenen Felli die «eingebüsste» Höhe bis zum Widderfeld wieder wettzumachen. Der überhängende Abstieg über Felsen, der jetzt folgt, ist mit Seilen und Eisenstangen gesichert, am besten steigt man ihn rückwärts gehend hinab. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier unerlässlich, auch für die Passage vom Gemsmättli auf dem Gratweg bis zum Tomlishorn hinüber. Von da ist das Ziel mitsamt japanischen Touristen nicht mehr weit.
Via Suworow Nr. 0590
Biel (Kinzig) — l • UR

Via Suworow

Vom 27. auf den 28. September 1799 marschierte der russische General Alexander Suworow mit seinen Truppen von Altdorf her über den Chinzig Chulm in das Muotatal ein. Auf den Spuren dieses Marsches kann man auf dem im Sommer 2011 eröffneten Kulturweg ViaSuworow wandern. Gleich nach dem Verlassen der Seilbahn in Biel beginnt der Aufstieg zum Chinzig Chulm, zunächst gemächlich, um danach die steile Flanke unterhalb der Fruttstägen hinauf zur Passhöhe zu queren. Oben auf dem Pass öffnet sich eine prächtige Aussicht auf die Urner Alpen bis hin zum Gotthard‑Massiv. Nordwärts erblickt man die Rossstock‑Fulen‑Kette mit ihren bizarren Felsformationen. Wer sich für die Fortsetzung auf der Via Suworow entscheidet, steigt in mehreren Stufen über die Alpsiedlungen im Chinzer‑ und Wängital hinunter nach Grund und Liplisbüel. Wer die Variante über die Seenalp unter die Füsse nimmt, macht zwar einen kleinen Umweg, wird aber mit dem idyllischen Seenalperseeli entschädigt. Bevor der Abstieg durch das Hürital nach Muotathal in Angriff genommen wird, laden die Alpkäserei Liplisbüel und weiter unten das gleichnamige Restaurant zur Einkehr ein. Auf der alten Hüritalstrasse geht es über Grüenenboden und Stali hinunter nach Chapf. Nach der Überquerung der Hüribachschlucht führt ein Fusspfad, teilweise mit Steinplatten belegt, steil bergab nach Muotathal – und bereits laden auf der gegenüberliegenden Talseite die Hänge in Richtung Pragelpass zur nächsten Etappe der Via Suworow ein.
Unterwegs in Nidwalden Nr. 0591
Niederrickenbach — n • NW

Unterwegs in Nidwalden

Der ideale Ausgangspunkt für diese Wanderung ist Luzern, denn so lässt sich die schon sehr kurzweilige Wanderungen durch die Benutzung unterschiedlichster Transportmittel noch abwechslungsreicher gestalten: Es sind Schmalspurbahn, Luftseilbahn, Postauto und Schiff. Es geht also mit der Luzern‑Stans‑Engelberg‑Bahn (LSE) in Richtung Engelberg. Bei der Station Niederrickenbach wird die Bahn verlassen. Von dort schwebt die Luftseilbahn nach Niederrickenbach hoch. Kurz nach der Bergstation führt die Wanderung an Kapelle und Kloster Niederrickenbach vorbei. Der Klosterkiosk, mit zahlreichen Produkten aus der Klosterkräuterei und ‑apotheke, zeugt davon, dass die 15 Benediktinerinnen den Klosterbetrieb nach wie vor mit viel Hingabe und Liebe pflegen. Leicht ansteigend geht es weiter auf dem Bergwanderweg zur Bärenfallen hoch, von wo die Stafel der Beckenrieder Alp zu sehen ist. Ab dort folgt die Wanderung dem Nidwaldner Höhenweg (Nr. 88) bis zu seinem Ende bei der Station Niederbauen. Zuvor kostet der Aufstieg zum Grat des Fulbergs noch ein paar Schweisstropfen. Die sind die Aussicht vom Punkt 1777 wert: Die Rigi, die Mythen, Urnersee und viele Berggipfel mehr sowie die bis hierher zurückgelegte Wanderstrecke lassen sich erblicken. Auch das Ziel, das Berggasthaus und die Bergstation Niederbauen, ist sichtbar, so dass der Duft des wohlverdienten Kaffees oder Biers zum Schluss der Wanderung schon fast zu riechen ist. Die Luftseilbahn bringt Wandernde von der Bergstation nach Emmetten und das Postauto nach Beckenried oder weiter nach Luzern. Wer Zeit und Lust hat, wechselt in Beckenried auf das Schiff und geniesst die Abendsonne auf dem Schiffsdeck mit einer frischen Seebrise im Gesicht.
Stanserhorn Nr. 0593
Chälti — n • NW

