Sargans • SG

Auf direktem Weg auf den Gonzen

Eine schroffe Felswand erhebt sich über den sattgrünen Wäldern von Sargans: Der Gonzen ist ein spektakulärer Aussichtsberg. Und er kann auf einer anspruchsvollen Alpinwanderung erklom-men werden. Zuerst aber geht es vom Bahnhof sehr schnell weg aus dem Ort, eine Treppe hoch, und schon erreicht man das Schloss. Es wird klar: Da steht einem noch einiges bevor. 1400 Höhenmeter sind es bis auf den Gonzen, dessen Gipfel auf 1830 Metern liegt. Es gibt die Variante, zuerst auf dem Rheintaler Höhenweg zu bleiben, bevor man dann auf bequem breiten Wegen über verschiedene Alpen zum Gipfel steigt. Doch die bleibt für den Rückweg aufgehoben. Also los auf den direkten weiss-blau-weiss markierten Weg und über die Leitern. Die Wege im Wald steigen angenehm und regelmässig an, sie sind mit Trockenmauern stabil gebaut. Das liegt daran, dass hier früher Erz abgebaut wurde. Tatsächlich kommt man sogar an den Ruinen eines ehemaligen Knappenhauses vorbei. Knappen wurden die Bergarbeiter genannt, die unter Tag arbeiteten. Danach stehen die beiden Schlüsselstellen an: Ein kurzes Stück ist äusserst ausgesetzt über einem Steilhang und mit Ketten gesichert, gleich gefolgt von den zwei Leitern, die über einen Felsvorsprung hinweghelfen. Bald taucht man aus dem Wald auf und kommt zum Älpli. Hier verlässt man den markierten Pfad, steigt durch die Alpweide hoch und hält sich dabei an den aus Steinen gebauten Zaun. Wenig später biegt man auf eine Forststrasse, den Rieterweg, ein, bevor beim kleinen Holzhaus bei Wang ein gut sichtbarer Pfad ansteigt und durch die Lawinenverbauungen auf direktem Weg auf den Gipfel führt. Die Sicht auf das Rheintal, den Bodensee, die Churfirsten und den Walensee ist gigantisch. Und sogar das Schloss ist jetzt wieder sichtbar, winzig klein.

Information

Erreichbar ist Sargans mit dem Zug über Zürich oder Chur.

Berggasthaus Gonzen, 079 708 22 99, www.berggasthaus-gonzen.ch

Wanderung Nr. 1988

Publiziert 2022 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Marina Bolzli

Wandervorschläge

Rundwanderung über den Zwinglipass Nr. 2161
Wildhaus, Dorf • SG

Rundwanderung über den Zwinglipass

Man nennt sie auch die Sherpas vom Zwinglipass: Seit über einem halben Jahrhundert kommen in Wildhaus im Toggenburg jeweils am letzten Samstag im Juni frühmorgens Dutzende von Freiwilligen zusammen. Ihre Mission: der Transport von mehreren Tonnen Holz, Lebensmitteln und Haushaltsartikeln, die für den saisonalen Betrieb der Zwinglipasshütte auf 1999 Metern Höhe benötigt werden. Während die fleissigen Trägerinnen und Träger, dank deren Einsatz ein Helikopterflug eingespart werden kann, «nur» die letzten 200 Höhenmeter zwischen der Bergstation einer Materialseilbahn und der Hütte zu bewältigen haben, bietet sich für Wandernde mit leichterem Gepäck eine attraktive Schleife über den Mutschensattel an. Ab der Bushaltestelle «Wildhaus, Dorf» geht es zuerst bis zur Talstation der Gondelbahn Gamplüt und danach dem geheimnisvollen Flüretobel entlang. 300 Höhenmeter weiter oben mündet der Weg in eine kleine, asphaltierte Strasse, die bis zur Teselalp führt. Nach der Alp geht die Strasse in einen angenehmen Pfad über, der sanft in Richtung Gruebe und dessen kleinen Sömmerungsbetrieb ansteigt. Ab hier wird die Landschaft einsamer, aber nie unwirtlich. Vom 2069 Meter hohen Mutschensattel bietet sich ein schöner Ausblick auf die umliegenden Gipfel. Das nächste Teilstück verläuft um die Felsen des Chreialpfirsts herum bis zum Zwinglipass und zur SAC-Hütte gleich darunter, vor deren Terrasse sich die majestätischen Churfirsten ausbreiten. Der Abstieg zurück nach Wildhaus beginnt auf dem schmalen Pfad der Hötteträgete. Nach der Teselalp folgt ein kurzer Abschnitt auf der zuvor in der anderen Richtung begangenen Strasse, bevor die Route bei Punkt 1389 abzweigt, in Richtung der Bergstation der Gondelbahn Gamplüt. Ab da führt ein gelb markierter Weg hinunter nach Wildhaus.
Lochsitenkalk bewegt die Welt 1 Nr. 1447
Weisstannen — Pizolhütte • SG

