Handegg, Gelmerbahn — Grimselpass • BE

Betriebsamkeit und Ruhe am Grimselpass

Im Naturschutzgebiet Grimsel herrscht derzeit geschäftige Betriebsamkeit. Schwere Lastwagen bringen Baumaterial den Berg hinauf, Motorräder rasen durch die Kurven und erzeugen dröhnende Geräusche. Unterhalb der Staumauer des Räterichsbodensees arbeiten Bagger und Förderbänder und sortieren Kies nach Grösse. Weiter oben bei der Staumauer Spitallamm stehen zwei riesige Baukräne, die den ganzen Tag Beton in eine Schalung gießen. Die Wanderung von Handegg auf den Grimselpass führt vor Augen, welche Themen die Menschheit derzeit stark beschäftigen: Naturschutz, Energie und Verkehr. Die Wanderung führt immer wieder in ruhige und abgeschiedenen Ecken in einer grossartigen Gebirgslandschaft. Der Weg von Handegg führt leicht ansteigend über Geröll und durch einen lichten Wald bis zu einer ersten Steinbogenbrücke. Bald wird die noch junge Aare ein zweites Mal überquert, und es folgt eine steile Stufe, die zum Räterichsbodensee führt. Zusammen mit dem Gelmer-, Grimsel-, Oberaar- und Totesee liefert er seit Jahrzehnten Wasser zur Gewinnung von wertvollem Winter- und Sommerstrom. Gelegentlich sind Rufe von Kletterern auf den geneigten, vom Gletscher glattpolierten Granitplatten zu hören. Eine weitere Stufe führt zum Grimselsee, wo das Hospiz auf dem markanten Spittelnollen thront. Eine neue Staumauer wird bis 2025 direkt vor der bestehenden gebaut, da eine Sanierung zu aufwändig gewesen wäre. Der Wanderweg verläuft weiter zwischen See und Passstrasse, bis er schließlich in einigen Kehren den Wasserscheide auf dem Grimselpass auf 2164 m ü. M. erreicht.

Information

Erreichbar ist «Handegg, Gelmerbahn» mit dem Postauto ab Innertkirchen oder Gletsch bzw. Oberwald. Die Rückfahrt ab «Grimsel Passhöhe» erfolgt auf derselben Linie.

 

Hotel Handeck, 033 982 36 11, www.grimselwelt.ch
Grimsel Hospiz, 033 982 46 11, www.grimselwelt.ch
Hotel Grimsel Passhöhe, 033 973 11 37, www.hotel-grimselpass.ch

Wanderung Nr. 2019

Publiziert 2023 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Franz Ulrich

Wandervorschläge

Vom Rhonetal hoch zum idyllischen Bergdorf Nr. 2054
Riddes — Isérables • VS

Vom Rhonetal hoch zum idyllischen Bergdorf

Gern würde man gleich länger am beschaulichen Ausgangsort Riddes verweilen und bei einem Kaffee die Aussicht von der Rhonetalebene auf die Bergkette geniessen. Aber für Pausen bieten sich auf dieser Wanderung auf der «Voie des Érables» (Ahornweg) noch einige Gelegenheiten. Immer wieder kommt man an Informationstafeln vorbei, wo man Wissenswertes über den Baum erfährt, der dem Dorf Isérables seinen Namen gibt. Zunächst führt der Weg entlang der Weinhänge und über den Wildbach. Der historische Weg bis Isérables ist der steilste Abschnitt des Tages, der jedoch angenehm gleichmässig und gut begehbar ansteigt. Im mittleren 19. Jahrhundert legten die einstigen Erbauer jede Kehre so perfekt im Gelände an, dass sich Mensch und Tier sicher zwischen Berg und Tal bewegen konnten. 1942 brachte die Anlage der Seilbahn Erleichterung. Unterwegs lädt ein schattiger Aussichtspunkt mit Trinkbrunnen zu einer Pause ein. Beim Weiler Teur zweigt man scharf links ab, um zur Aussichtsplattform bei Punkt 1129 zu gelangen. Eine Haarnadelkurve später ist das Dorf Isérables erreicht. Den anschliessenden Rundweg sollte man keinesfalls auslassen. Er führt abwechslungsreich zuerst taleinwärts und nach dem Umkehrpunkt entlang des kühlenden Wildbachs und auf schmalen, gemauerten Pfaden zurück.
Hoch hinaus zur Gelmerhütte Nr. 1990
Gelmersee — Handegg, Kunzentännlein • BE

