Schwägalp — Hemberg • SG

Ein Blick auf Babelis Welt 2

Von der Schwägalp führt die dritte Etappe des Neckertaler Höhenwegs auf einem Höhenzug über beinah 20 Kilometer nach Hemberg. Im dortigen Armenhaus starb 1905 die Bauernmalerin Anna Barbara Aemisegger-Giezendanner, im Toggenburg «s Giezedanners Babeli» genannt, nach einer Odyssee der Armut, die sie malend und zeichnend durchs Toggenburg geführt hatte. Am besten startet man auf der Passhöhe Schwägalp. Ein Weg führt durch das Moor zum Chräzerenpass, von wo aus ein Fahrweg zur Alp Horn verläuft. Hier ist das Neckertal erreicht. Der Weg führt nun oberhalb des Ofenlochs, einer imposanten Nagelfluhschlucht, zur Ellbogen-Alp. Der Aufstieg zum Hinterfallenchopf kostet an der Sonne einige Schweisstropfen. Dafür entschädigt eine famose Sicht auf den Säntis und über das Toggenburg bis zu den Alpen. Nach einer ausgiebigen Rast geht es zur Chloster* alp hinunter. Der Aufstieg zur Gössigenhöchi ist teilweise weglos, aber kaum zu verfehlen. Über den Bergrücken wird der Aussichtspunkt mit Sitzbänken erreicht. Eine Rast gibt Kraft für den Abstieg über einige Kehren nach Ritteren. Durch den Wald weiter nach Grundlosen hinunter, dort ein kurzes Stück der Strasse entlang, und bald führt ein Wald- und Wiesenweg, der sehr nass sein kann, der Schlattegg entlang nach Bendel. In diesem Weiler kam «s Giezedanners Babeli» 1831 zur Welt. Entsprechend reich ist ihr Werk an Häusern, Dorfansichten und bäuerlichen Szenen rund um Hemberg und Kappel. Im Bendel trifft man auf das einzige Restaurant der Tour, den «Sternen», gleich rechts davon stand Babelis mutmassliches Eltern- und Geburtshaus. Vor dem Weiler führt der Fahrweg in den Wald und bringt den Wanderer an Riegelschwendi vorbei nach Hemberg. Früher hatte die Mousseline-Weberei hier oben grosse Tradition. Sie gab auch der alleinerziehenden Witwe Babeli einen unverzichtbaren Zusatzverdienst.

Information

Restaurant Sternen in Bendel, 071 993 17 02

Wanderung Nr. 1076

Publiziert 2015 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Werner Nef

Wandervorschläge

Durchs grüne Appenzellerland Nr. 2016
Urnäsch — Bächli, Dorf • AR

Durchs grüne Appenzellerland

Auf dieser abwechslungs- und aussichtsreichen Wanderung erlebt man die Vielfalt der Appenzeller Voralpenlandschaft. Obschon der Gipfel der Hochalp ein beliebtes Ziel ist, führt die Route abseits des grossen Rummels im Alpstein. Die Wanderung startet im beschaulichen Urnäsch, wo in den Dorfläden Picknick eingekauft und in den gemütlichen Restaurants noch ein Kaffee zur Stärkung getrunken werden kann. Wer sich fürs Appenzeller Brauchtum interessiert, dem sei das Ortsmuseum empfohlen. Vom Dorfplatz her führt der Wanderweg durchs Dorf hinab zum Fluss, dann durchs Quartier hinauf ins offene Gelände. Stetig wandert man nun auf dem „Appenzeller Alpenweg“ bergauf, über Weiden, entlang schmaler Alpstrassen vorbei an alten Häusern und durch lichte Wälder. Wilde, moorige Hänge begegnen einem in der Wildruhezone Appenzeller Hinterland. Der Weg führt dem Waldrand entlang: Steil fällt links des Weges ein Tobel ab, es riecht nach Harz und Tannennadeln, der Bach rauscht und die Vögel zwitschern. Steil geht es auch am Schluss im Zickzack hinauf auf die Hochalp auf 1530 Metern über Meer. Die Mühe lohnt sich: Die Aussicht auf den Säntis, die Churfirsten und in die Glarner Alpen ist spektakulär, die Berge zum Greifen nah. Und auch die Rast im Berggasthaus Hochalp ist lohnend, die grosszügige Sonnenterasse lädt zum Verweilen ein. Weiter geht es über den Kamm dem Feldweg entlang mit Blick ins ruhige und beschauliche Neckertal. Der Weg biegt dann rechts ab und führt über weitläufige Weiden und durch üppige Wiesenhänge stetig bergab. Er zweigt vor Älpli ab und führt über den Chapf weiter bis Bächli, dem Ziel der Wanderung.
Die Anziehungskraft des Leuenfalls Nr. 1621
Schwägalp — Weissbad • AI

