Wolfenschiessen • NW

Fünf Bahnen, eine Wanderung

Die Kleinseilbahnen in Nidwalden haben eine mehr als 100-jährige Tradition. Mehr als 40 Bahnen gab es einmal. Knapp zwei Dutzend sind geblieben. Sie sind oft die einzige Verbindung der Berggüter oder der Alp mit dem Tal. Auf dieser Wanderung fährt man mit fünf Bahnen. Dazwischen geht es zu Fuss auf schönen Pfaden etwas mehr als 1300 Meter hinauf und etwas weniger Höhenmeter hinunter. Die «Feyf-Bäändli-Tuir» startet mit der Fahrt in der Brändlenbahn. Von deren Bergstation geht es über einen Fahrweg und anschliessend auf einem Pfad durch den Wald Richtung Oberrickenbach. Beim Hof Schiltli steigt der Weg über Weiden zum Schmiedsboden an. Auch dieses Berggut ist nur durch eine Bahn erschlossen. Sie fährt nach Oberrickenbach hinunter. Nun folgt man der Strasse taleinwärts bis zum Weiler Fell im Talabschluss. Linkerhand – neben der Talstation der Bannalpbahn – sieht man die Kleinseilbahn zum Berggut Oberspies, wo man in die offene Bahn umsteigt zur Alp Sinsgäu hinauf. Es folgt das Herzstück dieser Wanderung: Bei der Alp Widderen führt der Weg nach links der steilen Flanke des Brisens entlang und steigt dann über einen Zickzackweg zum Grat an. Keine Frage, den Gipfel nimmt man mit. Zurück bei der Abzweigung, geht es zum Haldigrat und zur Sesselbahn hinunter zum Alpboden. Am Waldrand oberhalb der Talstation steht der nächste Wegweiser. Man folgt der Waldstrasse bis zur Abzweigung «Hütti». Hier nimmt man die Waldstrasse links. Die Strasse wird wieder zum Pfad, der zur Brändlen und zur Bahn zurückführt.

Information

Erreichbar ist die Talstation der Brändlenbahn in fünf Minuten ab dem Bahnhof Wolfenschiessen oder mit dem Bus bis «Wolfenschiessen, Zelgli». Nach Wolfenschiessen fährt der Zug ab Luzern.

 

Berggasthaus Haldigrat, 079 705 52 44, www.haldigrat.ch
Sesselbahnen: www.kleinseilbahnen.ch. Für die Bahnfahrten genügend Kleingeld oder kleine Noten mitnehmen.

Wanderung Nr. 1978

Publiziert 2022 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Elsbeth Flüeler

Wandervorschläge

Über den waldigen Wirzweligrat Nr. 1980
Grafenort — Wirzweli • NW

Über den waldigen Wirzweligrat

Dreimal Seilbahnfahren auf einer einzigen Wanderung – die Kinder für diese Familienwanderung zu überzeugen, dürfte nicht allzu schwierig sein. Zumal zwei der Bahnen kleine Kabinen haben, und das allein schon für etwas Bauchkribbeln sorgt. Die Wanderung beginnt in Grafenort und führt von dort 20 Minuten der Engelberger Aa entlang. Die erste Bahn fährt auf Bielen, wo man den Gleitschirmpiloten beim Start zuschauen kann. Man wandert der teilweise steilen Talflanke entlang, meist durch den Wald und ungefähr die Höhe haltend, bis Hinterdiegisbalm, zur Mittelstation zweier Seilbahnen. Die obere bringt die Wandernden auf die Oberalp. Für die kleinen Seilbahnen ist es übrigens wichtig, abgezähltes Kleingeld mitzunehmen. Von der Oberalp geht es durch eine Wiese steil bergauf, eine Picknickpause mit viel Aussicht drängt sich auf. Einmal die Höhe erreicht, traversiert der Weg hinüber zur Gummenalp; wer nicht mehr mag, kann hier die Bahn hinunter nach Wirzweli nehmen. Die anderen steigen hinauf zum Gipfelkreuz auf dem Gummen. Der Weg führt alsdann dem Wirzweligrat entlang durch den Wald und ist nirgends ausgesetzt. Mutige wählen bei Pt. 1510 einen kleinen Trampelpfad und wagen vorsichtig, am besten bäuchlings, einen Blick über den Grat hinaus. Am Ende des Grats beginnt ein Alpsträsschen mit Naturbelag, das hinunter zur Bergstation Wirzweli führt. Hier steigen die Kinder in die dritte Gondel und runden den Tag mit der Talfahrt ab.
Höhenweg zwischen Nid- und Obwalden Nr. 1793
Grafenort — Wirzweli • NW

