Fernab des Trubels

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Fernab des Trubels

Sommerzeit ist Wanderzeit. Doch gerade an den bekannten Wanderhotspots tummeln sich oft zahlreiche Gleichgesinnte. Sie suchen eine Route abseits der Massen, auf der Sie im besten Fall alleine unterwegs sind – und die Stille der Natur ganz für sich haben? Dann sind diese Wandervorschläge «off the beaten track» genau das Richtige für Sie.

Das Geheimnis des Doubs bei Goumois Nr. 2150
Les Pommerats, village — Goumois, douane • JU

Das Geheimnis des Doubs bei Goumois

Wer über die Brücke von Goumois die französisch-schweizerische Grenze überquert, ahnt nicht, dass ganz in der Nähe ein kleines Naturwunder versteckt ist: Eine Wanderstunde entfernt schiesst der Bief de Vautenaivre über eine riesige, halbrunde Felsplatte hinaus. Der Wasserfall landet etwa sieben Meter tiefer in einer eindrücklichen Felsenarena. Allerdings muss der Besuch etwas geplant werden, weil der Bach nur nach Regenperioden genügend Wasser führt, damit das Spektakel auch stattfindet. Der Bach trocknet rasch aus, denn das Wasser versickert schnell im Kalkuntergrund. Die kurze Wanderung beginnt oben in Les Pommerats, führt westlich aus dem Dorf heraus und bei Le Cerneux in den Wald hinein und dann steil nach unten. Beim Doubs kann in der Auberge Verte-Herbe eine Pause eingelegt werden – hier werden Fischgerichte serviert. Dem Strässchen entlang folgt man dem Doubs flussabwärts, bis bei einem Picknickplatz ein Strässchen rechts abbiegt und den offiziellen Wanderweg verlässt. Der Weg führt durch einen Wald, in dem das Moos überall wächst: am Boden, an den Sträuchern und an den Felsen. Bei Punkt 539 teilt sich das Tal: Nach rechts führt der Weg zum Wasserfall, über Stege und eine Metalltreppe gelangt man sicher hin. Der Rückweg ist derselbe. Von der Auberge wandert man noch etwa einen Kilometer weiter bis Goumois, wo man erneut einkehren kann und von wo der Bus nach Saignelégier fährt. Auf den letzten Metern lohnt sich ein Blick zurück. Von hier aus sieht man hoch oben in einer Felswand ein Naturdenkmal: Wind und Wetter haben dort Mergel und Kalk derart gefeilt, dass der Abschluss der Wand wie ein Affenkopf aussieht.
Drei Seen in der Felsarena Nr. 1277
Rossboda, Grossalp — Bosco/Gurin • TI

Drei Seen in der Felsarena

Als Walserdorf hat Bosco/Gurin Berühmtheit erlangt: Über die Guriner Furggu wanderten die Walser vor gut sieben Jahrhunderten aus dem italienischen Val Formazza in das Tal ein und gründeten die Siedlung, die heute als das höchstgelegene Dorf im Tessin bekannt ist. Das Erbe der Walser wird gepflegt - und touristisch genutzt. Interessant ist es allemal, durch das sorgfältig restaurierte Dorf zu streifen, einen Blick ins sehenswerte Walsermuseum zu werfen oder über die aufliegenden in Schwarz-Weiss gehaltenen Faltprospekte der Vereinigung Vallemaggia Pietraviva die kulturgeschichtlichen Zeugnisse im Ort zu entdecken. Wer die Rundwanderung zu den drei Seen unter dem Pizzo d’Orsalía einschlägt, erhält einen Eindruck von der Kargheit des Geländes, dem die Walser über Jahrhunderte versuchten, eine Existenz abzutrotzen, was ihnen bis auf die Rückschläge von zwei verheerenden Lawinenniedergängen trotz aller Härte auch gelang. Von der Bergstation des Sessellifts oberhalb der Gross-alp schlägt der Weg einen Bogen über die Alpweiden im Talabschluss von Bosco/Gurin. Bei der Abzweigung zur Hendar Furggu folgt man den Wegweisern geradeaus Richtung Lago Poma. Der Weg zieht nun ein steiniges Couloir steil aufwärts, hinauf in eine gewaltige Felsarena. Hinter einem Felsriegel, der dem Pizzo d’Orsalía vorgelagert ist, ducken sich drei kleine Seelein. Der mittlere, der Lago Melo, leuchtet aufgrund seiner Tiefe geheimnisvoll wie eine dunkle Perle. Beim dritten See, dem Lago Pero, zweigt der Weg wieder ins Tal ab. Er führt bei den eingefallenen Gebäuden der Alp Wolfstaffel vorbei, danach steil hinunter durch einen Lärchenwald zurück nach Bosco/Gurin.
Einsame Wege über der Schwarzen Lütschine Nr. 2010
Burglauenen — Zweilütschinen • BE