Stanserhorn

Mit einem freundlichen «Einsteigen bitte!» grüsst der Chauffeur. Die Nostalgie-Standseilbahn von Stans zur Mittelstation Chälti ist das, was von der alten Pionierbahn von 1893 übrig geblieben ist – liebevoll im Detail erhalten und gepflegt. Die meisten Fahrgäste steigen in die Seilbahn um. Wir zögern einen Moment und – marschieren los. Ab Chälti führt der Weg sanft ansteigend durch dichten Mischwald. Ab und zu gibt eine Sturmschneise den Blick ins Tal frei. Aber Aussicht gibt es noch zur Genüge zu geniessen heute. Interessant ist, wie der Vierwaldstättersee mit zunehmender Höhe einen Arm nach dem anderen preisgibt. Bei der Alp Chalcherli zum Beispiel kann man erst Stansstad, Horw und Luzern erkennen, alles andere bleibt hinter Bergrücken versteckt. Einen schönen Picknickplatz mit toller Aussicht (der Vierwaldstättersee zeigt sich jetzt schon mit Alpnachersee) bietet sich bei der Ahornhütte. Auf der Blatti öffnet sich für einen kurzen Moment der Blick nach Süden. Ab der Rinderalp wirds noch einmal richtig steil. Das Drehrestaurant ist in Sicht und der Gipfel nahe. Am Deltastartplatz vorbei gehts zum Gipfel, von wo eine fantastische Rundsicht herrscht: vom Säntis über Eiger, Mönch und Jungfrau bis zur Blüemlisalp und natürlich nach Luzern. Bei Kaffee und Kuchen im Restaurant Rondorama lesen wir den Werbeslogan des Stanserhorns: Faulenzer-Berg. Das Stanserhorn wurde nämlich vom Club der führenden Faulenzer zum ultimativen Faulenzer-Berg erkoren. Wenn wir das gewusst hätten!
Hohle Gasse Nr. 0594
Immensee — i • SZ

Hohle Gasse

Die Historische Spazierwanderung beginnt in der geschichtsträchtigen Hohlen Gasse in Immensee am Zugersee. In der Hohlen Gasse soll 1307 Wilhelm Tell den habsburgischen Landvogt Gessler erschossen haben. In Friedrich Schillers «Wilhelm Tell» sagte Tell: «Durch diese hohle Gasse muss er kommen. Es führt kein andrer Weg nach Küssnacht.» Die Hohle Gasse wurde 2005 komplett renoviert, und beim Info‑Pavillon kann man sich ausführlich über die Geschichte informieren. Wandernde durchqueren auf dieser Route die Hohle Gasse, danach gehts rechts weiter über den Tellerenweg Richtung Gesslerburg, die am Dorfrand oberhalb Küssnacht liegt. Auf dem Tellerenweg lässt sich das schöne Panorama über Küssnacht geniessen. Die Besteigung der Gesslerburg lohnt sich: ein schöner Ausblick über Küssnacht und den Vierwaldstättersee erwartet einen. Wieder unten, laden zahlreiche Grillplätze zu einem gemütlichen Picknick ein. 1877 wurde am Fusse der Ruine Gesslerburg ein Schopf errichtet. Eingebaut wurden damals eine Fleischbein~ stampfe, eine Werkreibe und eine Bandsäge. Der Antrieb erfolgte durch das oberschlächtige Wasserrad. Das Wasser wurde aus einem Weiher oberhalb der Stampfe zugeleitet. Das Knochenmehl war ein begehrtes Düngemittel. Die Knochenstampfe bei der Gesslerburg kann besichtigt werden. Anschliessend führt die Wanderung hinunter Richtung Dorfkern Küssnacht. Dort bieten sich mehrere Möglichkeiten zur Weiterreise an: beim Hauptplatz (Kreisel) in den Bus, am Seeplatz ins Schiff oder am Bahnhof in den Zug steigen.
Bürgenstock Nr. 0595
Stansstad — s • NW

