Pizolhütte — Gaffia • SG

Fünf Seen an einem Tag

Viele Bergseen in den Alpen heissen Blau-, Schwarz-, Rot- oder Grünsee. Häufig sind sie nach der Farbe ihres Wassers benannt. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Seefarbe. Farbbestimmend sind die Reflexion des Lichts an der Wasseroberfläche, die Streuung des Lichts im Wasser an Wassermolekülen und Schwebstoffen sowie die Reflexion des Lichts vom Seegrund. Ebenfalls einen Einfluss haben die Seetiefe oder die Tageszeit. Weil die Wasserfarbe immer eine Kombination dieser Einflüsse ist, hat kaum ein See die genau gleiche Farbe wie der andere. Sogar im Tages- oder Jahresverlauf kann ein Gewässer seine Farbe ändern. Im Pizolgebiet können an einem Tag gleich fünf Seen erwandert werden. An klaren Herbsttagen kommen deren Farben und die Aussicht auf die vom ersten Schnee verzuckerten Berggipfel am besten zur Geltung. Allerdings sind zu dieser Jahreszeit die meisten Pflanzen verblüht. Die Fünfseenrunde im Pizolgebiet gehört zu den schönsten Panoramawanderungen in der Schweiz. Sie ist beliebt, und bei schönem Wanderwetter ist man selten alleine unterwegs. Vorbei am Pizolgletscher, an verträumten Bergseen und mit Aussicht aufs Gipfelmeer der Glarner, Ostschweizer und Bündner Alpen sorgt diese abwechslungsreiche Wanderung für einen Höhepunkt nach dem anderen. Mit knapp vier Stunden Wanderzeit auf Bergwanderwegen oberhalb der Waldgrenze ist die Wanderung für weniger geübte Wanderer aber eine Herausforderung. Der Weg beinhaltet drei zum Teil steile Auf- und Abstiege und Wegabschnitte, die Trittsicherheit auf Geröll und Steinplatten erfordern. Wer langsam unterwegs ist, sich gerne ausgiebig Zeit zum Rasten nimmt oder beim Beobachten der zahlreichen im Gebiet vorkommenden Steinböcke und des Steinadlerpaars leicht die Zeit vergisst, plant am besten genügend Zeitreserven ein.

Information

Infos zum Pizolgebiet, 081 300 48 30, www.pizol.com

Wanderung Nr. 0905

Publiziert 2014 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Sabine Joss

Wandervorschläge

Feurige Herbstwanderung in Liechtenstein mit Aussicht aufs Rheintal Nr. 2188
Fläsch — Balzers, St. Katrinabrunna • GR

Feurige Herbstwanderung in Liechtenstein mit Aussicht aufs Rheintal

Der flammende Wald auf dieser Wanderung brennt nicht wirklich, ausser im Herbst natürlich, da scheinen die Baumkronen in den schönsten Orange- und Gelbtönen. Doch weit hergeholt ist der Titel nicht. 1985 brannte es auf der Anhöhe zwischen St. Luzisteig und Balzers lichterloh. Es war der grösste Waldbrand in Liechtensteins Geschichte – entfacht vom Schweizer Militär. Dieses führte auf dem Waffenplatz von St. Luzisteig eine Schiessübung durch, der Föhn blies stark und nahm die Funken auf. Erst in der Nacht auf den nächsten Tag konnte der Brand des Guschawaldes gelöscht werden. Er hatte sich bis 30 Meter vor Balzers ausgebreitet. Diese Bergwanderung führt durch das ehemalige Brandgebiet. Weil der Wind hier schon ab und zu ziemlich bläst, lohnen sich gute Kleider. Von Fläsch aus wandert man durch den Steigwald auf sacht ansteigendem Weg nach St. Luzisteig. Geschichtsinteressierte besuchen dort das Militärmuseum, dann geht es ziemlich steil und kurvig auf einem Kiessträsschen aufwärts. Beim Guschaturm gibt es eine kleine Pause, auf den Turm hinauf kann man aber nicht. Nach 400 Höhenmetern erreicht man die ehemalige Walsersiedlung Guscha. Im Sommer ist die dortige Beiz an den Wochenenden bedient, ansonsten gibt es eine hübsche Besenbeiz. Der Abstieg ist technisch interessanter und anspruchsvoller und verläuft auf einem schmalen Bergwanderweg. Die erste Viertelstunde führt quer durch einen Steilhang, Seile helfen auf einem kurzen, aber besonders abschüssigen Teil. Das Guschatobel ist imposant, ebenso der junge, aber dennoch wilde Wald. Auf 753 Metern Höhe betritt man Liechtenstein, was optisch allerdings nicht erkennbar ist. Die Wanderung endet schliesslich bei St. Katharinenbrunnen mit seinem Naturschutzgebiet und einer natürlichen Schichtquelle. Balzers ist nun nicht mehr weit entfernt.
Zur Arena der Wasserfälle bei Batöni Nr. 1903
Weisstannen, Oberdorf • SG

