Weinfelden — Frauenfeld • TG

Von Weinfelden nach Frauenfeld

«O Land, das der Thurstrom sich windend durchfliesst, dem herrlich der Obstbaum, der Weinstock entspriesst. O Land mit den blühenden Wiesen besät, wo lieblich das Kornfeld der Abendwind bläht», heisst es im Thurgauerlied. Wandernde wissen es zu schätzen, dass tüchtige Bauern Sorge zur prächtigen Landschaft tragen. Doch zum Ostschweizer Kanton gehören auch die tüchtigen Kleinstädter, die in Frauenfeld, Kreuzlingen, Arbon, Amriswil, Weinfelden oder Romanshorn für viel Lebensqualität sorgen. Dieser Wanderweg verbindet Stadt und Land auf fast ideale Weise. Er beginnt am Bahnhof von Weinfelden, führt dann durch das Industriegebiet zur Thur hinunter und folgt ihr bis ins Brückendorf Amlikon. Dann steigt er zum malerischen Weiler Leutmerken mit seiner prominenten, paritätisch genutzten Kirche auf. Weiter geht es ganz im Sinne des Thurgauerliedes durch blühende Landschaften, vorbei am Schloss Griesenberg, wo einst Vogt Gessler residiert haben soll, und der ältesten Tilsiter-Käserei der Schweiz in Holzhof. Mit viel Aussicht auf den Hinterthurgau und das Toggenburg erreicht man schliesslich den Stählibuckturm. Wer die 148 Stu- fen erklimmt, erweitert seinen Blick über die liebliche Hügellandschaft hinaus bis zu den Innerschweizer und Berner Alpen. Von hier aus ist auch schon Frauenfeld, der Hauptort des Kantons, zu sehen. Bis zum Bahnhof der mit gut 25 000 Einwohnern grössten Thurgauer Stadt sind es dann allerdings noch ein paar Kilometer. Der Weg führt dem hübschen Mühlitobelbach entlang fast bis ins Zentrum – vom Land direkt mitten in die Stadt.

Information

Erreichbar ist Weinfelden mit dem Zug. Abkürzen: vom Bahnhof Weinfelden mit dem Postauto weiter bis «Amlikon, Unterdorf».

 

Restaurant Friedberg, Amlikon, 071 651 12 14, www.restaurant-friedberg.ch
V7 Bar, oberhalb von Thundorf, 052 376 47 47, www.v7bar.ch

 

Wanderung Nr. 1952

Publiziert 2022 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Reto Wissmann

Wandervorschläge

Idylle im hohen Norden Nr. 2060
Schaffhausen, Dachsenbüel — Thayngen • SH

Idylle im hohen Norden

Einen Gang runterschalten: Die Wanderung durch die frühlingshafte Landschaft im nördlichsten Zipfel von Schaffhausen ist entspannend. Im wohlklingenden Freudental beginnt der sanfte Aufstieg auf die Hochebene, auf der man entschleunigt unterwegs ist. Wie passend, dass man an einigen Stationen des Schaffhauser Dichterwegs vorbeikommt und sich die lyrischen Perlen inmitten der Natur einverleiben kann. Der Abstecher zum Jakobsfelsen parallel zur Grenze zu Deutschland lohnt sich: Der Blick reicht weit übers üppige Grün. Das ehemalige Ferienheim bei Büttenhardt ist nun ein Zentrum für betreutes Wohnen und eine Pferdepension. Am Waldrand bei Hohliflue ist eine gemütliche Grillstelle eingerichtet. Der zweite Teil in Richtung Thayngen führt durch lichtgrüne Frühlingswälder und das Dörfchen Lohn. Bei Churzloch gibt es nochmals die Gelegenheit zum Grillieren, mit Ausblick über die Grenze auf die Vulkankegel im Hegau. Schwer vorzustellen, dass dieses Gebiet vor 150 Millionen Jahren unter dem Meeresspiegel lag. Zum Bahnhof nach Thayngen führt ein Themenweg der Biber entlang, wo man allerlei Wissenswertes über das Nagetier mit demselben Namen erfährt.
Am Schauenberg auf historischen Wegen Nr. 1917
Dussnang, Brückenwaage — Elgg • ZH

