Wildegg — Küttigen, Kreuz • AG

Geschichtsträchtiger Panoramaberg

772 Meter Höhe reichen, um die Schweiz zu sehen. Nicht die ganze, klar. Aber fast. Der Alpenbogen vom Säntis über die Bünder, Glarner und Berner Alpen breitet sich aus, dazu der Schwarzwald, der Feldberg, der Jura und ein Stück Mittelland mit Aaretal, Hallwiler- und Baldeggersee. Der Berg, der dieses Rundumpanorama bietet, heisst Gisliflue. Ein felsiger Gipfel am Ende eines langgezogenen Grats, mit der Stadt Aarau zu Füssen und eingepackt in stimmungsvollen Jura-Buchenwald, in dem der Bärlauch aus allen Löchern schiesst. Sagenumrankt ist diese Gisliflue auch. Ihren Namen hat sie von der heiligen Gisula, die in den Wäldern hauste. Sie war so fromm, dass sich die Kirchentür von allein öffnete, ging sie am Sonntag in Veltheim zur Kirche. Doch eines Tages vergriff sich Gisula an den Reben im nahen Weinberg. Die Türen blieben zu, der Frevel kam aus. Heute sind Gisula und ihr Weinstock auf dem Skulpturenweg zu sehen, kurz unterhalb des Gipfels. Der Start ist in Wildegg. Erst eine Weile der Aare entlang bis nach Auenstein mit seinem Schlössli, dann durch Buchen-Bärlauchwald am Bergmatthof vorbei in die Höhe führt der Weg. Ist die Skulptur der heiligen Gisula passiert, ist der Gipfel nicht mehr weit. Unerwartet felsig präsentiert er sich, ein richtiger Berg. Felsig ist auch die Fortsetzung, nach dem Gatter zur Hombergegg wird manch zerfurchter Jurastein überschritten und mit zunehmender Müdigkeit überstolpert. Die Hombergegg ist im Unterschied zur Gisliflue dicht bewaldet, doch an ihrer steilen Felskante kann man – Schwindelfreiheit vorausgesetzt – Blicke in die Tiefe werfen. Der Rest der Tour ist gemütliches Waldwandern, und bald schon ist das Ziel Küttigen erreicht.

Information

Erreichbar ist Wildegg mit dem Zug von Aarau oder Brugg. Zurück mit dem Postauto ab Küttigen, Kreuz.

Mehrere Einkehrmöglichkeiten in Wildegg, Auenstein und Küttigen.

Wanderung Nr. 1804

Publiziert 2021 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Daniel Fleuti

Wandervorschläge

Runde zwischen Olten und Hauenstein Nr. 2045
Olten • SO

Runde zwischen Olten und Hauenstein

Von der Oltner Altstadt gibt der Bummel auf dem Amthausquai der Aare entlang ein gemütliches Entrée. Nach der Bahnhofbrücke biegt man links in die Belchenstrasse, durchquert dann den Stadtpark. Bald wird es steiler und rauer werden. Mal waldig, mal offen. Mal typischer Jura, mal exotischer Götterkult. Immer abwechslungsreich. Oberhalb des Pflegeheims Stadtpark biegt der Walderlebnispfad Bannwald ab. Man passiert die prähistorische Wehranlage Dickenbännli und fädelt in den teils etwas exponierten Kretenpfad ein. Am Felstörli (P. 634) trifft man wieder auf den Wanderweg und folgt rechts dem Forstweg zur Rumpelhöchi. Um für eine Einkehr zum Naturfreundehaus zu gelangen wählt man am Wegschild Rumpelhöchi, wo auch die Öffnungszeiten des Lokals stehen, die rechte Route. Vom Naturfreundehaus steigt der Weg zur Homberglücke auf. Weht dort eine Fahne, bedeutet das: Es gibt Schiessübungen am Spittelberg. Dann steht jemand von der Schweizer Armee am Weg und klärt auf, wann man passieren darf. Die Route führt am General-Wille-Haus vorbei zur Challhöchi mit der Panzersperre aus dem Ersten Weltkrieg. Über Ifenthal steigt man zum Rankbrünneli ab und biegt in einen Waldweg. Es geht am Grabenbach, später den Gleisen entlang am Cheibenloch, am Hauenstein-Basistunnel und am Hindutempel Sri Manonmani Ampal vorbei. Beim Meierhof biegt die Route links ab, quert die Gleise und trifft am Restaurant Isebähnli auf die Landstrasse. Nur wenig abwärts fädelt man links in den Bahnlehrpfad nach Trimbach, wandert vom Bahnhof dann südöstlich zur Aare hinunter bis nach Olten.
Von der Jona über die Hügelkette zur Töss Nr. 1268
Gibswil — Steg im Tösstal • ZH

