Krauchthal, Post — Bolligen, Lutzeren • BE

Emmentaler Sandmonumente

Nein, diese Bilder sind nicht in einem US-Nationalpark entstanden, das Monument steht 25 Minuten mit Bahn und Bus von Bern entfernt im unauffälligen Wald auf einem Felsrücken. Der Elefant steht am Schlussdieser Familienwanderung, davor lohnt sich der Aufstieg auf den Bantigerturm. Wie die Sandsteinformation entstanden ist, ist nicht hundertprozentig klar. Tschechische Forscher haben herausgefunden, dass unterschiedliche Spannungsverhältnisse im Stein die Erosion durch Wind, Wasser, Frost oder Salze beeinflusst haben: Wo mehr Gewicht auf dem Stein lastet, ist die Erosion kleiner. Andere sagen, dass die Steinmetze, die die nahe gelegene Burg Geristein bauten, die Felsen aus Langeweile bearbeitet und einen Elefanten als religiöses Symbol der Taufe geschaffen hätten. Wie dem auch sei, der Wanderung tut das ungelöste Rätsel keinen Abbruch. Sie beginnt in Krauchthal und führt schon bald einen bewaldeten Grat hinauf und oben entlang einiger abschüssiger Felswände. Nach Regen ist es hier rutschig, Vorsicht ist angesagt. Bald erreicht man die Fluehüsli; es sind zwei in den Fels eingebaute Häuser, die heute noch bewohnt sind. Sie stammen aus dem 16. Jahrhundert, und bereits Jeremias Gotthelf erwähnte sie in einem Roman als «armer Leute Schutz und Zufluchtsort». Weiter geht es auf einem längeren Waldabschnitt bis zum Bantigerturm mit Aussicht auf Bern und die Alpen. Nun ist der Geristeiwald mit seiner Burgruine nicht mehr weit – und der Elefant, der am Ende des südlichen Felssporns Büündli nahe der Ruine liegt (2’606’350, 1’204’340). Den Elefanten findet man am besten im Frühling, wenn die Bäume rundherum noch kaum Laub tragen.

Information

Erreichbar sind Krauchthal und «Bolligen, Lutzeren» mit dem Bus über Bolligen und Bern.

Restaurant Hirschen Krauchthal, 034 411 14 31, www.hirschen-krauchthal.ch
Selbstbedienungsautomat beim Bantigerturm

Wanderung Nr. 1425

Revision 2022 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Rémy Kappeler

Wandervorschläge

Auf Umwegen am Fusse des Alpsteins Nr. 2074
Steinegg — Weissbad • AI

Auf Umwegen am Fusse des Alpsteins

Der schönste Umweg von Appenzell Steinegg nach Weissbad: So betitelt Appenzellerland Tourismus diese zweieinhalbstündige Wanderung. Denn eigentlich gibt es einen direkten Weg von einer halben Stunde. Doch zu schade wäre es, man liesse diesen Wandergenuss links liegen. Deshalb auf zur Extraschlaufe! Von der Bahnstation Steinegg verläuft die erste Etappe stets in Richtung Eggli. Heisst: Auf der Höhe vom Restaurant Schlössli biegt die Route eben nicht rechts ab – das wäre der direkte Weg nach Weissbad – sondern er verläuft ein kurzes Stück auf der Hauptstrasse und geht links in einen Feldweg über. Über Weiden und vorbei an Bauernhöfen geht es 300 Höhenmeter hangauf-wärts. An den imposanten Gipfeln des Alpsteins kann man sich dabei kaum satt sehen. Die schroffen Felsen kontrastieren wunderbar mit der Hügellandschaft, die man durchwandert. Nach gut eineinviertel Stunde ist der Aufstieg geschafft. Beim Berggasthaus Eggli begrüsst ein tierisches Empfangskomitee aus Zwergziegen, Hühnern & Co. Wer mag, legt eine kurze Verschnaufpause ein. Der abwechslungsreiche Abstieg nach Weiss-bad führt durch eine hügelige Landschaft über Feldwege, Viehweiden und eine schmale Flurstrasse via Aulen an der Kapelle St. Martin vorbei. Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstrasse folgt links der steile Abstieg über eine Wiese hinunter zum Dorfkern von Weissbad. Über den Brüelbach gelangt man zum kulinarischen Ziel dieser Wanderung, dem für seine vegetarischen Kreationen bekannten Hof Weissbad. Stellt sich nur noch die Frage: sich direkt Restaurant hinsetzen oder vielleicht eine weitere Extrarunde drehen. Diesmal durch den Kräutergarten des Wellnesshotels? So oder so, einen guten Appetit!
Emmentaler Sandsteinbrüche Nr. 1424
Krauchthal, Post — Burgdorf Steinhof • BE

