Schwarzenburg — Schwarzwasserbrücke • BE

Von Schwarzenburg ans Schwarzwasser

Die Ruine Grasburg ist ein Paradies für Mittelalterfreunde, Geschichtsinteressierte und Kinder mit Fantasie: Noch immer ragt zwischen den Bäumen ein Überrest des einst mächtigen Wohnturms in den Himmel, an die steilen Sandsteinfelsen schmiegen sich Mauern längst geschleifter Wehrgänge und auf dem höchsten Punkt des Felssporns geben letzte Fensterbögen den Blick auf die Sense weit unten frei. Während Jahrhunderten hatten hier die Herren von Zähringen, Burgund, Savoyen, Habsburg und Bern gekämpft, gewohnt und regiert, bis die riesige Anlage unweit von Schwarzenburg irgendwann überflüssig wurde. Heute ist sie ein beliebtes Wander- und Schulreiseziel. Nur an wenigen Orten führt ein Weg so bequem ins wilde Tal der jungen Sense hinab. Und nur an wenigen Orten lässt sich Kulturgeschichte so wunderbar mit purem Badeplausch verbinden. Vom Start am Bahnhof Schwarzenburg dauert es eine gute halbe Stunde bis hinunter zur Grasburg. Danach überbrückt der gedeckte Harrisstäg die Sense und der Weg führt wieder steil die Flanken des Flusstals hinauf in Richtung Albligen. In diesem Berner Dorf nahe der freiburgischen Grenze passiert man die Kirche und das schön erhaltene Pfarrhaus und steigt einen schattigen Hohlweg hinauf, bis sich auf der Höhi eine fantastische Aussicht über die Berner Voralpen und das Mittelland bietet. Beim Weiler Burlingen fällt der Wanderweg dann wieder ab und bald ist man in der Urlandschaft des Sensetals. Auf den letzten zwei Kilometern bis zur alten Schwarzwasserbrücke bieten sich nochmals viele Gelegenheiten für ein erfrischendes Bad. Besonders idyllisch ist es am Zusammenfluss von Sense und Schwarzwasser und direkt unterhalb der alten Schwarzwasserbrücke. Um zur S-Bahn-Station Schwarzwasserbrücke zu gelangen, muss man dann allerdings nochmals aus dem Flusstal hochsteigen.

Information

Hotel Restaurant Sonne, Albligen, 031 731 21 21, sonneschwarzenburg.ch

Restaurant zur Schwarzwasserbrücke, 031 731 02 02, schwarzwasserbruecke.ch

Wanderung Nr. 2122

Publiziert 2024 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Reto Wissmann

Wandervorschläge

Im Galterengraben bei Freiburg Nr. 1906
Alterswil FR, Beniwil — Fribourg/Freiburg • FR

Im Galterengraben bei Freiburg

Wenige Minuten von Alterswil entfernt, taucht die Wanderroute in den überraschend unberührten Galterengraben. Obwohl vor den Toren von Freiburg gelegen, scheint die Zivilisation hier unten weit weg zu sein. Bei Nässe erfordert der stufenreiche Weg etwas Trittsicherheit. Alte, ehrwürdige Mühlengebäude und abwechslungsreiche Bachlandschaften lassen die Wanderstrecke viel kürzer erscheinen. Der Wanderweg wurde bei St. Ursen immer wieder von Rutschungen beeinträchtigt. Um zukünftige Sperrungen zu vermeiden, wurde er auf das andere, flachere Ufer verlegt. Für diese neue Wegführung waren zwei Brücken erforderlich. Mit verlegten Brettern über dem Gitterboden überzeugen sie auch die vierbeinigen Mitwanderer. Nach der Ameismühle folgen wilde Abschnitte mit überhängenden Sandsteinfelsen, Tuffquellen, Treppen, Brücken und kleinen Wasserfällen. Der Wald weicht zurück, und das von steilen Uferwänden gesäumte Tal wird wieder breiter. Nach den Fischzuchtbecken wird der Galterenbach zum Gottéron. Auf der Pont de Berne, einer alten, gedeckten Holzbrücke, überquert der Wanderweg die Saane und leitet durch die Altstadt mit ihren imposanten Sandsteinhäusern hinauf zum Bahnhof.
Von Schwarzenburg nach Mittelhäusern Nr. 1189
Schwarzenburg — Mittelhäusern • BE