Einsame Wege über der Schwarzen Lütschine

Auch in der Jungfrauregion, einem der bekanntesten Ausflugsgebiete der Schweiz, gibt es Gegenden, die wenig besucht sind. Dazu gehört die Flanke der Faulhornkette. Ein Bergwanderweg führt vom Tal der Schwarzen Lütschine den Sonnenhang hinauf, traversiert ihn auf halber Höhe und senkt sich danach wieder zum Talboden. Ausgangspunkt der Tour ist das Dörfchen Burg- lauenen. Die Landschaft auf den Höhenstufen ist wild und abgesehen von der alpwirtschaftlichen Nutzung weitgehend unberührt. Über Wiesenpfade, dann auf schmalen und steilen Strässchen und schliesslich im Wald geht es hinauf zum Vorsass Sengg. Lichtungen am Weg gewähren schöne Ausblicke ins Tal. Einen deutlich anderen Charakter weist das zweite Drittel der Tour von Sengg zur Alp Iselten auf. Zunächst geht es steil hinunter in den Graben des Louwibachs, danach führt ein schmaler, teilweise etwas ausgesetzter Pfad karg bewachsenen Felshängen entlang. Einige exponierte Passagen sind hangseits mit einem Seil bzw. mit Ketten ausgestattet. Am Ende eines von Blockschutt durchsetzten Waldgebiets gelangt man zum Inner Blatti. Hier öffnet sich der Blick gegen das Lauterbrunnental hin. Der letzte Abschnitt der Tour kennt nur noch eine Richtung: Von der Wegverzweigung Schwand, dem höchsten Punkt der Wanderung, geht es abwärts, und zwar auf einem sehr schönen, gut erhaltenen historischen Verkehrsweg. Der teilweise mit Natursteinen gepflasterte Serpentinenweg führt im Wald an senkrechten Felswänden, Runsen und Halden vorbei. Der Abstieg endet zwischen den Dörfern Lütschental und Gündlischwand. Die nächstgelegene Bahnstation ist Zweilütschinen.
Einsame Pfade nach Uri Nr. 1332
Val Russein, Alp Cavrein Sut — Tal (Bristen) • GR

Einsame Pfade nach Uri

Den Dialekt der Leute in den Bergen zu verstehen, ist nicht immer einfach. Was zum Teufel meint der Urner, wenn er sagt: «Dr Feen, wo nit ghiraatet hett», und warum sucht er das Fazenetli? Dialekte schaffen Identität. Der Dialektexperte Felix Aschwanden hat mehr als 50 000 Urner Wörter erfasst. Mit mehr als einem Kilo Gewicht ist es kein Buch, das man in den Rucksack steckt. Das «Urner Mundartwörterbuch» ist vielmehr eine Übersetzungshilfe und eine Sozialgeschichte über mehrere Generationen hinweg. Der Weg zu den Maderanern, die, so scheint es, eine Geheimsprache sprechen, führt von Disentis aus über die Fuorcla da Cavardiras. Ganz schön viele Höhenmeter. Wer ein paar weglassen will, nimmt das Alpentax, das fast bis zur Alp Cavrein Sut hochfährt. Die Wanderung führt nun zur Alp Cavrein Sura hinauf. Hier nimmt man das linke Tal, das Val Cavardiras. Über eine Steilstufe geht es erst zur Alp Cavardiras, später dann weiter zur Camona da Cavardiras hinauf. Der andere Tag ist dem Abstieg gewidmet, erst zum Brunnifirn und über die Alp Brunni zur Hinterbalmhütte hinunter. Bei Blindensee ist das Maderanertal erreicht. Von nun an geht es talauswärts bis zur Busstation bei der Talstation der Seilbahn Golzern. Und wer die geheimnisvollen Worte nicht versteht, dem sei es hier verraten: Der Maderaner sprach vom Föhn, der wild und ungestüm bläst. Fast wie ein Jungspund. Und das Fazenetli haben die Urner vom italienischen Fazzoletto, Nastuch, entlehnt. Sie haben das Wort adaptiert, als beim Bau des ersten Eisenbahntunnels viele italienische Gastarbeiter im Urnerland waren.
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Über die Alperschällilücka ins Safiental Nr. 1992
Sufers, Underem Dorf — Thalkirch, Turrahus • GR