Zur Arena der Wasserfälle bei Batöni

Vom kleinen Walserdorf Weisstannen führt der Wanderweg Richtung Batöni ins zerklüftete Tal des Gufelbachs. Vor der Alp Sässli wird der Weg sehr steil, flacht jedoch bald wieder ab. Höher oben erfordert der abschnittsweise schmale Pfad bei Hangquerungen etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Das Tal verengt sich immer mehr, der Schnee bleibt hier im Schatten bis im Sommer liegen. Nach einer Wegbiegung öffnet sich die Wasserfall-arena Batöni. Elegant spannt sich die Hängebrücke vor den Wasserfällen über die rauschenden Wassermassen. Die 45 Meter lange Hängebrücke ersetzt drei Bachübergänge, die nach jedem Unwetter weggerissen und zeitintensiv wieder aufgebaut werden mussten. Die neue Brücke im tibetischen Stil sichert den beliebten Übergang auf dem Sardona-Welterbe-Weg vom Weisstannen- ins Calfeisental. Beim östlichen Brückenkopf wartet ein Brückenbuch auf die Einträge der Besucher. Von den Felswänden hallt das Rauschen der drei Wasserfälle und der fünf Wildbäche, die sich in dieser Felsenarena zum Gufelbach vereinen. Der Rückweg führt auf derselben Route und erfordert nach der Alp Sässli auf dem steilen Abschnitt mit losen Steinen nochmals etwas Konzentration.
Die Schlucht der Tamina Nr. 1011
Bad Ragaz • SG

Die Schlucht der Tamina

Diese Wanderung ist besonders für Familien oder Gruppen, in welchen verschiedenste Geschmäcker zufriedengestellt werden sollen, geeignet: Kultur und Natur, flach und steil, sonnig und schattig, anstrengend und entspannend, Picknick und Restaurant, sowie zwei Reisen in die Vergangenheit - all dies kann man innerhalb eines Tages um die Taminaschlucht erleben. Aber erst einmal der Reihe nach. Am Dorfausgang von Bad Ragaz führt der gemütliche und breite Wanderweg durch den Wald, der Tamina entlang. Der Weg ist für Kinderwagen und Rollstuhl geeignet, und auf etwa halber Strecke trifft man auf eine Schweizer Familie-Feuerstelle - der perfekte Familienausflug. Wer nach einer Stunde zum Alten Bad Pfäfers bereits genug gewandert ist, nimmt hier das Postauto zurück (solche Gelegenheiten ergeben sich übrigens während der gesamten Wanderung immer wieder). Aber bitte erst, nachdem entweder das Badmuseum, Klostermuseum und die Kapelle im Alten Bad (freier Eintritt) oder die Taminaschlucht (5 Franken Eintritt am Automaten, Hundeverbot) besichtigt wurden. Auf dem gut ausgebauten Schluchtweg erlebt man die Kraft der wilden Tamina hautnah. Blickt man nach oben, kann man nachvollziehen, warum die damals an einem Seil heruntergelassenen Kranken Augenbinden trugen; die Schlucht ist tief und dunkel. Das 36°C warme Wasser weckt müde Wandergeister hoffentlich wieder, denn als Nächstes geht es bergauf. Nach Überqueren der Naturbrücke führt eine steile Treppe bei Ragöl aus dem Wald hinaus. So geht es über Wiesen und an Feldern entlang nach Pfäfers. Hier sollte man die Abzweigung zur Ruine Wartenstein nicht verpassen! Dort findet man nicht nur eine weitere Picknickmöglichkeit, sondern auch einen hinreissenden Ausblick übers Tal und die Ruine lässt einen in vergangenen Zeiten schwelgen. Nach einer solchen Zeitreise ist der Abstieg nach Bad Ragaz ein Klacks.
Heilbäder Nr. 0207
Vättis — Bad Ragaz • SG

Heilbäder

Eine gute halbe Stunde dauert die Postautofahrt vom Bahnhof Bad Ragaz hinauf nach Vättis, durchs Fenstern lassen sich am Gegenhang bereits Teile des Wanderweges erkennen, über den diese Route führt. Vättis, das südlichste Dorf im Taminatal, liegt unterhalb des Calanda und ist auch Ausgangspunkt, um über den Kunkelspass ins bündnerische Tamins-Reichenau zu gelangen. Als Kulturgut von nationaler Bedeutung zu erwähnen ist das Drachenloch, eine Wohnhöhle aus paläolithischer Zeit. Funde aus dieser hoch oberhalb von Vättis gelegenen Höhle sind im Ortsmuseum (altes Schul- und Rathaus) zu besichtigen. Über einen (zu Beginn leider geteerten) Flurweg führt die Wanderung zunächst über Wiesen, dann der Tamina entlang bis zum Mapraggsee. Nach einem kurzen Aufstieg der Fahrstrasse entlang zweigt man nach rechts ab und quert den Hang unterhalb von Vasön. Dann folgen ein Abstieg, eine Bachquerung und die recht steile Gegensteigung bei Glarona, bevor nach ca. zweieinhalb Stunden Valens auftaucht. An der Klinik vorbei, deren grünlichweisse Fassade schon von weitem sichtbar ist, führt die Route in den Wald hinunter Richtung Altes Bad Pfäfers. Ein Schild gibt Auskunft darüber, ob der Schluchtweg geöffnet ist. Ein Abstecher (ca. 5 Min.) zur Naturbrücke, die über die Tamina hinüber zum Dorf Pfäfers führt, lohnt sich. Zurück auf dem Wanderweg steigt man zum Alten Bad Pfäfers - ebenfalls ein Kulturgut von nationaler Bedeutung - hinab. Der Eintritt in die wild-romantische Taminaschlucht mit der warmen Quelle sowie die Besichtigung der Badestuben im Alten Bad sind ein Muss. Bad Ragaz ist via Schluchtweg in einer halben Stunde erreichbar. Wellness-Begeisterte können sich dort ab Juni 2009 in der wiedereröffneten Tamina-Therme im Fünfstern-Hotel im warmen Quellwasser verwöhnen lassen.

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