Flesche — Bellwald • VS

Aussichtsreich über dem Goms

Als der liebe Gott das Goms erschuf, zog er strammen Schrittes das Tal hinab und verteilte den Wald auf alle Dörfer. In Lax angekommen, drehte er sich um und merkte, dass er die Bellwalder vergessen hatte. Als Trost gab er ihnen den Namen Schönwald – Bellwald. Doch diese Sage gab den Bewohnern des Gommer Dorfes auch ihren Übernamen: die Hasen. Sie seien damals eben Angsthasen gewesen und hätten sich nicht getraut, beim Herrgott ihren Anteil an Wald einzufordern. Auf der Winterwanderung von Flesche über Mutti hinab nach Bellwald hat man genügend Zeit und Musse, über diese Sage zu sinnieren. Der Winterwanderweg ist zu Beginn mehrmals recht steil und führt durch leichten Wald, bevor er auf eine breitere Bergstrasse einbiegt und dann leicht abfallend Richtung Steineregga verläuft. Die Bergstrasse teilen sich die Winterwandernden mit den Skifahrenden, was laut den Bellwald Sportbahnen gut funktioniere. Der ganze Weg ist sonnig und aussichtsreich: Es war also doch gut, gingen die Bellwalder bei der Waldverteilung vergessen. Im Obergoms haben Ortsneckereien übrigens Tradition. Nicht immer sind die Namen so harmlos wie jener der Bellwalder. Weniger Glück hatten die Oberwalder mit «Schwii», die Münstiger mit «Bärufrässer», die Fieschertaler mit «Schnaps- fläsche» oder die Binner mit «Lugner». Wie es dazu kam, weiss niemand so richtig. Die Übernamen seien meist spontan in die Welt gesetzt worden und dann generationenlang hängen geblieben, meinte der verstorbene Walliser Autor Anton Bielander, der über die Ortsneckereien eine kleine Arbeit verfasst hat. Die Namen hätten «das dörfliche und nachbardörfliche Miteinander erträglich gemacht beziehungsweise zu seelenreinigenden Wortgefechten geführt», schreibt er.

Information

Erreichbar ist Flesche mit der Sesselbahn ab Bellwald. Dieses ist mit einer Luftseilbahn mit dem Bahnhof von Fürgangen-Bellwald verbunden.

Bergrestaurant Fleschen, 079 175 42 94, www.bellwald.ch
Mehrere Restaurants in Bellwald

Wanderung Nr. 1570

Publiziert 2019 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Rémy Kappeler

Wandervorschläge

Schlaufe durch die Gommer Talsohle Nr. 2108
Biel (Goms) — Gluringen • VS

Schlaufe durch die Gommer Talsohle

Ein guter Plan für einen gemütlichen Wintertag: zwei Stunden mit den Schneeschuhen auf dem Rotten-Trail ab Biel eine Runde drehen und anschliessend via Feldkapelle nach Gluringen spazieren, wo das gastronomische Ziel dieser Genusswanderung liegt. Der Einstieg in den Rotten-Trail befindet sich in der Nähe des Bahnhofs, gleich rechts des Schopfs, der vor der Brücke am Rotten liegt. Mit den Schneeschuhen geht es dem verschneiten Flussufer entlang. Während das eisige Wasser vorbeirauscht, lösen sich die mystisch anmutenden Nebelschlieren langsam auf, die an manchen Morgen über den Bäumen hängen. Immer der pinken Markierung folgend und ohne grosse Höhenunterschiede zu überwinden, ist nach knapp einer Stunde Blitzingen erreicht. Wer dort in der Gade-Bar bei Olympia Sport rastet, roste nicht, heisst es. Denn der kuschelige Imbiss gilt als Treffpunkt für Langläuferinnen, Mountainbiker und Wandernde. Durch den Weiler Bodme, der sich mit seinen wunderschönen traditionellen Häusern eine besondere Ausstrahlung bewahrt hat, nimmt der Rundweg seine Wendung und führt auf der anderen Seite des Rottens wieder zurück nach Biel. Weiter geht es auf etwas erhöhter Lage mit weitem Blick ins Tal, vorbei an alten Ställen und wuscheligen Eselchen, bis sich beim Bahnhof Biel der Kreis wieder schliesst. Ohne Schneeschuhe folgt zum Ausklang ein Spaziergang durch das Dorf und über einen Winterwanderweg in östliche Richtung zum wohl beliebtesten Fotosujet der Gegend: zur frei stehenden Ritzingerfeldkapelle. In Gluringen, dem nächsten Dorf, lernen Kids ihre ersten Skischwünge, während gleich gegenüber die «Tenne» hungrige Wintersportlerinnen und -sportler begrüsst.
Familienplausch auf der Klewenalp Nr. 1365
Klewenalp — Stockhütte • NW