Über die Alperschällilücka ins Safiental

Auf der Alperschällilücka fühlt man sich ganz klein. Und gleichzeitig ganz gross. Man ist umgeben von imposanten Berggipfeln, dem Alperschällihora, den Grauhörnern, dem Teuri-horn. Meistens pfeift einem der Wind um die Ohren. Man hat einen stundenlangen, einsamen Aufstieg hinter sich und einen stundenlangen einsamen Abstieg vor sich. Und dieser Abstieg hat es in sich. Aber der Reihe nach. Die Wanderung beginnt in Sufers, wo man sich ein letztes Mal mit Lebensmitteln eindecken kann. Gleich nach dem Dorf beginnt der Aufstieg, der von nun an nur noch auf schmalen Pfaden erfolgen wird. Bevor man in den Wald eintaucht, kann man noch einen letzten Blick auf das Dorf werfen, auf die imposante Kirche und den See. Dann steigt man bis zur Alperschällilücka nur noch hoch, zuerst durch den Wald, dann über Wiesen, schliesslich durch Geröllhalden. Man ist nun weit über der Baumgrenze, es ist still, selbst im Juli findet man hier noch vereinzelte Schneefelder. Hat man die Alperschällilücka erreicht, geht es zuerst über Schotter und dann über Steinfelder hinunter. Kurz vor einem kleinen Schmelzwassersee könnte man abbiegen Richtung Cufercalhütte. Ansonsten kommt man bald zum Höllgraben, der seinen Namen nicht zu Unrecht trägt: Über glitschigen Schotter geht es steil und rutschig hinunter, nebenan der wilde Bergbach, der im Frühsommer viel Schmelzwasser führt und den man später – am besten barfuss – überquert. Jetzt geniesst man den Blick ins verwunschene Safiental, geht aber noch lange auf schmalen Wegen über Bergweiden, bis man zur Alp Piggamad kommt. Von hier aus geht es leichtfüssig dem Talboden entlang bis Turra, wo das Postauto fährt.
Zwischen den Tälern Nr. 1636
Gitschen — Muotathal • SZ

Zwischen den Tälern

Auf kurzem Weg geht es von der Bergstation Gitschen zur Lidernenhütte. Sie wurde 1944 durch die Sektion Mythen des SAC gebaut. Es bietet sich also gleich die Möglichkeit einer Stärkung für den Wandertag. Diese führt auf gleichbleibender Höhe in Richtung Alp Lidern mit imposanter Aussicht auf die gegenüberliegende Talseite. Der Blick schweift über die Gebirgskette vom Chlingenstock, Hängst über Lauchstock, Sisiger Spitz, Driangel zum Schwarzstock. Käseliebhaber kaufen auf der Alp feinen Alpkäse. Darauf folgt ein leichter Abstieg durch Schluchten über Stufen hinunter nach Höchi, inmitten eines wildromantischen Tals. Nach einem teilweise steilen Aufstieg durch bewachsenes Alpgebiet wird die Bergwanderung in Richtung Achslen fortgesetzt. Auf diesem Wegabschnitt wird es nie langweilig: offene Passagen, steile Tiefblicke, hügelige Landschaft und felsige Partien wechseln sich ab. In der einsamen Gegend ergeben sich oft Begegnungen mit Kühen, jedoch sind andere Wandernde auf diesem Abschnitt eher selten. In Achslen angekommen, nimmt man bei der Abzweigung den Weg links, welcher an den Alphütten Ahöreli, Riggis und Ebnet vorbeiführt. Beim Abstieg bietet sich ein Ausblick auf die Ortschaft Muotathal und das gleichnamige Bergtal. Der Unterschied liegt in der Schreibweise: das Dorf hat ein H im Wort «Tal», das Tal eben nicht. Über offenes Weidegelände und durch ruhige Waldabschnitte geht es weiter talwärts. Die wilde Schönheit des Helltobels zeigt sich beim zweifachen Überqueren des Bürgelibachs. Sprudelnd und gurgelnd fällt dieser über mehrere Stufen und Felsblöcke ins Tal hinunter. Unten angekommen führt der Weg über den offenen Talboden ins Dorf, durch das der Fluss Muota fliesst. Um den Hunger zu stillen, finden sich im Dorf nahe der Postautohaltestelle einige Möglichkeiten dazu.
Einsam im Val Müstair Nr. 1564
Lü, cumün — Tschierv, Biosfera • GR

