Gempen, Dorf — Liestal • BL

Durchs Kirschblütenland von Gempen nach Liestal

Kirschen schmecken nicht nur gut, sie sehen auch schön aus – besonders im Frühling, wenn die Kirschbäume, in voller Blüte sind. Die Region um Büren, Nuglar und St. Pantaleon im Solothurner Schwarzbubenland ist ein Paradies für «Bluescht»-Liebhaber: 10 000 Kirschbäume sollen hier stehen, alles stattliche Hochstämmer. Zusammen mit den blumenreichen Streuobstwiesen prägen sie das Landschaftsbild, die hübschen Dörfer vervollständigen die Harmonie. Man wähnt sich in längst vergangenen Zeiten; das geschäftige Basel, wo man eine halbe Stunde vor Beginn der Wanderung stand, ist weit weg. Wegen seiner Höhlen, Trockentäler, Dolinen und Bergstürzen fungiert das Gempenplateau im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. Entsprechend abwechslungsreich ist der Weg, der erst am Spitzenflüeli vorbei und danach entlang kleiner Schluchten und Täler durch einen Wald Richtung Büren führt. Vor Büren dann fangen sie an, die mit Kirschbäumen bestandenen Hänge. Kleine und grosse, junge und alte, knorrige und zurechtgeschnittene – der Vielfalt an Bäumen scheinen keine Grenzen gesetzt. Ihre schneeweissen Blüten leuchten mit der Sonne um die Wette. Nach der Passage durch Büren setzt sich das Bild fort, Waldabschnitte wechseln ab mit Kirschbaumpassagen. Ab und an lohnt sich ein Blick in die Ferne, der über die Anhöhen des Jura bis zu den Alpen reicht. Ist das verträumte Nuglar passiert, ändert auch die Landschaft. Erst durchs tief eingeschnittene Brunnenbachtal, dann über die weite Kuppe der Sichteren, wird Liestal erreicht. Kirschbäume machen sich hier rar, dafür tritt der Wald umso mehr in Szene. Im Frühjahr bezaubert er in schönsten Grüntönen.

Information

Erreichbar ist Gempen, Dorf mit dem Postauto ab Dornach Arlesheim. Zurück mit dem Zug ab Liestal.

Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten in Gempen, Büren SO, Nuglar und Liestal sowie auf der Sichteren.

Wanderung Nr. 1358

Publiziert 2021 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Daniel Fleuti

Wandervorschläge

Drei-Burgen-Wanderung im Dorneck Nr. 1966
Münchenstein, Dorf — Dornach-Arlesheim • BL

Drei-Burgen-Wanderung im Dorneck

Die Drei-Burgen-Wanderung beginnt bei der Tramhaltestelle «Münchenstein, Dorf» mit einem scharfen Anstieg hinauf ins Dorf. Durch noble Villen führt der Weg in den Wald. In der Ferne blitzt die Burg Reichenstein durch den Buchenwald und hilft den Kindern, sich ein erstes Ziel zu stecken. Auf dem Weg dorthin gibt es der Burgenkrete entlang tolle Möglichkeiten für eine Rast. An der Flanke (kein offizieller Wanderweg) geht es hinunter zum Rebberg und von dort über die Schlossgasse zur Burg Birseck. Deren Innenhöfe können in den Sommermonaten besucht werden. Es folgt ein weiterer spannender Abstieg über Spitzkehren, Felsenwege und Grotten in die Ermitage, einen englischen Landschaftsgarten mit grossen Weihern, wo man Fische beobachten kann. Entlang des Fusses des Hollebergs geht es hoch zum Schlosshof mit Restaurant. Von hier lockt schon die dritte Ruine, die Burgruine Dorneck. Kinder kann man hier nicht mehr halten, den Turm zu besteigen, in den dunklen Sodbrunnen zu spähen oder sich hinter den vielen Mauern zu verstecken. Derweil können die Erwachsenen den zyklopischen Betonbau des Goetheanums, des Sitzes und Tagungsorts der Anthroposophischen Gesellschaft, in der Ferne bestaunen. An diesem vorbei geht es nach Dornach.
Von Burgen und Einsiedlergärten BL Nr. 1623
Arlesheim — Münchenstein, Dorf • BL

Von Burgen und Einsiedlergärten BL

Hoch über Münchenstein thront die Burg Reichenstein, ein massiver Befestigungsturm auf einem imposanten Felssporn. Hier wohnte im Hochmittelalter die Familie Reich, die sich um die Sicherheit des Bistums Basels und den Dom zu Arlesheim kümmerten, Ländereien bewirtschafteten und Steuern eintrieben. Heute ist die Burg nur noch zu speziellen Anlässen geöffnet. Trotzdem führt die schöne Wanderung von Münchenstein zur Burg und weiter nach Arlesheim auch tief in die mittelalterliche Vergangenheit der Gegend bei Basel. Steil führt der Weg vom Start der Wanderung beim Bahnhof Münchenstein hinauf, und dann auf schmalen Pfad durch den Wald, bis sich dieser plötzlich lichtet und der Schlossturm aus den Baumwipfeln ragt. Rasch ist man vor Ort, kann sich auf verschiedenen Picknickplätzen vertun und die Aussicht vom Vorplatz der Burg aus geniessen. Weiter geht es auf dem schmalen Pfad durchs Dickicht und der Weg führt durch das üppige Naturschutzgebiet Ermitage-Chilchholz. Die Wanderung von Münchenstein nach Arlesheim lohnt sich nämlich nicht nur für Geschichtsfans – auch Geologie- und Naturinteressierte kommen auf ihre Kosten. Der zweite Teil führt um das ruhige Tal, das von Bächen und Gletschern feingliedrig in die Landschaft gefräst wurde. Ein Höhenweg umrandet es, immer wieder geben die Bäume den Blick auf die weitläufige Landschaft frei. Zwei weitere Höhepunkte locken am Schluss der rund dreistündigen Wanderung: Der Wanderweg führt am 1785 eröffneten, grössten englischen Garten der Schweiz, dem Wildnisgarten der Ermitage vorbei. Wird die Wanderung in Richtung Dorf fortgesetzt, kommt man am prächtigen Dom, einem weiteren Wahrzeichen Arlesheims, vorbei
Von Dornach nach Seewen Nr. 1156
Dornach — Seewen • BL

