Sion — St-Léonard • VS

Entlang der Bisse de Clavau bei Sion

Die Bisse de Clavau wurde im 15. Jahrhundert gebaut und bewässert heute noch die Rebhänge zwischen Sion und St-Léonard. Die Trockensteinmauern, mit denen der steile Hang terrassiert ist, gehören zu den höchsten mörtellosen Steinmauern in Europa. Die Wanderung beginnt am Bahnhof in Sion und führt durch die Altstadt hinauf zur Bisse. Ab hier führt der Weg entlang dem Wasserlauf. Hangseitig ragt die kunstvoll gebaute Mauer bis zu acht Meter senkrecht in den Himmel, und talseitig geht man am Rand eines ebenso tiefen Abgrunds. Der Weg ist meistens breit, aber an zwei engen Stellen kann es für nicht schwindelfreie Personen schwierig werden. Zwei Restaurants mit Terrassen mitten in den Reben laden zu einer Pause ein. Auf der gesamten Strecke hat man eine wunderbare Sicht ins Rhonetal und zu den verschneiten Gipfeln des Val d’Hérens. Nach etwa einer halben Stunde wird das Gelände flacher, der Weg breiter und die Trockensteinmauern kleiner. Hier kann man die Unterschiede zwischen den Rebstöcken der einzelnen Parzellen beobachten. Einige sind sehr alt und haben knorrige, verdrehte Stämme, andere sind erst vor Kurzem gepflanzt worden. Bei Les Granges beginnt der Abstieg nach St-Léonard. Das malerische Dorf ist bekannt für seinen unterirdischen See, der von Mitte März bis Ende Oktober besucht werden kann.

Information

Erreichbar sind Sion und St-Léonard mit dem Zug.

 

La Guérite Brûlefer, 079 246 56 59, bonvin1858.ch
Le Cube, 079 288 75 59, varone.ch
Gusto Plaisirs Italiens, St-Léonard, 027 322 66 22, gustorestaurant.ch
Buffet de la Gare, St-Léonard, 027 203 43 43, buffet-gare.ch

Wanderung Nr. 2133

Publiziert 2024 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Markus Ruff

Wandervorschläge

Einzigartiger Morteratschgletscher Nr. 1797
Morteratsch • GR

Einzigartiger Morteratschgletscher

Die Legende besagt, dass die arme Seele der Annetta den Tod ihres Verlobten Aratsch in einer Gletscherspalte mit den Worten: «Mort Aratsch» (Aratsch ist tot) beklagte. Die genervten Sennen auf der Alp setzten Annettas Spuk mit einem Fluch ein Ende. Da wälzte sich der Gletscher vom Berg hinunter durchs Tal und begrub alles unter seinen Eismassen . Heute scheint dieser Fluch gebannt, denn der Morteratschgletscher zieht sich schnell zurück (von 1900 bis 2017 um 2.5 km!). Beim Hotel Morteratsch lenkt einen der Winterwanderweg über das Gleis durch ein abstraktes Tor in Richtung eines offenen Waldes. Den Fluss Ova da Morteratsch stets zu seiner Linken, führt der Pfad ohne grosse Höhendifferenz ins Val Morteratsch. Die markanten, bis 4000 Meter hohen Bergformationen wie Piz Bernina, Piz Argient oder Piz Zupò und links auch Chapütschol, bleiben stets in Sicht. Näher bei den Eismassen bemerkt man, dass die Anzahl Bäume weiter abnimmt. Grund dafür ist der Rückzug des Gletschers: Je näher am Gletscher, desto weniger lang hat die Vegetation Zeit zu wachsen. Hier kommt es nicht selten vor, dass sich Winterwandernde und mit Langläufer den Weg teilen müssen. Auf dem letzten Teil der Winterwanderung entdeckt man in immer kleiner werdenden Intervallen Schilder mit Jahreszahlen. Diese repräsentieren den Standort der Gletscherzunge im jeweiligen Jahr. Das dramatische Ausmass des Gletscherschwundes in den letzten Jahrzehnten wird so anschaulich visualisiert. Nach insgesamt 127 Höhenmetern kommt man am finalen Aussichtspunkt auf das Gletschermassiv und die umliegenden Berge an. Übrigens war hier der Stand des Gletschers 2015. Auf der gleichen Route geht es zurück zum Hotel Morteratsch. Bei der Talstation Diavolezza in Pontresina gibt es seit Oktober 2020 eine Virtual Reality-Installation, welche den Klimawandel thematisiert und aufzeigt, wie die Zukunft der Gletscherwelt aussehen könnte.
Spektakuläre Suone über dem Rhonetal Nr. 1850
Icogne, village — Chermignon-d'en-Bas • VS