Bürgenstock

Bei den Hotels am Bürgenstock beginnt eine der beliebtesten Wanderungen der Zentralschweiz, die in den letzten Jahren jedoch nicht immer möglich war. Der «Felsenweg» hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Seit seiner Einweihung im Jahre 1905 musste er mehrmals wegen Felsstürzen gesperrt werden. Nach aufwendigen Sanierungsarbeiten ist er seit Sommer 2008 wieder durchgehend begehbar. Auf den Bürgenstock führen viele Wege, so schlängelt sich ein lauschiger Pfad über den Schiltgrat herauf. Der Felsenweg schliesst sich nahtlos an. Atemberaubende Blicke zum 500 Meter tiefer liegenden Vierwaldstättersee sind garantiert, und auch der Hammetschwand‑Lift sorgt für Staunen. Der spektakuläre Aussenlift befördert die Passagiere in 50 Sekunden auf die Hammetschwand, den höchsten Gipfel des Bürgenberges. Eine verführerische Aufstiegshilfe zwar, doch auch der zweite Teil des Felsenweges ist ein echtes Highlight. Er führt durch Tunnels und Galerien zum Chänzeli, schliesslich steigt man vollends hinauf auf die Hammetschwand. Interessant ist, dass sich der Hammetschwand‑Lift auf Luzerner Boden befindet, das Plateau des Bürgenstocks hingegen zum Kanton Nidwalden gehört. Einer Fahrt mit dem Lift können wir dann doch nicht widerstehen. Mit 3,15 Meter pro Sekunde saust die verglaste Panoramakabine senkrecht hinab zum Felsenweg. Auf diesem wandert man zurück zur nostalgischen Bürgenstockbahn. Seit dem Jahr 1888 verbindet die Standseilbahn die Hotelanlagen mit der Station Kehrsiten am Ufer des Vierwaldstättersees. Wer noch Zeit hat, wandert auf dem Uferweg über Kehrsiten‑Dorf zum Ausgangspunkt Stansstad – ansonsten gehts auch ganz gemütlich mit dem Schiff.
Weg der Schweiz Nr. 0596
Stn. Tellsplatte — n • UR

Weg der Schweiz

1991 feierte die Schweiz ihr 700‑jähriges Bestehen. Zu dieser 700‑Jahr‑Feier der Schweiz wurde rund um den Urnersee, den südlichsten und romantischsten Teil des Vierwaldstättersees, ein abwechslungsreicher Wanderweg angelegt. Der Weg der Schweiz beginnt auf der Rütliwiese, der Wiege der Schweiz, wo 1291 Vertreter der Stände Uri, Schwyz und Unterwalden mit Eid bezeugten, für einander einzustehen und sich von nun an gemeinsam dem Feind zu stellen. Dieser geschichtsträchtige Weg der Schweiz führt über Seelisberg, Bauen, Isleten‑Isenthal, Seedorf, Flüelen, Tellsplatte, Sisikon und Morschach nach Brunnen. Der Wanderweg ist gut ausgebaut und beschildert – die grünen Wanderland‑Wegweiser mit der Nummer 99 führen einen sicher ans Ziel. 35 Kilometer lang ist der Weg der Schweiz, jeder Kanton hat einen Weganteil, der sich nach der damaligen Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner richtet, sodass jedem Schweizer, jeder Schweizerin rund 5 Millimeter gehören. Marmorsteine mit den Kantonswappen und den Jahrzahlen des Eintritts in die Schweizerische Eidgenossenschaft markieren die Wegstrecken. Der Wanderweg ist ideal mit Schiff, Bergbahn, Bahn und Bus erschlossen und ermöglicht es, den Weg in beliebig lange Abschnitte einzuteilen.
Gärten Nr. 0503
Andelfingen • ZH

Gärten

Schon von Weitem ist die Kirche von Andelfingen mit dem 56 Meter hohen neugotischen Turm zu sehen. Sie lässt erahnen, dass der heute ländlich‑ruhige Ort einst eine bedeutende Stellung innehatte. 1799 kämpften sogar Franzosen und Österreicher um den wichtigen Flussübergang an der Thur. Schliesslich wurde die Brücke in Brand gesteckt. Als Ersatz entstand die heute noch bestehende Holzbrücke. Einen stattlichen Eindruck vermitteln auch die Häuser der Altstadt, allen voran das Schloss Andelfingen. Zum 1613 als Landvogteisitz errichteten Gebäude gehört ein Park, der heute dank einer Stiftung öffentlich zugänglich ist (tagsüber ganzjährig geöffnet). Als Begründer des Schlossparks gilt der Zürcherische Oberamtmann Hans Kaspar Schweizer, der von der Gemeinde einen Teil des an das Schloss angren~ zenden «Gugelments» verlangte, um eine «Prome~ nade» anzulegen. Diese bildet noch heute das Herzstück der Gartenanlange. Die spätere Be~ sitzerin, Anna Maria von Sulzer‑Warth, erbaute die für die Pflege nötigen Gebäude – Gewächshaus, Schopf, Orangerie – und stellte 1875 den ersten Schlossgärtner an. Der Schlosspark in Andelfingen macht die Gartenarchitektur des 19. Jahrhunderts sichtbar und erlebbar. Wer das Denkmal der Gartenkultur des 19. Jahrhunderts im Zürcher Weinland besuchen möchte, sollte den Ausflug mit der gut zweistündigen Rundwanderung auf dem sieben Kilometer langen Thurpfad kombinieren. Die Route ist mit 13 Informationstafeln bestückt, die viel Interessantes über den Fluss und seine Geschichte vermitteln. Der Lehrpfad beginnt und endet bei der alten Holzbrücke am nordwestlichen Rand von Andelfingen.
Grande Cariçaie Nr. 0599
Cudrefin, La Sauge — c • VD

