La Vraconnaz, Les Rochettes — Fleurier • NE

Entdeckungen im Neuenburger Jura

Es ist nicht überliefert, ob Napoleon wirklich einmal in dieser Ecke der Schweiz war. Bis heute erinnert jedoch ein bewaldeter, von Felsrippen durchzogener Hügel in der Form seines legendären Huts an ihn. Hier zeigt sich der Jura von seiner abwechslungsreichen Seite: Moorlandschaften, ausgedehnten Weiden mit mächtigen Fichten, die dem Wetter trotzen und den Weidetieren Schutz bieten und eine spannende Höhle. Der Wanderweg führt in Richtung La Vraconnaz einem sonnigen Hang entlang. Der Blick schweift über das Hochmoor Mouille de la Vraconnaz, das tiefer unten eingebettet in der Ebene liegt. Bald ist St-Olivier erreicht. Wer den Abstecher mit gleichem Hin- und Rückweg zur Höhle weglassen möchte, wandert von hier direkt nach La Côte-aux-Fées und verkürzt so die Wanderung um etwa 45 Minuten. Zur Höhle folgt man einem hölzernen Schild und dem Wegweiser Richtung Noirvaux. Beim Waldrand lädt eine offizielle Feuerstelle zum Bräteln ein. Ein steiler und mit Eisenketten gesicherter Pfad führt hinunter zum Eingang der Höhle Grottes aux Fées. Gebückt oder kriechend gelangt man zu einem Ausguck mitten in einer Felswand. Nach dem beschaulichen Dorf La Côte-aux-Fées folgen längere Abschnitte auf Asphalt. Erst beim Weiler Chez Juvet wird der Wanderweg wieder zum schmalen Pfad und führt einer felsdurchsetzten Krete entlang hinunter zum früheren Restaurant Chapeau de Napoléon. Von diesem Aussichtspunkt sieht man weit über das grüne Val de Travers. Im Nachmittagslicht wirft der Hügel einen hutförmigen Schatten über Fleurier. Später beim Blick zurück vom Bahnhof unten, ist gut nachvollziehbar, wie dieser Hügel zu seinem Namen gekommen ist. Doch zuerst wartet ein steiler Abstieg über Treppenstufen und Kalkgeröll, der Konzentration und Trittsicherheit erfordert.

Information

Erreichbar ist «La Vraconnaz, Les Rochettes» vom Bahnhof Buttes mit dem Bus. Rückreise mit dem Zug von Fleurier. Für die Erkundung der Höhle Grotte aux Fées empfiehlt sich eine Taschenlampe.


Hotels und Restaurants in Côte aux Fées, Fleurier.

Wanderung Nr. 1629

Publiziert 2022 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Sabine Joss

Wandervorschläge

Entlang der Absinth-Strasse im Val de Travers Nr. 2166
Les Verrières, gare — Le Frambourg • NE

Entlang der Absinth-Strasse im Val de Travers

Mit ihren Brennereien und den der Grünen Fee gewidmeten Museen hat die Absinth-Strasse viel zu bieten, ist aber auch ganz schön lang: 45 Kilometer sind es vom französischen Pontarlier bis nach Noiraigue NE. Wieso also nicht nur ein Stück davon unter die Füsse nehmen, und das für einmal in unüblicher Richtung, von der Schweiz nach Frankreich? Nebenbei lassen sich unterwegs auch noch die Unterschiede bei den Markierungen der Wanderwege dies- und jenseits der Grenze studieren. Am Dorfausgang von Les Verrières beginnt ein gemächlicher Anstieg, der westwärts hinauf zum 1323 Meter hohen Grand Taureau führt. Die Landschaft ist vielfältig, mit halboffenen Weiden, Höfen und Häuschen sowie Tannen und Laubbäumen. Nach einem Drittel der Strecke taucht man auf dem Höhenrücken Montagne du Larmont in den Wald ein. Ein Pfad überquert die schweizerisch-französische Grenze, wo sich die Wegmarkierungen verändern. Vom Grat aus bietet sich eine schöne Aussicht auf die Wälder der Region. Nach einem Abschnitt auf asphaltierter Strasse, mit Blick auf den Lac de Saint-Point, wechselt die Route bei Grange des Miroirs auf die Nordseite des Grats. In der Folge geht es zwischen Hügeln hindurch, mal flach, mal auf und ab, umgeben von Weiden und Wäldern. Ab Les Jeantets führt ein Weg in südlicher Richtung bis zum Ziel der Wanderung in Le Frambourg – vorbei am Fort Mahler, das einst das in Sichtweite gelegene Château de Joux beschützte.
Sich den Chasseron verdienen Nr. 1819
Les Rasses, village • VD

