La Brévine • NE

Von La Brévine zum Lac des Taillères

Schneemänner fühlen sich in La Brévine pudelwohl. Denn auf der Hochebene am Nordrand des Val de Travers herrschen im Winter oft eisige Temperaturen. Zu einer spielerischen Auseinandersetzung mit Natur und Kälte lädt ein Themenweg ein, der auf dem Winterwanderweg zum Lac des Taillères eingerichtet ist. Auf minus 41,8 Grad sank die Temperatur im Jura-Dorf im Januar 1987 - das gilt bis heute als offizieller Schweizer Kälterekord. Man kann hier also durchaus arktische Bedingungen erleben. Von der Postauto-Endstation mitten im Dorf sind es nur wenige Schritte bis zum Ausgangspunkt der Loipen und Schneeschuhtouren. Hier beginnt auch der mit pinkfarbigen Stangen signalisierte Winterwanderweg. Er verläuft in einigem Abstand parallel zur Strasse, die über Bémont nach Les Verrières führt. Die Route weist kaum Höhendifferenzen auf und eignet sich damit gut für Familien. Während man die Kleinsten auf einen Schlitten setzen und ziehen kann, dürften grössere Kinder von der Geschichte um den Schneemann Taillaule angesprochen werden, der im Tal nach allerlei Zubehör sucht, um sein Erscheinungsbild perfekt an die kalte Jahreszeit anzupassen: Kastanien dienen ihm als Augen, eine Karotte als Nase, Strohhalme als Haare. An zwölf Posten gibt es Rätsel zu lösen. Die gefundenen Buchstaben ergeben aneinandergereiht den Namen des Orts im Tal, wo seinerzeit die Rekordkälte registriert wurde. Ein besonderes Vergnügen erwartet die Ausflügler am Lac des Taillères. Der See ist im Winter zugefroren und dient Schlittschuhläufern, aber auch Wanderern als Tummelfeld. Aufwärmen kann man sich im nahen Restaurant Aux Berges d’Estaillères. Für den Rückweg nach La Brévine nutzt man die gleiche Route wie für den Hinweg.

Information

Erreichbar ist La Brévine mit dem Postauto ab Le Locle oder Fleurier.

Auberge Au Loup Blanc, La Brévine,
032 938 20 00, www.loup-blanc.ch

Wanderung Nr. 1484

Publiziert 2018 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Andreas Staeger

Wandervorschläge

Von der Areuse zum Neuenburgersee Nr. 1982
Boudry Littorail — Auvernier Littorail • NE

Von der Areuse zum Neuenburgersee

Fluss oder See? Wer sich nicht entscheiden mag, ist bei dieser kurzen Uferwanderung gleich doppelt bedient. Deshalb Badesachen einpacken und los gehts: Ausgangspunkt ist Boudry. Wie bei vielen Ortschaften auf der nördlichen Seite des Neuenburgersees prägen auch hier Rebberge die Landschaft. Die Route startet gleich hinter der Haltestelle «Boudry Littorail» an der Areuse, einem der Hauptzuflüsse des Neuenburgersees. Nach einem kurzen Stück flussabwärts führt eine Brücke auf eine kleine Halbinsel. Diese gehört zum Landschaftsschutzgebiet «Zone naturelle du Pervou», das als Erholungszone und Ausgleichsfläche angelegt wurde. Informationstafeln geben Auskunft über die Biodiversität des Parks – beispielsweise über den Teich, die Fauna und Flora oder die Fischtreppe. Mittendrin ist das Restaurant La Maison du Pervou. Unter dem Autobahnviadukt geht es ein zweites Mal über die Areuse. Entlang des Ufers spenden die Bäume viel Schatten, und der See rückt immer näher. Kurz vor der Mündung zweigt der Weg nach links ab zum Plage de Boudry. Und plötzlich liegt er vor einem, der grösste, komplett in der Schweiz liegende See – der Neuenburgersee. Gleich vier Kantone teilen ihn sich: Freiburg, Waadt, Bern und Neuenburg. Auf dem Sentier du Lac folgen nun immer wieder Plätze zum Baden oder Verweilen, wie etwa der Plage de Colombier. Das zurückhaltende Rauschen der kleinen Wellen, die rasch wieder in den Kieselsteinen verschwinden, vorbeifahrende Kanus oder kleine Strände lassen Ferienstimmung aufkommen. Wer dabei Hunger bekommt, ist in Auvernier – dem Ziel dieser Ge- nusswanderung – in der Brasserie du Poisson gut aufgehoben. Zu einem Glas Neuenburger Wein werden Fisch- und Brasseriegerichte serviert.
Im Hochmoor von Rothenthurm Nr. 1934
Rothenthurm • SZ

