• Der Alpweg am Fuss der Pilatuskette wurde im Zweiten Weltkrieg von polnischen Internierten gebaut.

    Der Alpweg am Fuss der Pilatuskette wurde im Zweiten Weltkrieg von polnischen Internierten gebaut.. Bild: Andreas Staeger

  • Ausblick vom First zur Pilatuskette (links), zum Vierwaldstättersee und zum Stanserhorn.

    Ausblick vom First zur Pilatuskette (links), zum Vierwaldstättersee und zum Stanserhorn.. Bild: Andreas Staeger

  • Oberhalb von Wängen schlängelt sich der Polenweg über die Alpweiden.

    Oberhalb von Wängen schlängelt sich der Polenweg über die Alpweiden.. Bild: Andreas Staeger

  • Der Polenweg ist ein herausragendes Beispiel früherer Wegebaukunst.

    Der Polenweg ist ein herausragendes Beispiel früherer Wegebaukunst.. Bild: Korporation Alpnach

  • Gedeckter Rastplatz bei der Verzweigung Rossstand.

    Gedeckter Rastplatz bei der Verzweigung Rossstand.. Bild: Andreas Staeger

    Alp Lütholdsmatt • OW

    Auf historischem Weg am Pilatus

    Polnische Internierte erstellten im Zweiten Weltkrieg auf der Obwaldner Seite der Pilatuskette ein Kleinod der Wegebaukunst: Der gepflasterte Weg, der sich kurvenreich durch die Alpweiden zieht, wirkt wie eine Miniaturausgabe der Tremolastrasse am Gotthardpass. Der sogenannte Polenweg ist das attraktive Herzstück einer Rundwanderung, die auf der Alp Lütholdsmatt beginnt; diese erreicht man mit dem Rufbus ab Alpnach Dorf. Der Einstieg ist etwas öde: Satte zwei Kilometer wandert man auf einem asphaltierten Alpsträsschen. Bei Märenschlag geht dieses in einen Kiesweg über, ab Balismatt wird die Strecke dann richtig schön: Das Trassee des Polenwegs ist mit unbehauenen Natursteinen gepflastert und mit Kunstbauten ausgestattet. Dazu gehören eine gemauerte Steinbogenbrücke und ein fachmännisch errichteter Tombino, ein Entwässerungsschacht. Im Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz wird der Strecke nationale Bedeutung zugeschrieben. Es lohnt sich, den Polenweg nicht einfach zügig abzuschreiten, sondern das Auge einerseits auf die Weganlage, andererseits in die Ferne zu richten. Ein weites Panorama gibt es hier zwar meist nicht, aber eine schöne Sicht hat man etwa auf den westlichen Ausläufer der Pilatuskette mit den Gipfeln Stäfeliflue und Blaue Tosse sowie in Gegenrichtung auf das Widderfeld. Gegen Süden fällt der Blick zum Alpnachersee und auf das Stanserhorn. Im Gebiet Steinstössi lässt man den Polenweg hinter sich, wandert auf einem einfachen Fussweg weiter Richtung Gschwänt und steigt an den Hütten der Alp Älggäu vorbei nach Rischigenmatt ab. Von dort führt ein mit Schotter, später mit Asphalt, gedecktes Strässchen nach Fachsboden und zur Wegkreuzung Rossstand, wo ein gut ausgebauter Rastplatz wartet. Über das Gehöft Stock gelangt man zurück zur Alp Lütholdsmatt.

    Information

    Restaurant Lütholdsmatt, 041 670 11 85, restaurant-luetholdsmatt.ch

    Alpentaxi Lütholdsmatt (Voranmeldung unerlässlich), busalpin.ch

    Wanderung Nr. 2263

    Publiziert 2025 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Andreas Staeger

    GPS-Routendaten herunterladen

    Alp Lütholdsmatt
    0:00
    0:00
    Märenschlag
    0:40
    0:40
    Balismatt
    1:05
    0:25
    Wängen
    1:35
    0:30
    Gschwänt
    2:20
    0:45
    Älggäu
    2:25
    0:05
    Rischigenmatt
    2:40
    0:15
    Fachsboden
    2:55
    0:15
    Rossstand
    3:20
    0:25
    Alp Lütholdsmatt
    4:00
    0:40