Die Anziehungskraft des Leuenfalls

Imposant ist anzusehen, wie das Wasser des hohen Leuenfalls in die Tiefe stürzt. 2007 stellte der St. Galler Felix Lämmler einen Weltrekord auf, als er den Wasserfall in einem Kayak hinunterfuhr. Ganz schmerzfrei war es wohl nicht, da Lämmler die steile Wand im freien Fall hinuntersauste. Diese Wanderung führt von der Schwägalp zu eben diesem Wasserfall, der auch als Kraftort gilt. Der Wanderweg führt unter der Schwebebahn hindurch und leitet einen in Richtung Potersalp. Dabei führt er durch offenes Gelände. Rechts erheben sich die Felswände der nördlichen Säntiskette mit dem vorstehenden markanten Öhrli, den Kletterbergen der Altenalptürme und dem Schäfler. Auf den Gemeinschaftsalpen der Potersalp findet jährlich zur Alpzeit die «Potersalpstobede» statt, ein traditionelles Fest mit Tanz und Musik. Weiter geht es in Richtung Oberer Borstböhl und hinunter, vorbei am Schwizerälpli und Grossberndli, in den Wald. Ein ausgiebiger Waldabschnitt bringt die Wandernden nach Lehmen. Spannend ist, dass dieser Wegabschnitt zunächst über dem Leuenfall vorbeiführt und einen immer wieder kurze Blicke auf das hügelige Appenzellerland erhaschen lässt. Der Waldgasthof Lehmen bietet sich für eine gemütliche Pause mit Verpflegung an. Anschliessend wird endlich der Leuenfall besichtigt. 34 Meter stürzt das Wasser des Bernlibaches in die Tiefe und vereinigt sich kurz darauf mit dem Wissbach. Es gilt, einen kurzen Abstecher auf der linken Seite des Wanderwegs zu machen. Über den Wissbach gelangt man zum Berggasthaus Ahorn, ein weiterer Ort zum Einkehren. Nun geht es abwechslungsreich durch Wälder und offenes Gelände, durch Täler und über Hügel auf etwas Hartbelag in Richtung Weissbad. Dabei streift man vorerst nur einzelne Alphütten, bis das Gebiet nach und nach dichter besiedelt wird. Noch vor Weissbad präsentiert sich ein herrliches Panorama mit Aussicht auf den Hohen Kasten und den Kamor. Die Wanderung endet entweder bei der Halstestelle Appenzell, Sonnenhalb bei Rechböhl oder auch im Dorf Weissbad.
Von der Schwägalp nach Urnäsch Nr. 1142
Schwägalp — Urnäsch • AR