Einsam im Val Müstair

Zu einer Wanderung gehört etwas Süsses. Dafür gibt es im Val Müstair Schaibiettas, Haferflocken-Guetzli in Form einer Sonnenscheibe. Ihre Geschichte führt man sich am besten erst nach dem Genuss zu Gemüte. Einst mussten die Mädchen und Buben im Frühling die Weiden am Piz Terza säubern und die alten Kuhfladen zerreiben. Die Arbeit stank den Kindern gewaltig. Das bemerkten auch die Feen des Tals, und sie beschlossen, süsse Schaibiettas auf den Weiden zu verstecken. Die Kinder waren fortan nicht mehr zu halten, die Weiden im Nu für den Alpsommer bereit. Die auf einem alten Rezept basierenden Schaibiettas und die Kuhfladengeschichte wurden eigens kreiert, um das Val Müstair bekannter zu machen. Die Reise ins Bündner Südtal lohnt sich aber ohnehin: Es lockt eine einfache Tour auf einen Fast-Dreitausender, mit Aussicht über das Unterengadin, den Vinschgau und zum Ortler, dem höchsten Berg Tirols. Nach dem Start im urtümlichen Dorf Lü werden die Alpen Valmorain und Tabladatsch erklommen, viele alte Lärchen leisten Gesellschaft. Über steile Weiden erreicht man sodann den tiefblauen Bergsee auf der Fuorcla Sassalba. Im letzten Teil schlängelt sich der Weg elegant zwischen Felsblöcken hindurch zum Gipfel des 2908 Meter hohen Piz Terza. Der Berg steht just auf der Grenze zu Italien. Zurück bei der Fuorcla Sassalba beginnt das lang gezogene Tal der Clemgia, deren Wasser einen fast bis zum Pass da Costainas begleitet. Vorbei an der Alp Champatsch folgt der Abstieg dem Bergbach Aua da Laider entlang nach Tschierv – durch einen Lärchenwald, der im Oktober golden leuchtet.
Lang, einsam und spektakulär Nr. 0892
Steg — Triesen • LI

Lang, einsam und spektakulär

Liechtenstein ist ja nicht unbedingt für seine Berge bekannt. Zu Unrecht. Denn die Gratwanderung von Steg auf den Rappastein ist anspruchsvoll, einsam und spektakulär. Man hat rechter Hand Blick auf das Rheintal, linker Hand liegen die Liechtensteiner Alpen. Mittendrin steigt der Wanderer wacker bergauf. Der schmale Pfad ist dabei oft ausgesetzt, weshalb die Route bei Nässe nicht zu empfehlen ist. Sowieso mag es besser sein, anzuhalten, um die Aussicht zu geniessen. Oder gleich bis zum Gipfel zu warten. Der Rappastein mit seinen 2222 Metern bietet rundherum eine eindrückliche Sicht - und sogar für Sitzkomfort ist dank einer improvisierten Holzbank gesorgt. Das ist gut, denn auch nach dem Gipfel bleibt die Wanderung anstrengend. Eine öfter von Schafen als von Menschen begangene Hangtraverse führt in die Lawena. Im Talkessel liegt eine Alp, die auch ein Massenlager hat. Das Tal ist wegen der grossen Lawinengefahr den ganzen Winter über nicht zugänglich. Weiter vorne im Tal liegt am Hang die historische Ferienhaussiedlung Tuass. Hierhin kommt man nur zu Fuss, da das Gelände zu ausgesetzt ist, als dass es sich lohnen würde, eine Strasse zu bauen. Am schönen Brunnen kann man noch einmal Energie tanken und den Durst löschen, bevor der lange Abstieg nach Triesen unter die Füsse genommen wird. Durch den steilen Wald folgt man zuerst einem kleinen Pfad, bevor man wieder auf die Forststrasse trifft, die von der Alp Lawena her kommt. Dieser folgt man nun die letzten Kilometer bis ins Dorf Triesen.
Auf einsamen Pfaden im grünen Valle di Vergeletto Nr. 2227
Gresso — Russo • TI

