Bodenberg — Erstfeld • UR

Durch das wilde Erstfeldertal

Das Erstfeldertal ist eindrücklich und wild. Wild sind auch die 300 Geissen, die auf der Alp Chüeplangg sömmern. Die Hirten ziehen mit ihnen tagsüber unterhalb die Firnfelder, wo die feinen Kräuter wachsen. Der Geisskäse ist denn auch ganz ausgezeichnet. Lohnend ist auch das Bad im Moorsee, dem Fulensee, unterhalb der Kröntenhütte. Es ist eine Wanderung mitten in eine urgewaltige Bergkulisse hinein. Die Wanderung beginnt beim Bodenberg, bis wo das Alpentaxi fährt. Von hier folgt man ein kurzes Stück auf dem Talweg dem Alpbach entlang bis zum Bergheimet Mettlen und nimmt den Weg rechts durch den märchenhaften Sulzwald. Nach einem Älpeli quert ein Steg den Alpbach, dem man bergaufwärts folgt. Es rauscht, schäumt und zischt. Bald schon folgt der steile Aufstieg zur Alp Chüeplangg, wo Ziegen weiden. Von der Alp Chüeplangg führt der Weg am 100 Meter hohen Wasserfall vorbei. Kurz bevor das Tal endet, macht er eine scharfe Kehre und steigt zum Fulensee an, einem Moorsee. Das Wasser ist warm, es ladet zum Bad. Am Rand des Moors erreicht man den Felsen, auf dem die Kröntenhütte thront. Bei Pt. 1885 ist für diejenigen, die den kurzen Weg zur Kröntenhütte scheuen, der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Steil, über Stock und Stein, geht es talauswärts bis Pt. 1332. Hier nimmt man den Weg links und steigt zum Älpeli mit dem Steg ab, den man noch einmal quert, und wandert nun talauswärts und via Oberberg und Rüteli zum Weiler Wilerli mit der roten Kleinseilbahn hinunter ins Reusstal. Von der Talstation ist es eine letzte halbe Stunde der Reuss entlang talaufwärts nach Erstfeld.

Information

Erreichbar ist Bodenberg mit dem Alpentaxi Uri ab Bahnhof Erstfeld, 079 665 58 81. Die Kleinseilbahn Hofstetten-Wilerli ist selbstständig bedienbar. Auskünfte 041 880 04 32 oder
079 281 67 59. Kleingeld mitnehmen. Von Erstfeld fährt der Zug nach Arth-Goldau oder Bellinzona.

Kröntenhütte SAC, 041 880 01 22 www.kroentenhuette.com

Wanderung Nr. 1983

Publiziert 2022 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Elsbeth Flüeler

Wandervorschläge

Anspruchsvoll unterwegs am Hoch Fulen Nr. 2173
Kilcherberg — Haldi • UR

Anspruchsvoll unterwegs am Hoch Fulen

Zwischen dem Schächental mit seinen sonnenverwöhnten, sanften Hängen und dem engeren und wilderen Maderanertal liegt eine Bergwelt, die von beiden Tälern etwas geerbt hat. Einerseits steile Grashalden, zerfressener Kalkuntergrund und Steine, die immer wieder von jäh aufsteigenden Wänden herabdonnern. Andererseits sattgrüne Wiesen, über die das Bimmeln von Kuhglocken streicht, oder ein glitzernder See. Die Wanderung von Kilcherberg ob Silenen nach Haldi ob Schattdorf muss aber doch verdient werden. Es wäre nicht das Urnerland, ginge es anfänglich nicht gleich zünftig in die Höhe; gut 900 Höhenmeter sind es von der Bergstation der Luftseilbahn Chilcherberge zur Alp beim funkelnden Seewli. Zu Beginn des Aufstieges durchquert man prächtige Wiesen – im Bergfrühling sind dies blühende Monet-Gemälde und zirpende Naturkonzerte in einem. Die ganze Wanderung ist mit fast sieben Stunden recht lang, und mit der sympathischen kleinen Seewlialp lässt sich die Strecke bequem in zwei Etappen teilen – so lässt sich am Abend der Sonnenuntergang über dem Spannort- und Krönten-Massiv in aller Ruhe vom Bänkli vor dem Alphäuschen aus geniessen. Hoch oben, zwischen dem Stich und dem Bälmeter Grätli, liegt das wildeste Gebiet, mit einem karstig zerfressenen Untergrund, in dem der Kalk von engen Spalten und spitzen Graten durchzogen ist: Konzentriertes Wandern ist angesagt. Hie und da sollte man aber stillstehen, denn in den Hängen sind oft Gämsrudel und Steinwild auszumachen. Der Abstieg vom Bälmeter Grätli zur Bergstation Haldi überwindet mehr als 1000 Meter – gut, gibt es auf der Strecke zwei Alpbeizli, in denen man sich stärken kann. Das letzte Stück führt dann über weite, saftige Wiesen und Weiden.
Der bewachte Bergsee Nr. 1304
Arnisee • UR