Im Hochmoor von Rothenthurm

Rothenthurm im Kanton Schwyz liegt zwar nur auf 900 Metern Höhe. Doch die Winter sind eisig kalt hier oben und oft nebelfrei. Sogar die Biber, die über die Hochebene zwischen Rothenthurm und Biberbrugg mäandriert, friert dann zu. Auf dieser Ebene breitet sich das grösste zusammenhängende Hochmoor der Schweiz aus. Eine überaus wertvolle Landschaft, gekennzeichnet durch extreme Artenarmut. Im Hochmoor gibt es keinen Kontakt zum Grundwasser und somit keine Nährstoffe. Die Torfmoose, die im Hochmoor als eine der wenigen Pflanzen gedeihen, verrotten nicht, sondern sterben ab. So wächst das Hochmoor – pro Jahr um rund einen Millimeter. Es entsteht Torf, ein einst begehrter Heiz- und Isolierstoff. Das Hochmoor in Rothenthurm ist dafür verantwortlich, dass die Moorlandschaften in der Schweiz heute geschützt sind. Die Armee wollte in der Rothenthurmer Moorlandschaft einen Waffenplatz bauen. Die Auseinandersetzung hielt das ganze Land in Atem und endete 1987 mit der Annahme der sogenannten Rothenthurm-Initiative, durch welche die Moore der Schweiz unter Schutz gestellt wurden. Albert Marty organisiert Moorführungen. Er liebt die Jahreszeiten im Moor, im Winter schätzt er die Stille und Ruhe. Und die Kälte. Diese kann ganz schön bissig sein auf der kurzen Winterwanderung zwischen dem Bahnhof Rothenthurm und dem «Steinstoss-Stubli» mit seinem urigen Gastraum. Sie führt an ehemaligen Holzhütten für den Torfabbau vorbei – den Turpehüttli – und quert auf halbem Weg die Biber. Der markierte Weg sollte nicht verlassen werden. Das Moor ist auch im Winter eine sensible Landschaft.
Am Ufer des Neuenburgersees Nr. 1870
Chevroux, port — Portalban, village • VD

Am Ufer des Neuenburgersees

An einem Seeufer eine Wanderung zu finden, die nicht stets auf Fahrstrassen und pfeilgerade verläuft, ist schwierig. Diese Familienwanderung beginnt in Chevroux und führt über einen gewundenen Holzsteg durch einen Teil des Naturschutzgebietes Grande Cariçaie. Es ist ein wilder Wald, und Tafeln erzählen von seinen Bewohnern und von der Geschichte des Ortes. Einst wohnten Pfahlbauer hier, heute sind es vor allem allerlei Getier und vielfältige Pflanzen. Kaum ist der Steg fertig, folgt ein Höhepunkt: Ein Picknickplatz am Fusse eines kleinen Wasserfalls lädt zur Rast ein. Es lohnt sich, hier genug Zeit einzuplanen, denn der Ort bietet vielfältige Möglichkeiten, um zu spielen. Nun folgt ein Abschnitt auf einem dieser langen und breiten und somit eher langweiligen Wege. Bald ist aber Ostende erreicht. Hat man Glück, verkaufen die Bewohner an einem Stand lokale Produkte wie Zopf oder Nidlechueche. Wenig später trifft man auf das Pfahlbauerdorf von Gletterens (Village Lacustre), wo einige nachgebaute Häuser besucht werden können. Danach führt ein Steg durchs Schilf an den Strand. Sind die Kinder nach dem Baden noch zum Wandern zu motivieren, steigt man etwas in die Höhe. Der Weg verläuft nun aussichtsreich Portalban entgegen. Unterwegs lassen sich die zahlreichen ferngesteuerten Rasenmäher der Luxusvillen bestaunen, bevor man in Portalban erneut baden kann.
In der Kälte von La Brévine Nr. 1090
La Brévine • NE

In der Kälte von La Brévine

Diese kurze Rundwanderung auf Schneeschuhen beginnt am Rand von La Brévine und führt, zunächst in Richtung La Chaux-du-Milieu, auf eine kleine Anhöhe südlich des Dorfs. Über einen kurzen Anstieg durch ein Feld gelangt man zu einem einsamen Haus am Waldrand, das einst, weil es im Winter oftmals von der Aussenwelt abgeschnitten war, den Übernamen «Le Pénitencier» («Das Straflager») erhielt. Nach einer Linkskurve geht es dem Hang entlang in den Wald hinein, immer den pinkfarbenen Schildern oder den von den Ästen der mächtigen Tannen hängenden Markierungen nach. Mit jedem Schritt zwischen den Bäumen hindurch öffnet sich nach und nach der Blick auf das 20 Kilometer lange, in Ost-West-Richtung verlaufende Tal von La Brévine mit seinen drei Gemeinden La Brévine, La Chaux-du-Milieu und Le Cerneux-Péquignot und den über die ganze Talsohle verstreuten Bauernhöfen. Nach einem weiteren, erneut nicht besonders anspruchsvollen Anstieg dreht die Route nach Westen, biegt unterhalb eines Gehöfts nach rechts ab und folgt weiter dem Waldrand. Das nächste Wegstück ist praktisch flach - eine gute Gelegenheit, um die idyllische Stille und die karge Umgebung auf sich wirken zu lassen. Im Süden reihen sich weite Felder aneinander, und hier und da recken typische Neuenburger Bauernhöfe ihre markanten Dächer in die Höhe, als ob sie gerade dem Bild eines jurassischen Malers entsprungen wären. Eine gute halbe Stunde später ist die Abzweigung zurück nach La Brévine erreicht. Vom «Pénitencier» aus lässt sich noch einmal die schöne Aussicht auf die Landschaft geniessen, die sich je nach Sonnenstand und Bewölkung in ganz unterschiedlichen Farben präsentiert. Danach geht es die letzten Meter hinunter ins Dorf, wo schon ein heisser Tee wartet.

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241T Val de Travers

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