Von der Jona über die Hügelkette zur Töss

Die Wanderung auf und über den Hügelrücken des Zürcher Oberlandes hat einiges zu bieten: Zahlreiche Feuerstellen, Bänke, ein Aussichtsturm und sogar ein kleiner Badeweiher versprechen eine abwechslungsreiche Wanderung, die auch für ausdauernde und geduldige Kinder geeignet ist. Vom idyllischen Dörfchen Gibswil geht es zunächst den Hügel hoch, und man tritt geradewegs hinein ins Waldparadies: Ein Wasserfall plätschert fein vor einer mit Stroh ausgelegten natürlichen Höhle, und die Feuerstelle lädt bereits zu einer ersten Pause. Stetig, aber sanft führt der Weg hinauf, bis man bei Hinter Sennenberg auf den Bachtelweiher stösst. Achtung: Hier ignoriert man den ersten Wegweiser und überquert die Strasse. So geht es via Weiher auf den Bachtel, anstatt auf der Strasse. Der Aufstieg ist zuweilen etwas steil, aber der Weg ist gut ausgebaut, und die steilsten Stücke sind mit Schwellen versehen, sodass der höchste Punkt des Bachtels bald erreicht ist. Nur schon die Aussicht auf die Alpen ist die Mühe wert. Auf dem Turm ist diese noch besser, und der Spielplatz beim Restaurant Bachtel Kulm lässt keine Kinderwünsche offen. Frisch gestärkt kann es nun weitergehen. Kurz vor der Schufelberger Egg wird der Blick auf den Greifensee und den Zürichsee noch einmal frei. Beim Wegweiser geht es über die Strasse und auf der anderen Seite des Feldes die Treppe hinauf. Dort kann man sich an der Quelle erfrischen. Weiter geht es durch den Wald, an Kuhweiden und einer lauten Hundepension vorbei bis nach Steg Station. Wer sich für die Highlights Wasserfall, Spielplatz und Weiher gerne mehr Zeit nimmt, startet in Steg und wandert in die andere Richtung.
Im Aargauer Seetal Nr. 1041
Lenzburg — Boniswil • AG

Im Aargauer Seetal

Hufeisenförmig empfängt das barocke Lenzburg den Wanderer. Ein Abstecher in die Altstadtgassen lohnt sich auf jeden Fall. Die Wanderung führt zuerst dem Aabach entlang, der dem Hallwilersee entspringt. Ab dem 18. Jahrhundert spielte er eine wichtige Rolle in der Industrialisierung des unteren Seetals. Er versorgte verschiedenste Industriebetriebe mit Wasserkraft, später mit Elektrizität. Dies lässt sich am besten vom Esterliturm überblicken, dem nächsten Ziel der Wanderung. Zuvor geht es in den Bergwald zum Fünfweiher. Er und weitere vier Weiher dienten dazu, in Brandfällen das Löschwasser zu liefern. Heute ist der Fünfweiher ein beliebtes Ausflugsziel. Weiter geht es zum Esterliturm, dessen Aussichtsplattform über 253 Stufen erreicht wird. Von hier bietet sich ein einzigartiges Panorama über den Kanton Aargau. Bei guter Sicht sind im Norden Süddeutschland mit dem Schwarzwald und im Süden das eindrückliche Alpenmassiv der Innerschweiz zu erkennen. Durch den Wald und über Felder führt der Wanderweg zum Eichberg, zu einem landwirtschaftlichen Betrieb, der schon seit 1959 biologischen Landbau betreibt. Das gleichnamige Hotel und Restaurant mit seiner Terrasse hat eine einzigartige Lage, die für eine der wunderbarsten Aussichten über das Seetal bis hin zu den Alpen sorgt. Von hier aus lässt sich am nördlichen Seeende das Schloss Hallwyl erahnen. Es ist eines der bedeutendsten Wasserschlösser der Schweiz und befindet sich auf zwei Inseln im Aabach. In den Schlossräumen erzählt die Ausstellung vom Leben der Hallwyler Adelsfamilie und ihrer Untertanen im Seetal. Im gemütlichen Schlosscafé kann man den Wandertag Revue passieren lassen, bevor es vom romantischen Wasserschloss durch das einzigartige Naturschutzgebiet nach Boniswil geht.
Wanderung auf die Gisliflue im Jurapark Aargau Nr. 2177
Veltheim AG, Bären — Thalheim AG, Unterdorf • AG

Wanderung auf die Gisliflue im Jurapark Aargau

Das Gebiet des Jurapark Aargau ist ein Beispiel für das bereichernde Nebeneinander von Natur und Mensch. Vom Feuersalamander über Glühwürmchen bis zum Eisvogel, seltenen Orchideen und Wildrosen kommen hier die unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen vor. Die Wanderung beginnt im kleinen Ort Veltheim, dessen Geschichte bis in die Römerzeit im 1. Jahrhundert n. Chr. zurückreicht. Der Wanderweg führt durch den herbstlichen Laubmischwald auf den Gipfel der Gisliflue. Dieser grossartige Aussichtspunkt bietet Sicht vom Jura über die Vogesen zum Schwarzwald und übers Mittelland zu den Alpen. Im felsigen Gipfelbereich der Gisliflue wachsen seltene Felsenpflanzen, die wie Steinbrech-Felsennelke sogar noch im Herbst am Blühen sind. Der Abstieg verläuft zuerst auf einem schmalen Pfad über eine kurze Steilstufe, die etwas Trittsicherheit verlangt. Danach geht es wieder auf breiteren Wegen hinunter zum Gatter, einem Einschnitt im Grat. Bald darauf taucht der Wanderweg aus dem Wald auf und führt an Höfen vorbei weiter talwärts nach Thalheim. Weithin sichtbar thront die Burgruine Schenkenberg über dem Ort. Die grösste Schlossruine im Kanton Aargau besteht aus nicht sehr witterungsbeständigem Jurakalk und bietet vor allem in der Abendsonne einen malerischen Anblick.

Passende Produkte aus unserem Shop

224T Olten

CHF 22.50

Tags

Aargau Mittelland Wanderung Sommer Gratwanderung hoch T1

Mit Klick auf ein Tag können Sie dieses in Ihrem Account hinzufügen und erhalten auf Ihre Interessen zugeschnittenen Content vorgeschlagen. Tags können nur in einem Account gespeichert werden.

MoDiMiDoFrSaSo
2829301234567891011121314151617181920212223242526272829303112345678
MoDiMiDoFrSaSo
2829301234567891011121314151617181920212223242526272829303112345678