Familienplausch auf der Klewenalp

Wenige Minuten nur braucht die Luftseilbahn und man steht in einem wahren Winterparadies: Die Klewenalp. Skifahren, Schlitteln, Winterwandern, Speis und Trank stehen zur Auswahl – und das alles zu familienfreundlichen Preisen. Entsprechend gross kann der Rummel an sonnigen Winterwochenenden sein. Die Schneeschuhtour zur Stockhütte verlässt die bevölkerten Skipisten alsbald und führt durch einen geheimnisvollen Wald hinunter nach Rinderbühl. Sie beginnt mit einem kurzen Aufstieg von rund 100 Höhenmetern auf dem gepfadeten Winterwanderweg bzw. auf der Skipiste bis zur Schneebar bei der grossen Antenne. Dann beginnt das grosse Abenteuer: Das geschäftige Treiben im Rücken, folgt nun ein schmaler Pfad, der sich durch den verschneiten Wald bergab schlängelt – Schneeschuhe sind hier Pflicht. Kinder werden dieses Wegstück lieben, wartet doch hinter jeder Wegbiegung eine neue Überraschung, vielleicht ein Troll oder Spuren eines Hasen im tiefen Pulverschnee. Es riecht nach Winterstille, und plötzlich biegt sich ein Ast und lässt eine Ladung Schnee auf die Wandernden fallen. Bei der Twäregg ist der eigentliche Schneeschuh-Trail zu Ende: Entlang der Schlittelpiste geht es auf dem «oberen Holzweg» zur Stockhütte hinunter, welche auf gewissen Karten einfach mit Rinderbühl angeschrieben ist. Nach einer Stärkung können die Schneeschuhe nun auf den Rucksack geschnallt werden: Als Krönung folgt nämlich bei genügend Schnee eine Schlittenfahrt hinunter nach Emmetten zur Talstataion der Gondelbahn (Schlittenmiete Fr. 10.-). Mit einer kurzen Postautofahrt zurück nach Beckenried schliesst sich der Kreis und der Ausflug wird als kurzweilig und kinderfreundlich in bester Erinnerung bleiben.
Aletschregion Nr. 0623
Stn. Moosfluh — Riederalp • VS

Aletschregion

Die Moosfluh, der Ausgangs- und zugleich höchste Punkt dieser spektakulären Winterwanderung, wird bequem mit der Gondelbahn ab Golmenegg angeschwebt. Welch ein Panorama erwartet hier oben die Winterwanderer! Weit unten liegen die Rieder- und die Bettmeralp sowie das Rhonetal, in der Ferne leuchten Matterhorn, Monte Rosa und Weisshorn. Auf der Bergabwärtswanderung zur Riederfurka lässt sich diese Aussicht auf einige der höchsten Schweizer Berge entspannt geniessen. Doch trotz gut gespurtem Weg: Diese Winterwanderung verläuft auf einer anspruchsvollen Höhe. Stabiles Schuhwerk ist ein Muss, Teleskop- oder Skistöcke sind empfehlenswert. «Geniessen Sie unsere Winterwanderwege nur mit gutem Schuhwerk und Stöcken. Bei steileren Abschnitten ist örtlich mit glatten und rutschigen Stellen zu rechnen. Seien Sie an diesen Teilstücken besonders vorsichtig. Wir empfehlen Ihnen, ‹Schuhkrallen› an den Schuhen zu befestigen. » Die Hinweistafel auf der Moosfluh spricht eine deutliche Sprache. Je nach Verhältnissen sind auf diesem Weg auch Schneeschuhe ratsam. Der mit den unterschiedlichsten Markierungen (von Pink über Gelb bis hin zu Holztafeln) signalisierte Weg führt hauptsächlich die Krete entlang und zeigt eindrückliche Kontraste. Links die touristische Infrastruktur mit Pisten, Skiliften und Bahnen, auf der rechten Seite der verschneite Aletschwald über dem Grossen Aletschgletscher. Bei der Riederfurka ist es dann auch für Winterwanderer mit der Ruhe vorbei – die Skipiste entlang steigt man hinab zur Riederalp mit Seilbahnanschluss nach Mörel.

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