Der bewachte Bergsee

Gleich zwei Hütten, beide an ausgezeichneter Lage, können auf dieser Bergwanderung besucht werden. Nach kurzem Höhenflug in der kleinen Gondel starten die Wandernden beim lauschigen Arnisee. Zunächst geht es ungefähr eine Stunde ziemlich steil und recht lang durch den Wald, über knorrige Wurzeln und den einen oder anderen Treppentritt. Auf der Lichtung steht schon die erste Bank, die einem eine Pause mit atemberaubender Aussicht auf den Arnisee und das gegenüberliegende Maderanertal gönnt. Die Hälfte ist geschafft! Weiter oben leuchten die Heidelbeeren in sattem Blau aus den Büschen und süss schmecken sie beim Weiterwandern. Bald ist die Sunniggrathütte erreicht, wo man sich weiter verpflegen lassen kann. Dort befindet sich auch ein Badesee. Ein kleines Stück hinter der Hütte geht es dann bergauf und man hat den Höhenweg auf dem Sunniggrat erreicht. Rechts kann man noch den Gipfel besteigen und die fantastische Aussicht bis zum Urnersee geniessen. Links führt der Weg entlang der Bergflanke. Geissen laufen mit und präsentieren stolz ihre Kitze. Dramatisch ragen die Gipfel in den Himmel und der Bergwanderweg schmiegt sich an die Planggen. Wer es sich anders überlegt, kann bei Fürggi links abbiegen und schon ins Tal hinunterwandern. Zwei Stellen müssen danach mit Handeinsatz überwunden werden, aber sie sind mit Ketten gesichert. Der letzte Aufstieg zieht sich noch etwas, bis endlich die Leutschachhütte SAC mit den eigentlichen Stars des Tages, Ober- und Nidersee, erreicht ist. Der Nidersee leuchtet in surrealem Türkis und wird rundum von scharfen Bergzähnen bewacht. Der Obersee lädt mit einem Kneipp-Pfad, einem Floss und einer sehr bequemen Liege zum Verweilen ein. Und warum nicht in der Hütte übernachten (Anmeldung zwingend) und den Weg durch grüne Urner Wiesen zurück zum Arnisee am nächsten Tag antreten?
Stege der Via Gottardo Nr. 1310
Erstfeld — Göschenen • UR

Stege der Via Gottardo

Die Urner Abschnitte der Via Gottardo geben Einblick in die Sonnen- und Schattenseiten des Transitverkehrs am Gotthardpass. Bahnlinie, Autobahn und Kantonsstrasse säumen den Weg auf längeren Strecken. Dazwischen gibt es aber auch viele schöne und naturnahe Abschnitte. Flache Zonen sind im Urnerland ein rares und kostbares Gut. Einzig der Talboden zwischen Flüelen und Erstfeld ist einigermassen weit und eben. Dahinter und rundherum geht es aufwärts, und zwar zuweilen ziemlich heftig. Je enger das Tal wird, desto deutlicher kommen sich die verschiedenen Interessenträger in die Quere: Siedlungsgebiet, Strassen- und Bahnlinien bedrängen und durchdringen sich gegenseitig. Für Wanderwege hat es da mitunter nur wenig Platz. Zwischen Amsteg und Gurtnellen verläuft die Via Gottardo denn auch sehr nahe an der Autobahn A2 - der Verkehr ist sicht-, hör- und zuweilen auch riechbar. Der unschöne Abschnitt ist allerdings kein Grund, auf die Wanderung von Erstfeld nach Göschenen zu verzichten, denn die Route verläuft auf längeren Abschnitten fernab von Lärm und Beton. Auf alten Flurwegen werden blühende Wiesen und stille Bergwälder durchquert, schöne Uferwegpassagen führen zudem der jungen Reuss entlang, die hier als munterer Wildbach zwischen den Felsen tost und schäumt. Am Weg liegen ausserdem einige interessante Sehenswürdigkeiten, etwa die prachtvolle Pfarrkirche St. Albin in Silenen oder die nicht weit davon entfernte Ruine Zwing Uri. Auf gleicher Linie wie die Via Gottardo verläuft zudem der Eisenbahn-Lehrpfad Gottardo-Wanderweg. Der Themenweg vermittelt Einblicke in Bautechnik und Geschichte der Gotthardbahn (der heutigen Gotthard-Bergstrecke).
Badeausflug zum Wäspenseeli Nr. 2128
Unterschächen, Ribi — Wannelen • UR

Badeausflug zum Wäspenseeli

Quietschend öffnen sich die Türen des Postautos und kühle Morgenluft strömt den Wanderlustigen entgegen. Für den Badeausflug zum Wäspenseeli lohnt es sich, früh aufzustehen, denn die bevorstehenden Badefreuden müssen verdient werden: Auf dem Programm stehen 1200 Höhenmeter Aufstieg und eine gesamte Wanderzeit von etwas über fünf Stunden. Von Unterschächen (Ribi) führt der Weg sanft ansteigend entlang der Vorder Schächen bis nach Äsch, wo das Donnern des mächtigen Stäubifalls nicht zu überhören und übersehen ist. Bald wird der gut markierte Wanderweg steiler und nach einer weiten Kehre werden in knapp drei Stunden Wanderzeit die Hütten der Oberalp auf 1830 m erreicht. Das Alpbeizli bietet verschiedene Durstlöscher sowie Kaffee und Kuchen an, und anschliessend lädt das Alpmuseum zum Besuch ein: Die über 200-jährige, schön eingerichtete und mit traditionellen Gegenständen und Gerätschaften ausgestattete Alphütte vermittelt einen kleinen Einblick in das einfache und anstrenge Leben der Älplerfamilien. Unter der mächtigen Felswand der Griessstöcke geht es weiter über Alpweiden zum Wäspenseeli auf 2145 m (ohne Namen auf der Landkarte). Das smaragdgrüne klare Wasser lockt nach dem schweisstreibenden Aufstieg zum Bade und zu einer zünftigen Mittagspause. Beim Abstieg ist beim Wanneler Butzli etwas Vorsicht geboten, denn die kurze Passage ist abschüssig und könnte bei Nässe heikel sein. Nachdem diese Schlüsselstelle geschafft ist, geht es aussichtsreich, immer die markanten Schächentaler Windgällen im Angesicht, hinunter zur Alp Wannelen. Der Besuch im Alpbeizli verkürzt die Wartezeit auf die nächste Seilbahn, die halbstündlich zurück nach Unterschächen fährt.

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