Lochsitenkalk bewegt die Welt 1

Im Grenzgebiet der Kantone Glarus, St. Gallen und Graubünden liegt die 300 Millionen Jahre alte Verrucano-Decke über 35 bis 50 Millionen Jahre jungem Flysch. Lange Zeit gab diese verkehrte Abfolge der Decken Rätsel auf, bis die Geologen mit ihr die Alpenbildung als die Überschiebung von Decken erklären konnten. Nirgendwo sonst auf der Erde ist das Phänomen so klar erkennbar wie in diesem Gebiet. 2008 wurde es darum zum Unesco-Welterbe erklärt. Auf dem Weg von Weisstannen über den Lavtinasattel zur Pizolhütte durchwandert man die verkehrte Abfolge der Gesteine. Von der Busstation Weisstannen folgt man dem Gufelbach bis zum Batöni, einem eindrücklichen Talkessel, wo das Wasser von drei Wasserfällen in die Tiefe kracht. Nun geht es dem Lavtinabach entlang zum Lavtinasattel. Fast die ganze Zeit über befindet man sich im Flyschgebiet. Härtere, schroffe Gesteinsschichten - meist Sandstein - wechseln sich ab mit weichen, tonigen Lagen. Letztere sind leicht abfallend und mit Gras bewachsen. Darüber liegen die schroffen Zacken aus Verrucano, der Hochwart und die Lavtinahörner. Dazwischen liegt der Lochsitenkalk - er diente als Gleitmittel bei der Verschiebung der Gesteine. Über den Lavtinasattel gelangt man in ein Hochtal, das mit dem 2844 Meter hohen Pizol abschliesst. Unter dessen Gipfel lag bis vor Kurzem der Pizolgletscher, der mit seinem Wasser den Wildsee speiste. Dieser könnte blauer nicht sein, baden ist erlaubt. An seinem östlichen Ufer befindet sich die Wildseeluggen. Von hier steigt man über einige Serpentinen und später nördlich des Twärchamms zur Pizolhütte. Hier fährt eine Sesselbahn hinunter nach Wangs (Fahrplan beachten).
Igel im Weisstannental Nr. 1225
Mels, Post — Weisstannen • SG

Igel im Weisstannental

Igel sind Insektenfresser, ihr Körper ist auf Käfer ausgerichtet. Da diese aber in vielen Lebensräumen des Igels nicht mehr häufig vorkommen, hat er auf Schnecken umgesattelt. Die Wanderung von Mels SG nach Weisstannen führt durch eine Natur, in der sich Igel wohlfühlen: Nichts stört hier die Krabbler, die ihnen Nahrung bieten. Start ist beim Dorfplatz Mels. Bald ist die Seez überquert. Die Igelstation Mels findet sich in der alten Fabrik, die sich etwas oberhalb der Brücke an den Hang schmiegt. Auf beiden Seiten des Weisstannentals führt ein Weg talaufwärts, der rechte bietet aber mehr Erlebnis: etwa einen Abstecher zum pittoresken Chapfensee und eine Rast in Vermol, einer seit Jahrhunderten ganzjährig bewohnten Bergsiedlung. Um sie zu erschliessen, baute man im 18. Jahrhundert die Pflastersteinstrasse, auf der man nun schnell Höhe gewinnt. Sie ist längst nur noch ein Wanderweg und bietet ab und zu einen tollen Talblick. Beim Güetli zweigt ein Weg zum Chapfensee ab, ein Umweg, der sich lohnt. Der See selbst ist schnell umrundet und bietet mit Feuerstellen und einem Alpbeizli gute Möglichkeiten zur Rast. Ziel der nächsten Etappe ist Vermol. Der schmucke Weiler wird oberhalb des Dörfchens erreicht. Bei der Kapelle unten findet man zurück auf die alte Verbindung nach Weisstannen. Es geht nun noch über sieben Kilometer taleinwärts zuerst nach Schwendi, dann nach Weisstannen, immer noch Igelgebiet. Die stacheligen Tiere halten in der Höhe länger Winterschlaf. Dafür sind sie oft gesünder, dem vielfältigen Nahrungsangebot sei Dank. Sollte man unterwegs einem Igel begegnen, ist er aber wahrscheinlich krank, denn gesunde Igel schlafen am Tag. Er gehört dann in die Igelstation Mels, wo er aufgepäppelt wird.
Fürstentum Liechtenstein Nr. 0288
Malbun • LI

Fürstentum Liechtenstein

Ab Buchs oder Vaduz fährt das Postauto zur Malbun. Wanderer/innen verlassen die Siedlung taleinwärts, bevor der Weg steil zum Sareiserjoch hinaufsteigt. Bequemer gehts mit der Sesselbahn nach Sareis und auf dem Höhenweg zum Sareiserjoch. Hier lässt sich ein fantastisches Panorama geniessen, und anschliessend die Wanderung auf einem unvergesslichen Höhenweg zum Spitz weiterführen. Der Felsgrat bildet den Abschluss zum Malbunertal, bevor man den Augstenberg, den höchsten Punkt der Wanderung, erreicht. Selbstverständlich muss hier eine Rast eingelegt werden, um das herrliche Panorama wirken zu lassen. Im Osten grüssen die Vorarlberger und Allgäuer Alpen, während im Westen der Blick weit über die Schweizer Bergwelt frei liegt. Im Süden präsentieren sich der Naafkopf und die Schesaplana. Dann steigt der raue Weg zum Bettlerjoch hinab. Hier lädt die 1926/27 erbaute Pfälzerhütte zur Rast, sie gehört seit 1950 dem Liechtensteiner Alpenverein. Er kaufte das Berghaus, das damals als beschlagnahmtes Deutsches Vermögen im Ausland galt, der Schweiz ab, die diese Vermögen verwaltete. Der Abstieg erfolgt zuerst fast eben, dann leicht abwärts zur Alp Gritsch, wo eine Gegensteigung zur Tälehöhe führt, dem letzten Aussichtspunkt dieser Tour. Hier mögen Wanderer/innen noch einmal die Rundsicht geniessen, denn nun folgt ein steiler und langer Abstieg durch das Vaduzer Täli, das im Winter ein schneesicheres und bei Familien beliebtes Skigebiet ist. Über den Malbunbach ist der Ausgangsort Malbun bald erreicht. Von dort aus fährt Postauto über Vaduz wieder in die Schweiz zurück.

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