• In den Schützengräben am Spitzenflüeli kann man die Grösse der Fortifikation Hauenstein erahnen. Bilder: Daniel Fuchs

    In den Schützengräben am Spitzenflüeli kann man die Grösse der Fortifikation Hauenstein erahnen. Bilder: Daniel Fuchs.

  • Der Abstieg über die Gerstelflue führt durch einen Felstunnel.

    Der Abstieg über die Gerstelflue führt durch einen Felstunnel..

    Langenbruck — Waldenburg • BL

    Der erste Weltkrieg am Hauenstein

    Die Juraketten um den Hauenstein sind im Frühling eine Idylle. Dass in diesem grünen Paradies einst ein Krieg hätte geführt werden können, kann man sich kaum vorstellen. Doch genau hier wurde während des Ersten Weltkriegs aus Angst vor einem Angriff aus Frankreich oder Deutschland ein gigantisches militärisches Bollwerk erbaut mit Bunkern, Mannschaftsunterständen, Reservoirs und Telefonzentralen. Die meisten militärischen Anlagen sind noch gut erhalten und erinnern an diese dramatische Zeit. Einige davon liegen am Wanderweg, wieder andere entdeckt man nicht auf Anhieb, denn sie liegen neben dem offiziellen Wanderweg, wenn meist auch nur wenige Meter. Zur Lokalisierung der Anlagen hilft die Karte im Online-Wandervorschlag auf www.wandern.ch. Zu den Anlagen am Hauenstein gelangt man von Langenbruck aus. Der Weg steigt stetig und gemächlich Richtung Osten zum Spaleneggli an, wo er in den Wald eintaucht. An den Felsen ob Gwidem findet man mit Geschützstellungen und einem Beobachtungsposten erste Zeugen des Ersten Weltkriegs. Weitere Anlagen gibt es auf der Gwidemhöchi, vor allem aber rund um die Belchenflue mit der in den Fels gesprengten Südstrasse, einem Wasserreservoir und der Belchenflue selbst, die als Beobachtungsposten diente und dazu auf ihre heutige Form zurechtgesprengt wurde. Am Chilchzimmersattel sowie rund um das Spitzenflüeli und die Lauchflue gibt es zahlreiche weitere Bauten, die man entdecken kann. Von der Lauchfluh führt der Weg über den Grat Rehag anspruchsvoll hinunter zur Ruine Waldenburg. Sie ist der letzte Höhepunkt und bietet einen beeindruckenden Blick auf Waldenburg, das Ziel der Wanderung.

    Information

    Erreichbar ist Langenbruck ab Waldenburg mit dem Bus. Zwischen Liestal und Waldenburg verkehrt ein Zug.

    Restaurants in Langenbruck und Waldenburg

    Die Befestigungsanlagen entlang des Wegs im Überblick: etas-it.ch/fortifikation-hauenstein/g_karte.php

    Wanderung Nr. 1530

    Publiziert 2019 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Daniel Fuchs

    Langenbruck
    0:00
    0:00
    Belchenflue
    2:00
    2:00
    Chilchzimmersattel
    2:35
    0:35
    Spitzenflüeli
    2:45
    0:10
    fireplace
    Lauchflue
    3:20
    0:35
    Burgruine Waldenburg
    4:25
    1:05
    Waldenburg
    4:55
    0:30

    Wandervorschläge

    Schmetterlingstour auf der dritten Jurakette Nr. 2157
    Wasserfallen — Beinwil SO, Kloster • SO