Grande Cariçaie

Die Wanderung durch die Grande Cariçaie, das grösste Seeuferfeuchtgebiet der Schweiz, beginnt beim Naturschutzzentrum La Sauge. La Sauge liegt am Broyekanal. Die Anreise hierhin erfolgt mit dem Schiff, mit Rufbussen oder Mietvelos ab Bahnhof Ins. Auch kleine Rundwanderungen lohnen die Reise nach La Sauge, und wer sich die ganze Wanderung vornimmt, kann sie auch auf zwei Tage aufteilen, zum Beispiel mit Übernachtung in Portalban. Auch eine Übernachtung in der Auberge de La Sauge ist möglich. Mit einem Aufbruch zeitig am Morgen ist die anschliessende Wanderung auch in einem Tag machbar. Im Natur~ schutzzentrum La Sauge lohnt es sich, ein wenig Zeit zu verbringen. Die Ausstellungen und die Vogelbeobachtungshütten an den Weihern sind unbedingt einen Besuch wert. Vielleicht zeigt sich ja sogar ein prächtig blauer Eisvogel. Die Wanderung folgt dann dem Chemin des Trois‑Lacs, der Wanderland‑Route Nummer 71. Sie führt zuerst in gerader Linie durch den üppigen Uferwald oder an dessen Rand nach Cudrefin, anschliessend mit einigen Schlenkern vom Ufer weg nach Protalban. Kaum eine Stunde nach Portalban taucht bei Gletterens das Pfahlbaudorf Village Lacustre auf. Die rekonstruierte Siedlung aus der Jungsteinzeit kann besichtigt werden, und an Kursen lernen die Besucher die damalige Lebensweise und das einstige Handwerk kennen. Via Chevroux, Forel und Autavaux gelangt man schliesslich nach Estavayer‑le‑Lac. Das Schloss Chenaux aus dem 13. Jahrhundert, die Altstadt mit den vielen Lauben und Bistros bildet den interessanten und gemütlichen Schlusspunkt dieser Wanderung.
Bellinzona Nr. 0600
Bellinzona — o • TI

Bellinzona

Bellinzona wird über die Passerelle verlassen, welche die Bahnanlage überspannt, und man steigt der gelben Markierung folgend zur Kirche von Artore hinauf. Hier eröffnet sich ein schöner Ausblick über die Stadt. Am Waschhäuschen vorbei führt der Weg aufwärts, bis er nach den letzten Häusern in einen alten Saumweg übergeht, der gleichmässig steigend im Schatten spendenden Kastanienwald nach Monti di Artore hinaufführt. Der ebene Fahrweg bringt einen nach Monti di Ravecchia. Beim Kirchlein geniesst man eine wunderschöne Sicht über die Magadinoebene bis zum Lago Maggiore. Bei guter Fernsicht grüssen sogar die Walliser Alpen mit dem Monte~ Rosa‑Massiv. Nach einer Stärkung im nebenan liegenden Grotto fällt der Weg steil den Wald hinunter und erreicht die Strasse bei Monti di Pedevilla. Ihr folgt man bis Paudo. Bis hierher fährt das Postauto. Wer genug Zeit hat, beginnt nun den Abstieg nach Pianezzo, die Fahrstrasse kann dank guter Markierung grösstenteils vermieden werden. Das teilweise mit modernen Häusern verbaute Pianezzo besitzt eine spätmittelalterliche Kirche mit übermalten Fresken der beiden Patroni Giacomo und Filippo. Ein letzter steiler Abstieg über Lôro führt nach Giubiasco hinunter. Hier empfängt einen die von Lorenzo Custer neu gestaltete Piazza Grande mit der Kirche San Maria Assunta mit wechselnden Kunstausstellungen. Nur wenige Gehminuten entfernt liegt der Bahnhof, von dem aus die S 10 und S 20 im Halbstundentakt nach Bellinzona zurückfahren.