    Wandervorschläge

    Zu den Steinklopfern ob Alpnach Nr. 2169
    Alpnach Dorf • OW

    Zu den Steinklopfern ob Alpnach

    Von Alpnach fährt nicht nur die Zahnradbahn auf den Pilatus. Das Obwaldner Dorf ist auch bekannt für seinen Militärflugplatz und den Guber-Steinbruch. Auf einer Rundwanderung wirft man einen Blick auf beide Anlagen. Dazwischen gibt es viel Natur und ein bisschen Italianità. Vom Bahnhof Alpnach Dorf führt der Weg zunächst unter den Schienen und der Autostrasse hindurch und dann dem Flugplatz entlang. Der Militärflugplatz wurde während des Zweiten Weltkriegs ausgebaut und dient heute noch als Helikopterbasis. Bald geht es zurück auf die andere Seite der Autostrasse und der Grossen Schlieren folgend bergauf in Richtung Guber. Auf halber Strecke überquert der Weg das Flüsschen über eine Betonbrücke. Der Geissfusssteg scheint auf den ersten Blick unscheinbar, ist aber tatsächlich einer der letzten Zeugen der sogenannten Melan-Bauweise. Dabei wurden in der Frühzeit des Betonbaus genietete Stahlträger mit Beton ummantelt. Über die Wiesen geht es nun immer steiler hinauf bis nahe an den Steinbruch heran. Hier ist das unablässige Klopfen und Fräsen schon gut zu hören. Rund 30 000 Tonnen grauer Quarzsandstein werden hier jährlich verarbeitet. Ein weisser Wegweiser zeigt die Richtung zum öffentlichen Guber-Grillplatz, von wo sich ein direkter Blick auf die Anlagen des Steinbruchs bietet. Wird in der Schweiz eine Altstadtgasse oder ein Platz neu gepflästert, stammen die Steine meist aus Alpnach. Via den Sentiero dei Cavatori, den ehemaligen Arbeitsweg der italienischen Gastarbeiter, führt die Wanderung zunächst steil durch den Wald, später flacher der Grossen Schlieren entlang nach Schoried. In Erinnerung an die italienischen Steinklopfer haben Nachkommen 2003 mitten im Wald die Piazzetta degli Emigranti gebaut, einen grossen Rastplatz mit Unterstand, Brunnen und Grillplatz. Von Schoried führt schliesslich ein schöner Hohlweg zurück nach Alpnach Dorf.
    Über den Lopper zum Renggpass Nr. 1419
    Stansstad Schiffländte — Hergiswil Schiffländte • NW

    Über den Lopper zum Renggpass

    Die Wanderung beginnt mit der Schifffahrt von Luzern nach Stansstad, wie früher, als es noch keine Strasse und keine Eisenbahn gab. Und sie meidet die touristischen Magnete rund um den Vierwaldstättersee. Stattdessen erstreckt sich der Weg einsam - dafür mit prächtiger Aussicht auf Pilatus, Rigi, Bürgenstock und Stanserhorn - über den Lopper, den Berg, der die Horwerbucht vom Alpnachersee trennt. Nach einem steilen Aufstieg vorbei an der Lopperkapelle führt der erste Teil der Wanderung über die Südseite des Loppers. Hier herrscht eine Wärme liebende Vegetation mit Föhren, Orchideen und Eiben. Ab dem Renggpass ändert sich das Klima. Das zeigt schon der kurze Abstieg hinunter zur Renggkapelle. Nun dominieren die Buchen, und im Unterwuchs gibt es Hirschzungen. Über Wiesen und Weiden geht es zum Renggeli und weiter zum ehemaligen Restaurant Brunni. Dem Steinibach entlang gelangt man hinunter nach Hergiswil. Immer wieder finden sich unterwegs vernässte Weiden mit Orchideen. Wo der Weg auf die ersten Häuser trifft, ist der Steinbach mit haushohen Mauern verbaut. Das zeigt: Bei Unwetter ist das beschauliche Wasser ein Wildbach. Wieder geht es über Matten hinunter zum alten Dorf und zur Kirche. Die Schifflände liegt direkt darunter. Während der ganzen Wanderung sind das Panorama und der Blick auf die bekannten und berühmten Gipfel rund um den Vierwaldstättersee überaus prächtig. Gegen Süden sieht man sogar die weissen Schneeberge ob Engelberg.
    Grosse Vielfalt am Alpnachersee Nr. 1068
    Alpnachstad — Stansstad Schnitzturm • OW