Sich den Chasseron verdienen

Diese Schneeschuhtour startet im kleinen Dorf Les Rasses mit seiner markanten Kirche. Die Aussicht auf den Neuenburgersee und die Alpen ist schon von hier aus einzigartig – das beeindruckt wohl auch regelmässig die Gäste des alten und schön renovierten Grand Hôtel des Rasses. Die Tour startet beim Skilift. Gleich zu Beginn taucht man in einen lichten Fichtenwald ein. Der Weg führt geradeaus. So kann man sich erst etwas aufwärmen. Bei Les Cluds gibt es eine kleine Buvette, und von dort aus steigt die Route nun stetig an. Der Weg ist gut markiert, sodass man ihn auch bei schlechteren Wetterverhältnissen leicht findet. Man passiert lichte Wälder und Wiesen, die mit einzelnen Fichten durchsetzt sind. Sie glitzern im Winter weiss bepudert. Welch ein Vergnügen, durch diese liebliche Landschaft zu wandern! Bald schon wird der Gipfel des Chasseron über den östlichen Grat erreicht, wo es die Möglichkeit gibt, sich im Berghaus zu verpflegen. Die Aussicht auf die Alpen ist fantastisch. Nun führt der Weg über die Krete zum Petites Roches, wo der Skilift endet. Der sanfte Abstieg der Krete entlang nach Les Avattes ist ebenfalls zum Geniessen: tief verschneite Bäume, Jurafelsen und wunderschöne Ausblicke auf das Plateau romand. Danach wird es etwas steiler, und bald schon taucht man wieder in den Fichtenwald ein. Der Weg führt in einem grosszügigen Zickzack zurück nach Les Rasses, wo man im Grand Hôtel des Rasses einkehren kann. Der gepflegte Speisesaal erstrahlt im Stil der Belle Époque, mit grossen Vorhängen, Parkettboden, Kronleuchtern und runden Tischen mit weissen Tischtüchern. Wer hier wohl schon alles diniert hat?
Auf der Hochebene am Col des Etroits Nr. 1394
Col des Etroits • VD

Auf der Hochebene am Col des Etroits

Auf der Hochebene zwischen Ste-Croix und der Landesgrenze zu Frankreich ist eine abwechslungsreiche Rundtour angelegt. Sie führt durch winterliche Wälder, über verschneite Weiden und durch reizvolle Juradörfchen. Ausgangspunkt ist die Bushaltestelle auf dem Col des Etroits. Bei der Passhöhe steigt man auf dem nach Westen führenden Strässchen zuerst einige Schritte auf und wendet sich dann leicht absteigend dem Wald zu. Pinkfarbige Schilder und Stangen zeigen an, wo der Schneeschuhtrail die Loipe kreuzt. In sanftem Abstieg wird der Tannenwald in der Flanke des Mont des Cerfs durchquert. Zwischen den Bäumen hindurch erhascht man schöne Tiefblicke zur Hochebene von La Chaux. Beim Gehöft Vers le Bois erreicht man offenes Gelände. Die Route führt hinüber in eine Senke und auf deren anderer Seite hinauf nach L’Auberson. Von dort gelangt man querfeldein in einem weiten Bogen zum bewaldeten Hügel des Mont de la Chèvre und erreicht schliesslich das Dörfchen La Vraconnaz. In leichtem Auf und Ab geht es danach über verschneites Weideland und durch Waldgebiete zu einer Strassenkreuzung, bei der das Flüsschen Noiraigue überquert wird. Durch dichten Wald steigt man zurück zum Ausgangspunkt Col des Etroits. Wenn nur wenig Schnee liegt, lässt sich die Tour auch bloss mit Wanderschuhen unternehmen. Wenn aber die im Waadtländer Jura berüchtigte Bise weht, kann die idyllische Wanderung anspruchsvoll werden. Gegen den oft beissend kalten Nordostwind kann man sich mit geeigneter Kleidung zwar gut schützen. Doch wenn lockerer Pulverschnee liegt, werden die Spuren des Schneeschuhtrails oft innert kürzester Zeit verweht - dann ist guter Orientierungssinn hilfreich.
Schneeschuhwanderung auf den Chasseron Nr. 1200
Les Rasses, village • VD

Schneeschuhwanderung auf den Chasseron

Nachdem man auf dem gut beschilderten Schneeschuhtrail den Skilift und ein Ferienhausquartier hinter sich gelassen hat, taucht man in einen stillen Winterwald ein. Nur ihre Spuren verraten die Anwesenheit von Feldhase, Fuchs und Eichhörnchen. Der Wald wird lichter und die Aussicht immer besser. Ohne die schützenden Bäume spürt man dafür den Wind stärker. Stellenweise ist fast aller Schnee weggeblasen. Je nach Bisenlage muss man den Winden trotzen, bis man dem kahlen Höhenrücken entlang das Hotel auf dem Chasseron erreicht. Nach einer Aufwärmpause bei einem Mauler-Fondue oder einer der köstlichen Torten, für welche das Restaurant bekannt ist, schafft man später problemlos die noch fehlenden fünf Minuten zum höchsten Punkt. So sanft der Rücken des Chasseron auf der Aufstiegsseite ist, so steil fallen die Felsen auf der anderen Seite ab. Mit seinen 1607 Metern ist der Chasseron nicht besonders hoch, doch er bietet eine grossartige Aussicht vom Säntis bis zu den Savoyer Alpen, von den Jurahöhen über die Vogesen bis zum Schwarzwald. Schon die Römer wussten diesen Weitblick zu schätzen und errichteten in Gipfelnähe einen Wachtturm. Beim Bau des Hotels vor über hundert Jahren wurden römische Münzen gefunden. Auf dem Rückweg liegt einem der Neuenburgersee zu Füssen, darüber erheben sich die weissen Alpengipfel. Ab und zu ragen die vertrockneten Stängel des Gelben Enzians aus dem Schnee, der im Sommer mit seinen gelben Blüten die Weiden schmückt. Über Juraweiden und durch aufgelockerten Fichtenwald schreitet man wieder Les Rasses entgegen.

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