Von Dornach nach Seewen

Die leichte und abwechslungsreiche Wanderung von der Birsebene in den Solothurner Jura ist eine klassische Ganzjahrestour. Auch im Winter kann sie in aller Regel problemlos unternommen werden. Zum Einstieg säumen zwei interessante Sehenswürdigkeiten den Weg: Kurz nach dem Bahnhof Dornach führt er am Goetheanum vorbei. Mit seinen charakteristischen gebrochenen Kanten und abgerundeten Ecken gilt das Bauwerk als Wahrzeichen der von Rudolf Steiner begründeten anthroposophischen Bewegung. Etwas höher, bereits ausserhalb des Siedlungsgebiets, thront an malerischer Aussichtslage die Ruine von Schloss Dorneck. Pittoreske Mauerreste zeugen vom einst bedeutenden Festungswerk. Zuerst in sanftem Aufstieg über den Schartenweg, danach auf schmalen Waldpfaden deutlich steiler geht es hinauf zur Schartenflue, im Volksmund Gempen genannt. Der 28 m hohe Gempenturm neben dem gleichnamigen Restaurant bietet eine buchstäblich grenzenlose Rundsicht, nämlich nach Frankreich bis in die Vogesen, nach Deutschland zum Schwarzwald und Richtung Süden auf die bewaldeten Kämme des Schwarzbubenlands. Nach der Durchquerung des nahen Dorfs Gempen erreicht man das Gempenplateau, das an seinem östlichen Rand durchquert wird. Abschnitte durch Waldgebiet und über weite Lichtungen wechseln sich regelmässig ab. Den Horizont prägen Hinteri Egg und Passwang. Bald schon zeigen sich die dicht aneinandergedrängten Satteldächer von Seewen, dem Ziel der Wanderung. Tipp: Wird die Route in der Gegenrichtung begangen, gibt es insgesamt deutlich weniger Steigung. Auf dem Weg unterhalb der Schartenflue kann es allerdings im Winter zu Vereisungen kommen, sodass der erste Teil des Abstiegs Richtung Dornach unter Umständen etwas mühsam und anspruchsvoll ist.
Entdeckungen im Schwarzbubenland Nr. 0681
Aesch (BL) — Seewen (SO) • BL

Entdeckungen im Schwarzbubenland

Ausgangsort dieser Wanderung ist der Bahnhof Aesch. Hier zwängen sich Eisenbahnlinie, Haupt‑ und Autostrasse durch die Klus, dem Nadelöhr ins Laufental. Es erstaunt daher nicht, dass man zu Beginn der Wanderung an Panzersperren und Bunker vorbei wandert, denn während des zweiten Weltkriegs war die Klus von Angenstein ein militärstrategisch wichtiger Ort. Mit viel List wurde hier eine 9‑Zentimeter‑Panzerabwehr‑Kanone in einem Haus mit Ziegeldach, bemalt mit Wabenfenster, getarnt. Vorbei am Schloss Angenstein und den Felstürmen mit Resten der Ruine Bärenfels geht es auf die Herrenmatt hinauf, wo man in der Gartenwirtschaft erstmals einen Rast einschalten kann oder sich schon von der gutbürgerlichen Küche verwöhnt lassen kann. Nur unweit dieses Gehöfts stürzte 1973 ein britisches Flugzeug nach langer Irrfahrt ab. Ein Denkmal erinnert noch heute an die 108 Todesopfer. Durch Wälder, entlang von Wiesen geht es Richtung Hochwald, oder Hobel, wie man im Volksmund sagt. Doch die Einwohner haben noch einen weiteren Übernamen: Buttenklopfer. Er kommt daher, dass Hochwald praktisch der einzige Ort in der Schweiz ist, wo man aus Hagenbutten einen Früchtebrei, den Buttenmost, herstellt. Dabei werden die Hagenbutten zerklopft. Aus Buttenmost lassen sich Konfitüren, Parfait, Joghurt‑ oder Quarkspeisen herstellen. Wer im September oder Oktober durch Hochwald wandert, kann ihn direkt ab Hof kaufen. Über den höchsten Punkt von Hochwald, dem Nättenberg, geht es hinunter nach Seewen. Man folgt jetzt ausnahmsweise nicht mehr den gelben Wanderwegweisern, sondern den braunen, die zum Musikautomattenmuseum führen. Hier lässt man sich zum Abschluss der Wanderung von den Drehorgeln‑Klängen oder von den dutzenden Orgelpfeifen der Britannic‑Orgel verzaubern.

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