Von der Schwägalp nach Urnäsch

Diese aussichtsreiche Wanderung im Alpsteingebiet führt von der Schwägalp am Fuss des Säntis hinunter nach Urnäsch, dem Herkunftsort von Eishockeytorwart Jonas Hiller und der früheren Skirennfahrerin Sonja Nef. Dabei wandert man auf Alpsträsschen an verschiedenen Alpen vorbei, quert auf schmalen, gewundenen Pfaden Wälder und farbige Moorlandschaften, kommt an märchenhaften Häusern vorbei und wird auf langgestreckten Höhenzügen von überwältigenden Ausblicken überrascht. Der Säntis mit seinen schroffen Felsen und Steilwänden ist dabei allgegenwärtig. Im attraktiven Wandergebiet um die Schwägalp ist man selten alleine unterwegs: Zusammen mit vielen anderen meistert man den kurzen Aufstieg zur Chammhaldenhütte mit ihrer einladenden Aussichtsterrasse. Dies ist unterwegs die einzige Möglichkeit zum Einkehren. Die meisten Wanderer biegen beim Langälpli ab hinauf zum Kronberg und schweben von dort mit der Luftseilbahn hinunter zum Bahnhof Jakobsbad. Richtung Spitzli geht es in leichtem Auf und Ab einem Gratrücken entlang weiter. Dabei gibt es herausfordernde Tiefblicke in die erstaunlich steilen Hänge. Von oben scheint Urnäsch schon ganz nah zu sein. Doch bevor man sich dort unten eine Erfrischung gönnen kann, ist zuerst ein steiler Abstieg vom Spitzli hinunter nach Grossdürren zu meistern. Etwas weniger steil geht es dann den sonnenbeschienenen Hängen entlang weiter über Blattendürren hinunter nach Urnäsch. Vor der Abreise mit dem Zug lohnt sich ein Rundgang durch den hübschen Dorfkern mit gut erhaltenen Häusern in regionaltypischer Architektur. Am 13. Januar treiben sich hier jeweils die bekannten Silvesterkläuse herum, die weit über die Grenzen von Urnäsch und dem Appenzell bekannt sind.
Mineralwasser Nr. 0297
Jakobsbad — Gontenbad • AI

Mineralwasser

Still, leise und laut - mit poetischem Feingefühl verpasste die gelernte Kindergärtnerin Gabriela Manser dem Familienbetrieb vor zehn Jahren einen neuen Auftritt. Dann machte der Duft von Holunderblüten und Melisse das Quellwasser aus den Appenzeller Hügeln als «Flauder» schweizweit bekannt. Flickflauder werden am Alpstein die Schmetterlinge genannt. Der Leichtigkeit eines Schmetterlings gleich verbindet die Jungunternehmerin traditionelle Werte mit Gespür für die Gegenwart und dem Blick in die Zukunft. Die Goba AG aus Gontenbad ist eine der kleinsten Mineralwasserproduzenten der Schweiz. Und die Goba hat Erfolg: 2005 wurde Gabriela Manser zur «Unternehmerin des Jahres» gekürt. Nahezu im Jahrestakt findet eine neue Idee den Weg in die Produktion. Und in die Regale der Läden in der Region oder in die Vorratskeller von Beizen in der ganzen Schweiz. 1930 hatte der Grossvater von Gabriela Manser erstmals die Quelle angezapft, das Wasser in Flaschen abgefüllt und verkauft. Zuvor waren die eisenhaltigen Wasser der Appenzeller Hügel vorab bei Bade‑ und Molkenkuren beliebt. Bereits im 16. Jahrhundert ist Gontenbad als Kurort erwähnt; heute bietet das Kurhaus Bad Gonten moderne Wellness an, das hangaufwärts gelegene Kaubad ebenso. Die Goba AG kann man auf Anmeldung besichtigen und dabei im betriebseigenen Laden Mineralwasser, Limonaden, Blütenquelle und Brennwasser probieren. Doch zuvor die Wanderung. Sie startet in Jakobsbad. Wer sich den Anstieg zu Beginn ersparen will, kann direkt mit der Luftseilbahn auf den Kronberg fahren. Alle andern wandern die siebeneinhalb Kilometer hinauf. Den Säntis im Blick geht man danach über den langen Grat gemütlich ins weite Tal hinab und gelangt über Kaubad in Gontenbad.

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227T Appenzell

CHF 22.50

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