Höhenweg zwischen Nid- und Obwalden

Eins vorab: Diese Wanderung ist nichts für schwache Nerven. Auf dem Kretenweg zwischen dem Storeggpass und Ächerli wird man zwar immer wieder mit neuen fantastischen Aussichten auf das Engelberger Tal, die Berner Alpen, den Vierwaldstättersee, den Pilatus, die Rigi oder den Titlis belohnt. Dazwischen gilt es aber das Wagenleis bzw. den Charren, wie die Einheimischen sagen, zu überwinden. Hier stehen die Gesteinsschichten plötzlich senkrecht und sind dazwischen so stark erodiert, dass es aussieht, als ob ein riesiger Karren quer über den Grat gezogen worden wäre und dabei tiefe Spuren hinterlassen hätte. Für Wanderinnen und Wanderer bedeutet dies eine kurze Kletterei. Die Schlüsselstelle ist zwar durchgehend mit einem Seil gesichert, erfordert aber auf jeden Fall Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Ein bisschen Nervenkitzel gibt es schon zu Beginn der Tour: Nach einem Spaziergang entlang der Engelberger Aa vom Bahnhof Grafenort nach Mettlen schweben Wagemutige mit einem «Buirä- bähnli» über Felswände hinauf bis nach Eggen. Dort folgt der Aufstieg auf den Storeggpass, bevor der Nid- und Obwaldner Höhenweg dann in stetigem Auf und Ab der Krete folgt, welche die Grenze zwischen den beiden Kantonen markiert. Zwischenstationen sind das Lachengrätli, der Schluchberg, der Gräfimattstand und den Arvi- grat. Anschliessend geht es beim Ächerli hinunter in den Ferienort Wirzweli. Wem genügend Kraft in den Beinen bleibt, kann noch gut 400 Höhenmeter anhängen und bis zum Stanserhorn durchziehen. Den Rückweg ins Tal erleichtert in beiden Fällen eine Luftseilbahn.
Bei den Wildheuern 2 Nr. 1282
Grafenort — Engelberg • OW

Bei den Wildheuern 2

Diese Wanderung ist den Wildheuern in Nidwalden und Engelberg gewidmet. Anders als im Kanton Uri wird das Wildheuen hier nicht zusätzlich gefördert. Wildheuplanggen gibt es deshalb nur noch wenige, in Engelberg sind es gegenüber früher noch fünf Prozent. Doch man findet sie. Sie zeichnen sich im Gelände als eckige Flächen oberhalb der Viehzäune ab, wie etwa auf der Alp Lutersee, wohin diese Wanderung führt, oder in Engelberg, am Wahrzeichen des Dorfs, dem Hahnen. Um zu den Wildheuplanggen bei Lutersee zu gelangen, geht es von der Bahnstation Grafenort zwei Kilometer taleinwärts zur Seilbahnstation Mettlen und von da mit der Kleinseilbahn auf die Alp Eggen mit Umsteigen auf Rugisbalm. An den steilen Hängen des Steinigbergs sieht man Planggen. Von da spannt sich auch ein Stahlseil, an dem das Heu ins Tal hinuntersaust. Früher gab es die Planggen vom Storeggpass bis hinaus zum Grüeblenberg. Von der Alp Eggen führt der Weg dem Widderfeld Stock entgegen und an dessen Fuss bis zur Alp Lutersee. Hier zweigt der Weg rechts ab, hinauf zur Alp Bocki und zum Bocki- grat. Für Gipfelstürmer führt die Spur von hier hinauf zum Widderfeld. Wieder zurück auf dem Bockigrat geht es stotzig über ehemalige Wildheuplanggen zur Alp Stafel hinunter. Bis zur Alp Halten dann ist das Gelände weniger steil. Die Wanghütte schliesslich liegt im beinahe flachen Gelände. Von der gegenüberliegenden Seite der Strasse führt ein Pfad über Weiden hinunter zum Wald und zum Arniloch, dem schönen, kühlen Abschluss der Wanderung. An den Höfen Eggli und Mattli vorbei erreicht der Weg schnell die Talebene von Engelberg. Dem südlichen Ufer des Eugenisees folgend führt er im Bogen zum Bahnhof. Eine Abkürzung gibt es: Sie führt erst der Haupt-, später einer Querstrasse und dann dem Bahngleis entlang.
Auf der Schneckenspur Nr. 0896
Stn. Niederrickenbach — Ristis • NW

Auf der Schneckenspur

Dank einer listigen Strategie überlebte sie die Eiszeit: eine kleine Häuserschnecke aus der Familie der Haarschnecken, nur gerade sechs Millimeter breit und drei Millimeter hoch. Mit dem Vorrücken der Gletscher rettete sie sich auf die eisfreien Gipfel der Alpen. Hier, auf südexponierten und im Frühling rasch aperen Halden, lebt sie seither unter Kalkplatten. Entdeckt wurde die Schnecke 1916 auf der Bannalp im Kanton Nidwalden, weshalb sie den Namen Nidwaldner Haarschnecke trägt. Lange Zeit war dies ihr einzig bekannter Lebensraum weltweit. Ihre Verbreitung und Biologie wurde von 2006 bis 2010 neu untersucht. Seither weiss man, dass sie auch rechts und links des Engelbergertals, in den Kantonen Uri, Obwalden und Bern, auf verschiedenen Gipfeln zwischen 2100 und 2575 Metern über Meer vorkommt. Die Wanderung auf den Spuren der Haarschnecke folgt den Gipfeln und Graten, auf denen die Nidwaldner Haarschnecke lebt, und ist ein besonderes Vergnügen für all jene, die luftige Höhen mögen. Vom Haldigrat geht es über den Gipfel des Brisen zum Risetenstock und zum Übernachten hinunter auf die Alp Gitschenen ob dem Urner Isenthal. Der zweite Tag führt über einen Alpinwanderweg zum Chaiserstuel und der Bannalper Schonegg, zum locus tipicus der Haarschnecke. Hier wurde sie vom Basler Schneckenforscher Leo Eder entdeckt. Dann geht die Wanderung um die Walenstöcke herum, über das Schöntal zum Rot Grätli, wo sich der Blick Richtung Titlis und Berner Alpen auftut. Noch umfassender ist die Aussicht vom Engelberger Rotstock - ein gut einstündiger Abstecher, der zwar markiert, aber kein offizieller Wanderweg ist und nur von erfahrenen Berggängern unternommen werden sollte. Dann über das Griessental zur Rugghubelhütte und weiter zur Station Ristis der Brunnibahn.

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