Am Schauenberg auf historischen Wegen

Der Schauenberg oberhalb von Elgg im Kanton Zürich ist ein historisch bedeutender Ort. Das ist unschwer an den Mauerresten der Höhenburg zu erkennen, die hier um das Jahr 1300 stand. Schwieriger zu erkennen ist, weshalb der Weg, der zur Burgruine führt, im Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS) aufgeführt ist, einer von vielen, auf denen das Wegnetz der Schweizer Wanderwege verläuft. Es ist dies der Auftrag des Bundesgesetzes über die Fuss- und Wanderwege und eine Massnahme, die den Erhalt und die Pflege dieser historischen Wege sichern soll. Der historische Weg zur Burg ist jener breite, von einer alten Dornbuschhecke begrenzte Weg, der vom Burghügel nach Westen zieht. Die Hecke ist stark ausgelichtet, der Fahrweg hat seinen historischen Charakter verloren. Trotzdem: Eine Wanderung auf den Schauenberg lohnt sich nur schon der Aussicht auf das Tösstal und die Alpen wegen. Mit Start im thurgauischen Dussnang wird der Ausflug zur anstrengenden Tageswanderung. Die grösste Herausforderung wartet zu Beginn: der Grat über den Taneggerbärg. Schmal ist er und mit ein paar ruppigen Passagen gespickt. Nach Niederwies wird im munteren Auf und Ab erst über Wiesen, später auf lauschigen Waldpfaden das Chabishaupt erklommen. Durch die Bäume ist gegenüber bereits der Schauenberg zu sehen. Dazwischen liegt – weit unten im Tal – der tiefblaue Bichelsee. Einmal steil bergab und auf der anderen Seite nicht minder steil wieder hoch, dann ist der Schauenberg erreicht. Auf dem letzten Abschnitt nach Elgg lockt mit dem wildromantischen Farenbachtobel und seinen zehn Brücken ein letzter Höhepunkt.
Frühling auf dem Seerücken Nr. 0776
Weinfelden — Altnau • TG

Frühling auf dem Seerücken

Wenn sich Ende April und Anfang Mai die Apfel‑ und Birnbäume in grosse weiss leuchtende Blütenkugeln verwandeln und die weiten Hügelzüge am Seerücken mit Myriaden von Tupfern überziehen, ist die Wandersaison endgültig da. Und da dieses einmalige Schauspiel nur kurze Zeit währt, sollte man bereit sein, am richtigen Tag und am richtigen Ort loszuziehen. Start dieser Wanderung durch das «Apfelland» Thurgau ist in Weinfelden, das einfach mit dem Zug erreicht wird. Beim Durchqueren des kleinen Städtchens lohnt sich am Ende der Rathausstrasse ein kurzer Abstecher in die Frauenfelderstrasse – hier liegen die schönsten Häuserzeilen des Ortes. Beim Ortsausgang klettert der Weg auf den Ottebärg. Hier eröffnet sich einem eine tolle Fernsicht in die noch winterlich eingepackten Alpen vom Vorarlbergischen über den Säntis bis in die Zentralschweiz, davor liegt die weite liebliche Hügellandschaft an der Grenze vom Thurgau zum St. Gallischen. Durch einige schmucke Dörfer geht es weiter über den Seerücken und durchwegs ohne nennenswerte Auf‑ und Abstiege. Am westlichen Eingang von Birwinken führt der Wanderweg direkt durch den Obstgarten von Ueli Glauser – er hat bereits mehrere Preise für seine naturnahen Hochstamm Obstgärten gewonnen. Auf der letzten Etappe der Tour vor dem Endpunkt in Altnau schimmert bereits die weite Fläche des Bodensees zwischen den Apfelbäumen durch. Wer Lust hat, verlängert die Tour gleich bis an den Bodensee und besteigt hier das Schiff oder den Zug.
Untersee Nr. 0248
Ermatingen — Mammern • TG

Untersee

Die Wanderung am südlichen Ufer des Untersees bietet ein prächtiges Stück Bodensee: naturbelassene Ufer und lauschige Buchten, idyllische Dörfer und Kleinstädte und auf den Anhöhen des waldreichen Seerückens Schlösser, die sich jedoch grösstenteils den Blicken der Öffentlichkeit entziehen. Eine Ausnahme macht Schloss Arenenberg. Erbaut Mitte des 16. Jahrhunderts, erwarb 1817 Hortense de Beauharnais das Schloss und lebte dort mit ihrem Sohn Louis Napoléon, dem späteren Kaiser Napoleon III. Heute ist Schloss Arenenberg mit seiner herrlichen Parkanlage im Besitz des Kantons Thurgau und beherbergt ein Napoleonmuseum. Nicht öffentlich zugänglich sind die Schlösser Salenstein und Eugensberg, da steigt man eben wieder hinab zum See und bestaunt in Berlingen, wie zuvor schon in Ermatingen, die charakteristischen Riegelhäuser. Herrlich ist sodann der aussichtsreiche Weg zum Städtchen Steckborn, wo am Seeufer die Türmchen und Hauben des Turmhofs einer Festung gleich in die Höhe ragen. Am Untersee wandert man auch auf der Via Rhenana. Das grüne Quadrat mit der Routennummer 60 signalisiert diese Highlight-Route im «Wanderland Schweiz». Die Route folgt der einst bedeutenden Wasserstrasse von Untersee und Hochrhein. Es lohnt sich daher ein Besuch von Stein am Rhein, wo sich der Untersee zum Rhein verengt. Die Altstadt besticht mit Fachwerkhäusern sowie kunstvollen Erkern und Fassadenmalereien. 192 Meter über der Stadt thront die Burg Hohenklingen, die einen sensationellen Weitblick bietet. Sich treiben lassen auf dem Strom – diesen verführerischen Gedanken sollte man in die Tat umsetzen: Die Schifffahrt von Stein am Rhein nach Schaffhausen führt durch eine der schönsten Flusslandschaften Europa.

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216T Frauenfeld

CHF 22.50

217T Arbon

CHF 22.50

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Thurgau Nordostschweiz Wanderung Sommer Höhen- und Panoramawanderung hoch T1

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