Von Schwarzenburg nach Mittelhäusern

In Schwarzenburg ist Endstation. Ab hier fährt die S-Bahn aus Bern nicht mehr weiter und die Fahrgäste müssen aufs Postauto umsteigen. Oder sie wandern. Zum Beispiel Richtung Mittelhäusern, das auf der anderen Seite des Schwarzwassergrabens liegt. Durch Wohnquartiere verlässt man das Dorf und steigt bald ziemlich steil an. Auf dem höchsten Punkt thront die Kirche von Wahlern. Ihr Ursprung reicht bis ins 12. oder 13. Jahrhundert zurück. Auf einem Feldweg geht es dann in Richtung Klus. Hier wird der Natur Raum gelassen, zahlreiche Wildblumen haben sich am Waldrand angesiedelt. In leichtem Auf- und Ab an zahlreichen Einzelhöfen und Weilern vorbei, bis sich nach Nydegg die Strasse senkt. Eintritt ins Auengebiet Sense-Schwarzwasser. Steil geht es hinunter, nur einmal laden Bank und Tisch zum Halt. Danach wird es noch steiler und sogar etwas rutschig, bis man schliesslich im Schwarzwassergraben angelangt ist. Das Wasser des kleinen Flusses ist aber keinesfalls schwarz, sondern sauber und grünlich gefärbt. Auf einem Feldweg geht es durch den stillen Graben. Man trifft wenig Ausflügler, diese tummeln sich erst weiter flussabwärts in der Nähe der alten Schwarzwasserbrücke. Dort ist die Flusslandschaft eindrücklich: Auf beiden Seiten geht es steil bergauf, beim Zusammenfluss mit der Sense folgt man nur noch einem in den Sandstein gehauenen Pfad. Die Fallhöhe wäre zwar nicht hoch, aber vorsichtshalber hält man sich an den festgemachten Ketten. Überall laden Kiesbänke zum Sonnenbaden und Grillieren. Weit oben fährt die S-Bahn über die Brücke. Die Wanderung geht entlang der Sense bis zum Büffel. Bei diesem markanten Felsen zweigt der Pfad nach Mittelhäusern rechts ab. Vorher erfrischt man sich aber besser noch beim Brunnen, denn nun wird es anstrengend. Der Weg führt über steile Stufen hinauf, vorbei an einem Wasserfall und durch Wald und Wiesen nach Mittelhäusern.
Im Kuhland auf Vrenelis Spuren Nr. 1020
Guggisberg — Zollhaus • BE

Im Kuhland auf Vrenelis Spuren

Guggisberg liegt idyllisch eingebettet zwischen saftigen grünen Wiesen. Gerade einmal 1700 Einwohner leben in der weitverzweigten Gemeinde, der Dorfkern mit der pittoresken Kirche ist überschaubar. Stündlich spuckt das Postauto ein paar Touristen aus, denn vor allem aus der nahen Stadt Bern ist Guggisberg ein beliebtes Ausflugsziel. Das bekannte Guggershörnli ein oft angesteuerter Aussichtspunkt. Für einmal soll aber der markante Fels links liegen gelassen werden: Am Friedhof vorbei steigt der Weg durch Wiesen ab bis Laubbach. Würde man hier der Teerstrasse nach rechts folgen, und in Hirschmatt links abbiegen, käme man zum Keltenhaus, wo jährlich Mitte August ein dreitägiges Keltenfest mit Bands und Handwerkskunst stattfindet. Der Wanderweg quert aber die Teerstrasse und steigt nun durch Wiesen an. Man passiert wie zufällig hingewürfelte Bauernhäuser und friedlich grasende Kühe. Nach einiger Zeit führt der Weg in den Schatten spendenden Wald. Die Vögel zwitschern, kein Motorenlärm stört die Stille, einzig Kuhglocken sind zu hören. Mitten im Wald gibt es nämlich eine grosse Lichtung, wo mehrere Kuhherden gesömmert werden. Erst bei Brönnti Egg öffnet sich die Sicht auf die Freiburger Alpen erneut - und auch hier, Kuhglockengebimmel von allen Seiten und mehrere Viehgatter, die bezwungen werden müssen. Nur Menschen sind keine zu sehen, diese machen sich hier rar. Der Weg steigt nun ziemlich steil durch Wiesen ab, er trifft unten im Tal bei Zollhaus auf die grosse Strasse, die von Plaffeien an den Schwarzsee führt und einen unmittelbar aus dem Kuhland zurück in die Realität befördert.
Schwarzwasserbrücke Nr. 0467
Rüeggisberg — Schwarzwasserbrücke • BE

Schwarzwasserbrücke

Wenn man auf der Karte von Murten nach Thun eine Linie zieht, liegt etwa in der Hälfte Rüeggisberg. Es liegt etwas exponiert, und seine Aussichtspunkte gewähren Fernsichten ins Mittelland, übers Seeland bis zum Jura, übers Emmental bis zum Säntis sowie zu den Schneegipfeln des Berner Oberlandes. Diese Route führt zur alten Schwarzwasserbrücke. Die Schwarzwasser ist ein Nebenfluss der Sense, rund 23 Kilometer lang. Tiefe Gräben haben die beiden Flüsse in den weichen Sandsteinboden gegraben und damit ein reizvolles Wanderbebiet geschaffen. Von der Postauto-Haltestelle (zur Klosterruine 3 min) starten Wandernde hangwärts auf das nach Hangebach führende Strässchen. Herrlich ist die Aussicht auf die Voralpen von der Schrattenflue bis zum Ochsen und die dahinter liegenden Hochalpen. Die Route folgt dem Wegweiser Richtung Schwandbachbrücke, wobei sich ein kleiner Abstecher zur Rossgrabenbrücke lohnt. Beide Brücken sind das Werk des Brückenbauers Robert Maillart, der von 1872 bis 1940 lebte. Nach dem Aufstieg nach Hinterfultigen lockt bereits das Restaurant Linde zum Halt. Unter schönen Ausblicken windet sich der Pfad steil über den felsigen Schluchthang zum Bütschelbachsteg hinunter. Dem tief eingefressenen Bach folgt die Route bis zu dessen Mündung ins Schwarzwasser in der Sackau. Beeindruckend ist nun auch der Blick zu den Felsbändern des tief eingeschnittenen Schwarzwassergrabens. Fluss und Weg ziehen grosse Bogen von einer Talseite zur andern. Bei der alten Schwarzwasserbrücke steigen Wandernde zur Hochbrücke auf. Dort können sie bequem in den Zug steigen oder vorher noch im Restaurant Schwarzwasserbrücke eine Runde Pit Pat spielen, eine Art Minigolf auf Billardtischen, um das Wandererlebnis vergnüglich abzurunden.

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243T Bern

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