Bellelay, Le Domaine — Tramelan • BE

Vom Klosterdorf Bellelay auf den Montbautier

Bellelay befindet sich im nördlichsten Zipfel des Kantons Bern. Das ehemalige Barockkloster aus dem 11. Jahrhundert prägt den kleinen, verschlafenen Ort bis heute. Die Gebäude der ehemaligen Abtei werden jetzt als psychiatrische Klinik genutzt. Der Tête de Moine, ein Halbhartkäse, der noch heute in Rosetten geschabt wird, soll erstmals von den Mönchen des Klosters hergestellt worden sein. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, sich am Ausgangspunkt der Wanderung im Maison de la Tête de Moine mit einer kleinen Stärkung für unterwegs einzudecken. Die Wanderung nach Tramelan ist gleichzeitig die erste von 20 Etappen der Via Berna, die durch den ganzen Kanton zum Sustenpass führt. Sie startet beim Kloster und führt zuerst entlang von Wiesen und Weiden zu einem im Wald versteckten Hochmoor. Weiter geht es über saftige Weiden, wo eine Begegnung mit den einheimischen Kühen nicht ausgeschlossen ist. Der Aufstieg auf den Montbautier kann in den warmen Frühlingsmonaten etwas schweisstreibend sein, wird aber mit einer herrlichen Aussicht auf das umliegende Hügelpanorama belohnt. Eine Feuerstelle lädt zu einer kurzen Rast und Stärkung mit Blick auf den Chasseral ein. Vom Hochplateau führt der Weg wieder durch viele blühende Wiesen und Waldgebiete über den Hügelrücken der Prés de la Montagne nach Tramelan.

Information

Erreichbar ist Bellelay mit dem Zug ab Bern über Biel bis Reconvilier. Von dort führen diverse Busverbindungen ins Dorfzentrum von Bellelay. 

Maison de la Tête de Moine, Bellelay, 032 941 77 77, tetedemoine.ch/de
Auberge de Bellelay, 032 489 52 52, adb4u.ch
Restaurant Arena, Tramelan, 032 487 41 01, restaurantarena-tramelan.ch

Wanderung Nr. 2135

Publiziert 2024 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Lukas Frehner

Wandervorschläge

Durch die vielfältigen östlichen Freiberge Nr. 1673
La Combe — Tramelan • JU

Durch die vielfältigen östlichen Freiberge

Eine sanft gewellte Hochebene von 200 Quadratkilometern Ausdehnung, gut 1000 Meter über Meer gelegen und ein raues Klima: Nicht verwunderlich, war diese Gegend bis ins 14. Jahrhundert weitgehend menschenleer. Dann lockte der damalige Fürstbischof von Basel mit der Befreiung von bestimmten Steuern neue Siedler an, wenn sie das Land rodeten und bewirtschafteten. Darauf geht der Name «Freiberge» zurück. Die Freiberge strahlen nach wie vor eine wohltuende Freiheit und Ruhe aus. Aber langweilig wird es nie, denn die Landschaft ist kleinräumig strukturiert in kleine Tälchen mit Dolinen, Feuchtgebieten, Weiden mit Hecken und Buschwerk, lichten Wäldern und aussichtsreichen Höhen, Einzelhöfen, kleinen Dörfern und überraschenden Gasthöfen. So etwa gleich an der Bahnstation La Combe. Wo man sich fast am Ende der Welt wähnt, steht ein stattliches Wirtshaus. Mit dem Aufstieg durch eine Waldflanke beginnt der Streifzug durch diesen einzigartigen Landstrich. Die Wegweiser zeigen zuverlässig die Richtung, doch zuweilen wandert man fast weglos über Weideland. Nach Les Genevez führt der Weg entlang einer langen Trockenmauer und durch Wald und über Weiden auf eine Höhe, wo ein Grillplatz zu einer letzten Rast einlädt, ehe der Weg nach Tramelan hinunterleitet.
Sehnsuchtsort Freiberge Nr. 1557
Le Prépetitjean — Saignelégier • JU

Sehnsuchtsort Freiberge

Es ist kompliziert, hierhin zu kommen. Es gibt wohl kaum einen Ort in den Freibergen, der erreichbar wäre, ohne mindestens dreimal umzusteigen. Dafür halten dann die Züge an Orten, wo das ungeübte Auge nichts als Wald und ein kleines Bahnhofsgebäude entdeckt. Auch Le Prépetitjean ist ein solcher Ort. Er besteht aus einem Hotel und zwei, drei Höfen, die zum Teil auch Übernachtungen anbieten. Und weil es hier so viele Einzelhöfe gibt, gibt es auch viele kleine Asphaltstrassen. Und solchen folgt man nun bis Le Petit Bois-Derrière mit seinem Gasthof. Nun folgt der Gang über Jurawiesen, mal von Pferden, mal von Schafen, mal von Mutterkühen beweidet. Und immer wieder kleine lichte Waldstücke, plötzliche Blicke auf Einzelhöfe. Idylle pur. Schliesslich kommt man nach Les Rouges-Terres, umgeht das Dorf aber, um dann doch noch am Café-Restaurant du Sapin vorbeizukommen. Schliesslich lohnt sich ein kleiner Umweg zum wunderbar gelegenen unberührten Etang des Royes, bevor man sich dem Zeltplatz von Saignelégier nähert. Nun geht man auf alten Wegen Richtung Saignelégier, Feld und Wald wechseln sich ab. Eine kleine Wegkapelle erinnert daran, dass früher die Wege noch weniger sicher waren - nicht vor Unfällen fürchtete man sich, aber vor Räubern. Kurz darauf endet der alte Weg auf der Strasse. Nun ist man in Saignelégier angelangt, kann aber die Hauptstrasse bis zum Bahnhof umgehen, indem man den Wanderwegzeichen folgt. Natürlich ist auch das Wegkommen kompliziert. Aber für saftige Jurawiesen nimmt man das gerne in Kauf.
Auf dem Hügelzug zum Doubs Nr. 0774
St-Brais — St-Ursanne • JU