Auf einsamen Pfaden im grünen Valle di Vergeletto

Bereits die Fahrt mit dem Postauto auf der schmalen, kurvenreichen Strasse ins grüne Valle di Vergeletto ist ein erster Höhepunkt. Die Wanderung beginnt im Dörfchen Gresso auf knapp 1000 m ü. M. Wer Lust hat, folgt zunächst den inoffiziellen Schildern Richtung «Ponte» und kann an der Ponte Gresso-Crosa seine Schwindelfreiheit testen – Voraussetzung für die kommende Strecke. Zurück in Gresso, geht es der Signalisation folgend nach Vergeletto, wo der Fluss Ribo auf einer alten Steinbogenbrücke überquert wird. Ruhig und einsam verläuft der Pfad entlang der rechten Flussseite und wechselt später bei der La-Culetina-Hängebrücke auf die linke Seite. Nach einem steilen Aufstieg erreicht man die verlassene Alp auf dem Monte Queillo, von wo aus man nochmals einen Blick auf den Startpunkt Gresso erhascht, der nur wenige Hundert Meter Luftlinie entfernt liegt. Der Weg zum Zielort Russo verläuft ab dann grösstenteils auf gleicher Höhe. Einige Grabenquerungen erfordern aber erneut Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. In Russo lässt sich bei einem kühlen Getränk gut auf das Postauto warten, das einen wieder aus der Abgeschiedenheit des Onsernonetals zurück in die Zivilisation bringt.
Calancatal: wilde, einsame Schönheit Nr. 1348
Rossa — San Bernardino • GR

Calancatal: wilde, einsame Schönheit

Das Calancatal macht auf dieser Bergwanderung seinem Namen alle Ehre - Calanca bedeutet abschüssig und steil. Bereits die ligurischen Einwanderer im 8. Jahrhundert v. Chr. stellten dies fest, als sie dem Tal seinen Namen gaben. Heute ist es wie viele andere stark von der Abwanderung und Überalterung betroffen. Eine der wenigen Einkommensmöglichkeiten für die Bevölkerung bietet die Holzindustrie, der aufkommende Tourismus und der Steinbruch, in welchem der weltweit bekannte Calancagneis abgebaut wird. Die letzte Postautohaltestelle im Tal ist Rossa, wo die Bergwanderung startet. Wer mit dem Auto anreist, kann sich den wenig attraktiven Teil auf Hartbelag sparen und in Valbella starten. Von dort schlängelt sich der Weg entlang der Calancasca bis fast ans Ende des Tals. Bei der Alp de Alögna angekommen, weitet sich die Schlucht und die wilde, unberührte Landschaft erinnert an die Rocky Mountains. Es fehlen nur noch die Bären, welche am Fluss Lachse fangen. Nun erfolgt der erste steile Aufstieg. Hier sind einige Passagen mit Ketten gesichert. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung. Schnell ändert sich die Landschaft entlang des plätschernden Bergbachs: durch mit violetten Königskerzen getupften Bergwiesen und dann wieder Geröllhalden geht es in Richtung Pass di Passit. Die idyllische Berglandschaft lässt die Wandernden den beschwerlichen Aufstieg schnell vergessen. Der höchste Punkt ist auf dem Pass di Passit erreicht. Die kleine Steinhütte und der See laden zum Rasten ein. Der Abstieg durch die Lärchenwälder nach San Berardino zieht sich noch etwas. Vielleicht auch deswegen, weil die Geräusche der Passtrasse die Wandernden wieder zurück in die Zivilisation begleiten.

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