    Grosse Vielfalt am Alpnachersee

    Im Städerried bei Alpnachstad, das seit 1999 unter kantonalem Naturschutz steht, gelten strenge Regeln - so ist zum Beispiel das Verlassen der markierten Wege weitgehend verboten. Deshalb darf der Nachwuchs zwar nicht auf den saftigen, von Schilf gesäumten Wiesen herumtollen, kann aber dafür auf Schritt und Tritt eine äusserst vielfältige Tierwelt entdecken. Dazu lohnt es sich, den Feldstecher mitzunehmen. Seit den 1960er-Jahren wurden hier nicht weniger als 200 verschiedene Vogelarten gesichtet, darunter die Rohrdommel, der Seidenreiher, der Flussregenpfeifer, die Rohrweihe und sogar der in unseren Breitengraden selten gewordene Wiedehopf. Auch viele Reptilien und Amphibien sind im Städerried heimisch. Im flachen Gebiet, wo die Chli Schliere in den Alpnachersee mündet, finden kleine und grosse Baumeister alles, was sie für das Errichten von Staudämmen und anderen Kunstwerken brauchen: Steine in allen Formen und Grössen, Schlamm, Äste und sonstiges Schwemmgut. Die Route von Alpnachstad bis Stansstad, eine Halbetappe des Waldstätterwegs, führt zunächst quer durch das Naturschutzgebiet und anschliessend hinauf in den Hinterbergwald, in dessen Unterholz sich Frösche und Nattern verstecken. Dahinter öffnet sich ein herrlicher Blick auf den See und die umliegende Landschaft, der für einige Abschnitte auf Hartbelag entschädigt. Ebenso eindrücklich, wenn auch auf etwas andere Art, ist der neu eröffnete Steinbruch Rüti mit seinen riesigen Schuttbergen. Hier ist werktags leider mit Mehrverkehr zu rechnen. Nur wenig später ist auch schon das idyllische Stansstad erreicht, wo die Wanderung einem Besuch des historischen Schnitzturms aus dem Mittelalter zu Ende geht.
    Kanton Obwalden Nr. 0276
    Langis • OW

    Kanton Obwalden

    Die Strasse über den Glaubenbergpass verbindet Sarnen im Kanton Obwalden mit dem Entlebuch im Kanton Luzern. Ein älterer und wesentlich romantischer Übergang ist der Bärnerstig. Zuverlässige Quellen, seit wann und von wem der Pfad einst benutzt worden ist, gibt es keine. War er vielleicht ein Schmugglerpfad? «Bärnerstig 40 Min.» steht auf dem gelben Wegweiser bei Schwendi Kaltbad. Bereits im 17. Jahrhundert wurde hier eine Mineralquelle entdeckt und im Jahre 1860 ein Kurhaus errichtet. Gekurt wird in Schwendi Kaltbad schon lange nicht mehr, das Kurhaus brannt 1970 ab. Heute laden ein Bergrestaurant zur Einkehr und eine Kapelle zur Andacht. Bei der Andresenhütte beginnt der Aufstieg über eine Weide, später führt die Route durch den Wald. Mit dem Bärnerstig erreichen Wanderer/innen gleichzeitig auch den Schlierengrat. Dieser bildet bis zur Schrotenegg die Kantonsgrenze zwischen Obwalden und Luzern. Den Markierungen folgend, wandert man nun der Kantonsgrenze entlang. Der bewaldete Grat gibt immer wieder überraschende Aussichten frei: ins Tal des Rotbachs und hinüber zur breiten Flanke des Schimbrig. Bei P. 1716 gabelt sich der Weg. Geradeaus ginge es zur Schrotenegg, diese Route folgt jedoch dem Wegweiser nach rechts und führt aus dem Wald. Beim Abstieg nach Rorersmatt ist das Panorama vom Glärnisch bis zum Titlis, vom Gwächtenhorn bis zum Wetterhorn, allgegenwärtig An der Schlierentalstrasse treffen Wanderer/innen auf den Obwaldner Höhenweg, Highlight‑Route 57 von SchweizMobil. Diese Route ist nicht auf der Landeskarte 1:50 000 eingezeichnet, jedoch bestens markiert. Das letzte Wegstück kann nun entweder der Strasse entlang oder dem Lauf der Grossen Schliere folgend zurückgelegt werden.

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    Tags

    Obwalden Zentralschweiz Bergwanderung Sommer mittel T2

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