    Schmetterlingstour auf der dritten Jurakette

    Auf der Baselbieter Wasserfallen will ein Aufwertungsprojekt Tagfalter gezielt fördern – mit ein Grund, diese rund fünf Stunden dauernde Wanderung über den Passwang, den (Hinter und Vorder) Erzberg und die Hohe Winde nach Beinwil unter die Füsse zu nehmen. Die Stiftung Wasserfallen will auf dem Baselbieter Hausberg einen Weiher anlegen, den Wald auflockern, eine Trockensteinmauer bauen und damit gezielte Tier- und Pflanzenarten fördern. Ein Augenmerk gilt dabei dem Thymian-Ameisenbläuling und dem Bergkronwicken-Widderchen. Zu Beginn schwebt die Seilbahn ab Reigoldswil rund 400 Höhenmeter auf die Wasserfallen. Nach einer Viertelstunde steht man mitten in der Natur auf einem attraktiven Gratweg aus Jurakalk mit Aussicht auf die Alpenkette. Der Blick fällt auf eine in Ost-West-Richtung verlaufende Mulde: Sie ist charakteristisch für die Gebirgsbarriere Wasserfallen. Immer wieder gibt es kurze Passagen direkt oberhalb der Felswand mit atemberaubendem Blick auf das Mittelland und bis zu Eiger, Mönch und Jungfrau. Doch immer stehen auch Ausweichmöglichkeiten für Nichtschwindelfreie zur Wahl. Die Wanderung ist Teil der Via Surprise und auf den Wegweisern stets mit der Nummer 32 markiert. Die Via Surprise ist eine Rundtour aus sieben Etappen durch den Solothurner und Baselbieter Jura im hügeligen Gebiet zwischen Basel, Liestal, Olten und Solothurn. Nach der Überschreitung des Vogelbergs führt der Weg auf den Passwang und danach über den Sunnenberg-Grat. Eine Passage legt man auf einem Asphaltsträsschen zurück. Beim Selbstbedienungskiosk beim Vorder Erzberg bietet sich eine Pause an. Nach dem letzten Aufstieg auf die Hohe Winde hat man einen wunderbaren 360-Grad-Ausblick. Langsam fällt der Weg ab Richtung Beinwil Kloster, wo es auch Übernachtungsmöglichkeiten gibt.
    Runde zwischen Olten und Hauenstein Nr. 2045
    Olten • SO

    Runde zwischen Olten und Hauenstein

    Von der Oltner Altstadt gibt der Bummel auf dem Amthausquai der Aare entlang ein gemütliches Entrée. Nach der Bahnhofbrücke biegt man links in die Belchenstrasse, durchquert dann den Stadtpark. Bald wird es steiler und rauer werden. Mal waldig, mal offen. Mal typischer Jura, mal exotischer Götterkult. Immer abwechslungsreich. Oberhalb des Pflegeheims Stadtpark biegt der Walderlebnispfad Bannwald ab. Man passiert die prähistorische Wehranlage Dickenbännli und fädelt in den teils etwas exponierten Kretenpfad ein. Am Felstörli (P. 634) trifft man wieder auf den Wanderweg und folgt rechts dem Forstweg zur Rumpelhöchi. Um für eine Einkehr zum Naturfreundehaus zu gelangen wählt man am Wegschild Rumpelhöchi, wo auch die Öffnungszeiten des Lokals stehen, die rechte Route. Vom Naturfreundehaus steigt der Weg zur Homberglücke auf. Weht dort eine Fahne, bedeutet das: Es gibt Schiessübungen am Spittelberg. Dann steht jemand von der Schweizer Armee am Weg und klärt auf, wann man passieren darf. Die Route führt am General-Wille-Haus vorbei zur Challhöchi mit der Panzersperre aus dem Ersten Weltkrieg. Über Ifenthal steigt man zum Rankbrünneli ab und biegt in einen Waldweg. Es geht am Grabenbach, später den Gleisen entlang am Cheibenloch, am Hauenstein-Basistunnel und am Hindutempel Sri Manonmani Ampal vorbei. Beim Meierhof biegt die Route links ab, quert die Gleise und trifft am Restaurant Isebähnli auf die Landstrasse. Nur wenig abwärts fädelt man links in den Bahnlehrpfad nach Trimbach, wandert vom Bahnhof dann südöstlich zur Aare hinunter bis nach Olten.
    Geologie rund um den Hirnichopf Nr. 1528
    Nunningen, Oberkirch — Wasserfallen • SO