Spektakuläre Suone über dem Rhonetal

Auf dieser Wanderung kann man ein Kapitel der Walliser Weingeschichte erleben. Die Grand Bisse de Lens, die heute zum Kulturerbe von Crans-Montana gehört, wurde im 15. Jahrhundert unter anderem für die Bewässerung der Weinberge gebaut. Ohne Wasser kein Wein! Von Icogne aus folgt man den Wegweisern zur Grand Bisse de Lens. Immer dem Wasser entlang schlängelt sich der Weg unter schattenspendenden Tannen durch Felder und Wiesen, bis man am Revers du Châtelard ankommt. Die Aussicht auf Sion und die Berge um Les Diablerets ist an dieser Stelle einfach gigantisch. Der Wasserlauf schmiegt sich von da an eng an die steile Felswand, und der schmale Wanderweg wirkt im ersten Moment gar abenteuerlich. Ein Seil und Geländer sichern den Weg auf diesem Abschnitt. Unglaublich, unter welchen Anstrengungen und Gefahren die früheren Walliser dieses Werk gebaut haben. Am Gratausläufer des Châtelards (Pt. 1030) lädt ein Aussichtspunkt zum Verweilen und Entdecken ein. Von hier aus hat man eine unverdeckte Aussicht auf das Rhonetal, und man kann einen Abstecher auf die Spitze des Châtelards machen, wo die monumentale Christ-Roi-Statue steht. Etwas weniger spektakulär geht es gemütlich, immer der Suone entlang, ins Weindorf Chermignon-d’en-Bas.
Veysonnaz im Winter 1 Nr. 0912
Les Mayens-de-Sion, Ouest • VS

Veysonnaz im Winter 1

Diese Wanderung führt entlang einer der heute bekanntesten Suonen der Schweiz. Die Grand Bisse de Vex wurde 1453 angelegt, um bei Planchouet der Printse Wasser zu entnehmen und zu den Feldern von Veysonnaz, Salins, Les Agettes und Vex zu leiten. 1971 wurde der insgesamt zwölf Kilometer lange Kanal stillgelegt, in der Folge aber sorgfältig restauriert und nach und nach wieder in Betrieb genommen, um die umliegenden Gärten zu bewässern. Seit 2001 wird die Suone wieder mit Wasser versorgt. Nicht zuletzt geschah die Renovation aus touristischen und kulturellen Gründen. Ein grosser Teil des Pfades, der den historischen Bewässerungskanal säumt, steht seit 1995 kleinen und grossen Spaziergängern offen und ist auch mit Kinderwagen oder Rollstühlen begehbar. Der Abschnitt von Les Mayens-de-Sion bis nach Veysonnaz lässt sich mit guten Wanderschuhen auch im Winter problemlos bewältigen, wenn sich der Teppich aus Fichten- und Lärchennadeln mit einer Schneedecke überzogen hat und die zwischen den hohen Bäumen hindurchbrechenden Sonnenstrahlen die weisse Unterlage zum Glitzern und Funkeln bringen. An mehreren Stellen verläuft die Wasserstrasse entlang des Waldrands, von wo aus sich herrliche Ausblicke auf das Rhonetal bieten. Es lohnt sich also, den Fotoapparat mitzunehmen, nicht zuletzt auch wegen der protestantischen Kapelle - der Steinbau aus dem Jahr 1901 ist das älteste reformierte Gotteshaus seiner Art im Kanton Wallis.
Bisse de Clavau im Rebhang Nr. 0680
St-Léonard — Sion • VS

Bisse de Clavau im Rebhang

74 Kilometer ist er lang, der Weinweg, der in sanftem Auf und Ab inmitten von Rebgärten in vier Etappen von Martigny nach Leuk führt. Er ist ganzjährig begehbar, im Winter ist es die apere sonnenerwärmte Südhang‑Lage, die lockt, im Frühling die fortgeschrittene erwachende Vegetation, im Herbst sind es die Ausblicke auf die farbenfrohe Natur mit bereits weiss gekrönten Bergspitzen. Bloss unter der Sommerhitze ist die Route besser zu meiden. In Saint‑Léonard, dem Dorf mit dem grössten natürlichen, unterirdisch befahrbaren See Europas (www.lac‑souterrain.com), beginnt diese Wanderung. In der Bäckerei gleich neben dem Bach, der die Dörfer Uvrier und Saint‑Léonard trennt und wo auch der Hauptwegweiser steht, lässt sich der Tag mit einem Frühstück gemächlich starten. Dann geht’s direkt den Hang hoch und immer der Bisse de Clavau entlang durch die Rebhänge, stets begleitet von Ausblicken aufs Rhonetal und die Walliser Bergwelt, die sich im Hintergrund majestätisch erhebt. Einblicke in die Seitentäler wie das Val d’Hérens machen Lust auf weitere Wanderungen. Auf den Schautafeln des Weinwegs erfährt man viel Neues über den Weinbau. Chasselas, Johannisberg, Gamay und Pinot noir sind die vier Hauptsorten, die neben einheimischen Reben wie Amigne, Humagne, Petit Arvine, Cornalin und Païen, aber auch international bekannten Trauben wie Syrah angebaut werden. In der Guérite Brûlefer, sie gehört zum ältesten Weingut im Kanton Wallis, und wird von der Familie Bonvin geführt, bietet es sich an, bei einem Raclette Mittagspause einzulegen und bei einem Glas Fendant Brûlefer die Aussicht zu geniessen. Dann sticht der Weg bereits nach Sion hinunter, wo er durch die Altstadt zum Bahnhof führt.

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