Unter dem Birg — Engstligenalp • BE

Am Wasserfall vorbei auf die Engstligenalp

Jahr für Jahr wandern in Adelboden rund 500 Kühe auf die Engstligenalp. Sie tun es natürlich nicht des Wanderns willen, sondern der frischen Bergkräuter wegen, die oben auf der Alp auf sie warten. Interessierte Wanderer und Wanderinnen können mit den Tieren den Aufstieg über 600 Höhenmeter auf eigene Verantwortung mitgehen. Es ist eindrücklich, mitzuerleben, wie die wuchtigen Tiere zügig Schritt für Schritt den Weg in der Felswand meistern. Immer wieder gibt es Ausweichstellen, von wo aus man die Einerreihe der Kühe beobachten und fotografieren kann und zuschauen, wie sie Spitzkehre für Spitzkehre meistern. Auch das von der Sonne erleuchtete Frutigtal und die beiden Entschligefälle sind zu sehen. Der Weg ist auch an allen anderen Tagen attraktiv zu wandern. Es ist eine anstrengende Wanderung, doch wenn man nicht zwischen Kuhherden unterwegs ist, die das Tempo vorgeben, kann man sich ja Zeit nehmen. Der Weg ist steil und schattig. Da ihn Kühe meistern müssen, ist er breit und deshalb gut zu gehen, auch wenn Schwindelfreiheit vorausgesetzt werden muss. Etwa in der Hälfte biegt ein schmaler Bergwanderweg rechts ab, der direkt zum oberen Enschtligefall führt. Wer die dortige kleine Brücke überquert, spürt die Kraft des Wassers hautnah. Schliesslich erreicht man die Ebene der Engstligenalp. Hier gibt es für die Kühe kein Halten mehr, die Sennen lassen sie ziehen. Denn jede Kuh weiss genau, zu welcher Alphütte sie gehört. Und natürlich auch, wo die saftigsten Bergkräuter wachsen.

Information

Erreichbar ist die Talstation der Engstligenbahn in «Unter dem Birg» mit dem Bus über Frutigen und «Adelboden, Oey».

 

Datum des Alpaufzugs auf www.engstligenalp.ch
Berghotel Engstligenalp, 033 673 22 91, www.engstligenalp.ch
Restaurant Bergbach Unter dem Birg,
078 635 58 33, www.engstligenalp.ch

Wanderung Nr. 1892

Publiziert 2021 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Rémy Kappeler

Wandervorschläge

Aussichtsreiches Gällihore Nr. 1782
Sunnbüel • BE

Aussichtsreiches Gällihore

Der Weg vom Sunnbüel auf das Gällihore ist aussichtsreich. Man sieht auf Kandersteg, ins ursprüngliche Gasteretal und auf die Spittelmatte, über die der Weg zur Gemmi verläuft. Darüber thront die Altels. Eines frühen Morgens im Jahr 1895 öffnete sich im Altelsgletscher auf 3340 m.ü.M. eine Kluft. Ein rund 4,5 Millionen Kubikmeter mächtiges Eispaket donnerte kurz darauf auf die Spittelmatte, wurde zum Eistrümmerstrom, der alles unter sich begrub. Die Druckwelle, die dem Gletschersturz vorausging, wirbelte Balken und Bretter von Alphütten sowie Mensch und Vieh durch die Luft und entwurzelte 1000 Bäume rund um die Arvenseeli. Vom gewaltigen Gletschersturz ist heute nichts mehr zu sehen, auch nicht vom Gällihore aus. Der Aufstieg führt erst über einen schmalen Weg durch ein grosses, steiles Schotterfeld. Dann steigt er über gut zwei Dutzend Spitzkehren ebendiesen Schotter hinauf. In den Kehren muss ab und zu auch etwas gekraxelt werden. Anspruchsvoll ist das nicht, doch die Ausgesetztheit in dem Schotterfeld erfordert Schwindelfreiheit. Nach und nach kommt man der steilen und imposanten Felswand des Gipfels näher, wo Kletterer in der Wand hängen. Die Wanderer erklimmen das Gällihore hintenrum, auf der dem Sunnbüel entgegengesetzten Seite. Dazu erreichen sie erst den 2165 Meter hohen Gratsattel, wo zum ersten Mal genug Platz für eine angenehme Pause vorhanden ist. Nun ist es weniger steinig, es geht weiter durch eine Bergwiese. Der Weg arbeitet sich zum Schluss ein Couloir hinauf, bevor er auf dem geräumigen Gipfel endet. Der Rückweg ist derselbe, wichtig ist es, für den steinigen Abstieg noch genügend Kraft in den Beinen zu haben.
Der Grat über Adelboden Nr. 0788
Tschentenalp — Sillerenbühl • BE

Der Grat über Adelboden

Die Suche nach dem Vogellisi startet auf der Tschentenalp, von wo aus der Weg beginnt, der ganz nach dem Geschmack der alten Kräuterfrau sein muss: Er führt durch eine wilde, menschenverlassene Gegend. Ein geheimes Mittelchen gegen weiche Knie könnte in der Südflanke des Gsürs bereits angebracht sein: In dem riesigen Trichter des Stigelbachs wandert man quer zum steil abfallenden Schiefergestein. Beim Furggi beginnt dann der Aufstieg auf das Albristhore, erst durch eine steile Wiese, ab dem Furggeli durch ein grosses Geröllfeld. Der Weg ist hier nicht mehr markiert und muss stellenweise selber gewählt werden. Auch müssen gelegentlich die Hände zu Hilfe genommen werden – keine Aufgabe für ungeübte Berggänger. Oben auf dem höchsten Punkt der lang gezogenen Niesenkette entschädigt einen das prachtvolle Panorama für die Mühen des Aufstiegs. Bis zum Lavey verläuft die Wanderung dann auf dem gegen den Stigelschwand abfälligen Grat, von dem aus während der ganzen Zeit die zurückgelegte Route sichtbar ist. Beim Seewlehore kann der Weg zwei Dutzend Meter weiter unten gesehen werden, ohne dass der Verlauf des Weges hinunter sichtbar ist. Der Gratweg endet beim Laveygrat, wo entweder zum Hahnenmoospass oder zur Sillerenbahn weitergewandert werden kann. Die Abgründe sind nun überstanden. Dem Vogellisi erging es derweil anders: An einem föhnigen Oktobertag wurde es der über 90-jährigen Kräuterfrau schwarz vor den Augen, sie stolperte und fiel in den Abgrund. Das brach ihrem stolzen Raben mitten im Flug das Herz, und der prächtige Vogel stürzte gemeinsam mit dem Vogellisi den Aemmertengrat hinunter. Dieser Grat kann übrigens auf der Aeugi-Lowa-Wanderung besucht werden.

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