    Geologie rund um den Hirnichopf

    Im Kettenjura ist alles verkehrt: Aus einstigen Hügeln sind Täler geworden und aus Tälern Hügel. Reliefumkehr nennen die Geologen das Phänomen. Grund dafür ist die Erosion, die hohe Gebirgsketten weggetragen hat. Wie bei Nunningen, wie eine Schautafel bei der Ruine Gilgenberg erklärt. Man erreicht diese ab der Haltestelle «Nunningen, Oberkirch» quer über Matten wandernd. Von der Burgruine folgt man dem Weg unterhalb der westlichen Flanken der Geissflue bis zum Chrüzboden und weiter nach rechts zum Meltingerberg. Das nächste Stück Weg zum Hirnichopf folgt erst der Strasse. Man wandert zwischen Weiden, dann über eine Forststrasse und das letzte Stück bis zum Gipfel auf einem Weg im Wald. Nun geht es über den Zinglenberg, hart über der senkrechten Roti Flue bis zum Nunningenberg. Ab und zu tun sich Fenster im Wald auf, und man sieht den weiteren Verlauf dieser Wanderung bis zum Passwang. Mit geologischem Wissen kann man die Hügel und Täler zu Gebirgsketten verbinden. Die tief eingeschnittene Ulmethöchi wird dann zum Hügel und der Geitenberg zum Tal. Eben: Im Kettenjura ist alles andersrum! Vom Nunningenberg aus folgt man dem Weg rechts über Wiesen und später der Strasse zum Stierenberg. Er gewinnt nun etwas an Höhe, um über magere Weiden zur Ulmethöchi hinabzuführen und über fette Matten Richtung Geitenberg wieder anzusteigen. Kurz vor dem Hof Bürten zweigt der Weg im rechten Winkel nach rechts zum Schattberg hinauf ab. Durch eine Scharte im Fels gelangt man nach Vogelberg hinunter und weiter über Weiden zum Passwang hinauf. Im lichten Wald, der Felskante des Passwangs folgend, erreicht man die Hintere Wasserfallen und steigt zur Bergstation der Gondelbahn Wasserfallen ab.
    Auf Kriegspfaden im Baselbieter Jura Nr. 0759
    Eptingen — Waldenburg • BL

    Auf Kriegspfaden im Baselbieter Jura

    Während des Ersten Weltkriegs bildete die Fortifikation Hauenstein eine wichtige Verteidi~ gungslinie der Schweizer Armee. An dieser Wanderroute zeugen noch heute Schützengräben und Bunker von den Kriegsjahren 1914 bis 1918. Die Wanderung beginnt in Eptingen. Seine Quelle nutzte früher das Bad Eptingen für Heilbäder, heute dient sie ausschliesslich der Gewinnung von Eptinger Mineralwasser. Der Wanderweg steigt zu Beginn langsam zum Gasthaus Chall an, das zu einem Kaffee oder für spät Startende zum Mittagessen einlädt. Von dort ist es nur noch ein kleines Stück bis hinauf auf die Jurakette. Ein als Felsblock getarnter Bunker im Wald und das General‑Wille‑Haus lassen keine Zweifel offen: Hier verläuft die Wanderung nicht auf einer Forststrasse, sondern auf der ehemaligen Militärstrasse. Sie führt denn auch zu einem wichtigen Stützpunkt der Fortifikation, der Belchenflue. Der Stützpunkt diente als Scheinwerferstellung und Beobachtungsposten. Heute ist die Belchenflue wohl einer der bekanntesten Gipfel des Baselbieter Jura und bietet mit ihren 1099 Metern Höhe einen fantastischen Ausblick: im Vordergrund das Mittelland, weit im Süden das ganze Alpenpanorama vom Säntis bis hin zum Moléson und im Norden die Vogesen und der Schwarzwald. Die Wanderung führt weiter an Schützengräben vorbei, doch plötzlich, am Rande der Weide unterhalb der Geissflue, endet der Pfad. Weit vorne jedoch erblickt das geübte Auge einen gelben Wegweiser. Ohne Wegspur geht es über die Wiese, und niemand soll erschrecken, wenn dort eine Gämse das Weite sucht. Der Krete folgend geht es über den Rehhag und die Gerstelflue zur Schlossruine Waldenburg. Das gleichnamige darunterliegende Städtchen diente im Mittelalter der Sicherung der Passstrasse und bot Säumerdienste über den Oberen Hauenstein an. Die Wanderung endet hier mit einem Besuch im Restaurant Löwen und im Leue‑Lädeli mit lokalen Produkten.

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    CHF 22.50

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