Auf dem Hügelzug zum Doubs

Ein grosses Jurawappen auf dem Boden vor dem Dorfbrunnen in St‑Brais zeigt unübersehbar, in welchem Kanton man sich befindet. In Wanderrichtung links sieht man nahe des Dorfs auffällige Felsen im Wald. In Höhlen unterhalb davon wurden verschiedene Funde vom Paläolithikum bis zur Bronzezeit gemacht. Unter anderem entdeckte man Knochen von Höhlenbären und ein Zahn von einem Neandertaler. Vorerst wandert man der wenig befahrenen Strasse entlang und kommt an einer langen, eindrücklichen Allee aus Bergahorn vorbei. Später führt ein Feldweg abwechslungsreich der Höhe entlang über Wiesen und durch Wald. Auf der linken Seite ist der lange, breite Rücken des Clos du Doubs zu sehen. Der Doubs unten im Tal ist von hier oben verdeckt. Rechts breiten sich die bewaldeten Hügelketten der Freiberge aus und das dichter besiedelte Tal der Sorne zwischen Glovelier und Delémont. Eingebettet zwischen Wiesen und Weiden liegt Montmelon‑Dessus. Der Wanderweg führt einige hundert Meter daran vorbei – in diesem kleinen Dorf gibt es kein Restaurant. Bald steht man am Ufer des ruhig dahinströmenden Doubs. An warmen Sommertagen gleiten immer wieder Kanus vorbei. Der Bahnhof von St‑Ursanne liegt einige Wanderminuten oberhalb des Orts. Vor dem kurzen Schlussaufstieg lohnt sich noch ein gemütlicher Bummel durch dieses schmucke Städtchen. Zahlreiche Touristen verströmen Ferienatmosphäre und zahlreiche Restaurants und Läden laden noch länger zum Verweilen ein.
Etang de la Gruère Nr. 0246
Tramelan — Le Bémont (JU) • BE

Etang de la Gruère

Der Etang de la Gruère ist ein lauschiger Moorsee, eingebettet in die Weiden der Freiberge, etwa auf halber Wegstrecke zwischen Tramelan und Saignelégier. Die leichte Wanderung kann beliebig variiert werden, schon am Ausgangspunkt Tra~ melan gibt es mehrere Möglichkeiten, um auf markierten Wegen zum Etang de la Gruère zu gelangen. Abschnit­ten auf Hartbelag folgen Pfade über saftige Wiesen, ein Paradies nicht nur für Wandernde, sondern auch für Kühe und Pferde. Hinter Moulin de la Gruère versteckt sich im Wald der unter Natur­schutz stehende Etang de la Gruère. Der Moorteich ist ca. 500 Meter lang, an der schmalsten Stelle 60 Meter breit und erreicht eine Tiefe von 4,5 Metern. Charakteristisch ist seine braune Farbe, Ergebnis des Zerset~ zungsprozesses der Vegetationsreste zu Torf. Der See ist ein Ziel bei jedem Wetter, selbst wenn es regnet, dann nämlich zeigt er sich in wunderbar mystischer Stimmung. Der einstündige Seerund~ gang ist äusserst lohnenswert. Auf einem wunderschön angelegten Weg wan­dert man über weiche Waldböden, Holzstege und Brücken, immer mit Blick auf den dunklen See, der einer vielfältigen Tier-und Pflanzenwelt seltenen Lebensraum bietet. Wer am oberen Ende des Sees den Rundweg verlässt, erreicht nach etwa einem Kilometer das nordwestlich gelegene Centre Nature Les Cerlatez mit einer vielfältigen Ausstellung zum Thema Moore. Auf dem Weg zum Etang des Royes und weiter nach Le Bémont machen dann die Freiberge ihrem Namen alle Ehre. Die offene Landschaft vermittelt tat­sächlich so etwas wie Freiheit, die man nicht nur zu Fuss geniesst, sondern auch hoch zu Ross, wie die auffallend vielen Reiter, die hier unterwegs sind, zeigen.

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222T Clos du Doubs

CHF 22.50

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Bern Jura Wanderung Sommer mittel T1

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