Hoch hinaus zur Gelmerhütte

Die Gelmerbahn gilt als die steilste offene Standseilbahn Europas mit einer maximalen Steigung von 106 Prozent. Sie fährt einen in zwölf Minuten von Handegg auf 1412 Metern ü. M. bis an den Gelmersee auf 1860 Metern – zum Teil fühlt es sich fast überhängend an. An schönen Sommertagen ist sie oft ausgebucht. Der Gelmersee ist ein wunderschöner Stausee, dessen Wasser türkisfarben glitzert und der von steilen Felswänden umgeben ist. Hier kam es 2017 zu einem Felssturz, der mehrere Wanderer verletzt hat. Seither ist nie mehr etwas passiert, doch gibt es markierte Bereiche, in denen man nicht anhalten sollte. Ausserdem werden regel-mässig Sicherheitssprengungen durchgeführt. Der Weg rund um den See wird von vielen wander-unerfahrenen Touristen in Turnschuhen besucht, schlägt man aber bei Undrist Diechter den Pfad Richtung Gelmerhütte ein, wird es einsamer. Steil geht es hinauf, immer wieder hat man eine wunderbare Aussicht auf den See, der stets kleiner wird. Man hält auf eine kleine Kuppe zu. Hat man sie erreicht, sieht man die Gelmerhütte, die etwa 150 Höhenmeter weiter oben liegt. Nach einer Stärkung auf der Hütte geht es auf demselben Weg hinunter, spektakulär um den See herum und bis zur Staumauer. Hier lohnt sich ein letzter Blick zurück, bevor man den steilen, aber schönen Weg hinunter nach Chöenzetennlen einschlägt, wo sich ein Parkplatz und eine Postautohaltestelle befinden.
Sonnentau auf der Grimsel Nr. 1226
Grimsel Hospiz • BE

Sonnentau auf der Grimsel

Diese Wanderung folgt den Spuren des Sonnentaus. Dessen glänzende Wassertropfen glitzern blau in der Sonne und locken Insekten an. Durstig setzen sie sich auf das vermeintliche Nass - und bleiben da kleben, werden von den purpurroten Tentakeln des Sonnentaus umschlungen und langsam in die Blattmitte geschoben, hinein in eine Pfütze mit einer ätzenden Flüssigkeit, wo das Insekt bald darauf erstickt und in seine chemischen Bestandteile aufgelöst wird. Der Weg zu den fleischfressenden Pflanzen beginnt beim Grimsel Hospiz und führt entlang des Grimselsees zum Unteraargletscher und wieder zurück. Über den Kranz der Staumauer und eine schmale, in den steilen Fels gehauene Treppe geht es zum gegenüberliegenden Seeufer. Der Weg führt hier in einem ständigen und leichten Auf und Ab, auf schmalem, zu Beginn auch recht ausgesetztem Pfad an zwei Standorten des Sonnentaus vorbei zum Unteraargletscher. In der Mitte des Wegs, bei einem kleinen Wasserfall, da wo der Arvenwald beginnt, ist der Sonnentau ein erstes Mal zu beobachten. Ein nächster Standort befindet sich 200 Meter weiter, auf der lang gestreckten Geraden, die mit Meder bezeichnet ist. Auf der Wanderung gibt es nebst dem Arvenwald von nationaler Bedeutung auch bemerkenswerte Birkenbestände zu beobachten. Die Frage lässt dabei keine Ruhe: Sind Pflanzen brutal, wenn sie sich von Insekten ernähren? Kann Natur böse sein? Lange Zeit wurde die Idee, dass sich Pflanzen von Fleisch ernähren, für unmöglich, ja sogar als gotteslästerlich betrachtet. Erst Charles Darwin belegte das Phänomen. Heute wächst die Erkenntnis, dass Pflanzen keine niedrigeren Wesen sind, sondern auf der gleichen Ebene stehen wie Mensch und Tier. Wissenschaftler können sogar beweisen, dass Pflanzen ebenso kommunizieren und sich sozial verhalten können wie die Menschen.
Axalp Nr. 0687
Axalp — First • BE

Axalp

Von der Axalp hoch über dem Brienzersee folgt die Wanderung zunächst dem Strässchen um ein paar Kurven. «Grindelwald/First» ist bereits auf den Wegweisern verzeichnet. Bald zweigt der Bergweg von der Strasse weg und führt durch lichten Fichtenwald aufwärts. Schon jetzt besteht eine wunderbare Sicht hinunter zum Brienzersee und zu den Bergen rund um den See. Ohne viel Höhenunterschied geht es eine Weile entlang den Berghängen und vorbei an mehreren Alpen bis Oberberg. Danach wird es steiler. Der Pfad führt im Zickzack aufwärts und leitet um Felsbänder herum, führt manchmal aber auch ein Stück über die Felsen. An kurzen Stellen braucht es die Hände, um ein bisschen zu kraxeln oder das Gleichgewicht zu halten. Stahlkabel sind dabei eine zusätzliche Hilfe. Schliesslich erscheint der verträumte Hagelsee, der in einer Mulde wenig unterhalb des Passes liegt. Beim Überschreiten des Passes eröffnet sich einem der Blick auf den ganzen Kranz der Berner Hochalpen. Eiger, Mönch und Jungfrau, die Schreckhornkette und das Wetterhorn sind nun die ständigen Begleiter auf dem Weiterweg zur First. Am Weg liegt ein weiterer lauschiger Platz: ein namenloser Bergsee, in dem sich die Gipfel spiegeln und dessen Ufer von Wollgras dicht bewachsen ist. Die Terrasse des Gasthauses der First‑Bergstation verführt dazu, sich noch lange am Panorama zu berauschen. Man kann sich Zeit lassen, denn die tausend Höhenmeter nach Grindelwald hinunter nimmt einem die Gondelbahn ab.

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