Emmentaler Sandsteinbrüche

Hoch über dem Emmentaler Dorf Krauchthal erheben sich Steinbrüche. Sie waren im 18. und im 19. Jahrhundert ein wichtiges Gewerbe in der Gegend. Das Berner Münster, aber auch Kirchen und Bauernhöfe wurden aus hier gewonnenem Sandstein gebaut. Ein Sandsteinlehrpfad führt zu vier ehemaligen Steinbrüchen. Dabei erfährt man allerlei Wissenswertes über den Sandsteinabbau. Um zum Lehrpfad zu gelangen, folgt man nach dem Restaurant Hirschen den braunen Weg- weisern. Sie führen auf schmalen und steilen Pfaden zu den Steinbrüchen. Auch ein Abstecher zum Aussichtspunkt Chrützflue lohnt sich. Beim dortigen Picknickhäuschen aus Holz hat man Aussicht auf die imposante Strafanstalt Thorberg. Oberhalb der Sandsteinbrüche kann man wieder auf den Wanderweg einbiegen, der nun durch lichten Wald führt. Beim Hostränz hat man bei klarem Wetter eine wunderbare Aussicht auf den Jura, während der Zimmerberg den Blick ins weitere Emmental öffnet. Nun folgt der Abstieg ins Tal, wo man ein Stück weit der Hauptstrasse folgt, bevor der Weg beim geschlossenen Restaurant Steingrube abbiegt und sich über Feld und Wald dem Restaurant Rothöhe nähert. Wer aber erfahren möchte, wie hart Steinbrecher früher arbeiten mussten, kann die Wanderung auch in umge- kehrter Richtung machen und beim Krauchthaler Dorfmuseum Werkzeug ausleihen. Damit kann man sich beim Steinbruch Bäichle im steinernen Gästebuch verewigen.
Vom Bauerndorf in die Emmenstadt Nr. 1461
Wynigen — Burgdorf • BE

Vom Bauerndorf in die Emmenstadt

Im späten Mittelalter führte die wichtigste Verkehrsverbindung zwischen Bern und Luzern unter anderem über Burgdorf und Huttwil. Einen spektakulären Teil dieser Verkehrsverbindung bildet einer der eindrücklichsten Hohlwege der Schweiz, die sogenannte «Leuenhohle». Es handelt sich um einen senkrecht zum Hang angelegten Hohlweg, der von Hand in den Sandstein gehauen worden ist und bis 1882 dem Verkehr gedient hat. Laut historischen Quellen soll sich dort im Jahre 1713 gar ein Mord abgespielt haben, wovon heute noch zwei Kreuze im Sandstein zeugen. Die Wanderung beginnt im rund sieben Kilometer nordöstlich von Burgdorf gelegenen Wynigen. Der Weg startet beim Bahnhof des beschaulichen 2000-Seelen-Dorfs. Ein paar Minuten später sind die ersten 100 Höhenmeter überwunden, und es bietet sich vom Waldrand beim Jumpfereblick eine tolle Aussicht in Richtung Jura. Ein eher eintöniger Weg führt nun durch den Hirserewald hinunter nach Bickigen. Auf dem letzten Wegstück erhält man einen ersten Vorgeschmack auf die «Leuenhohle», denn links und rechts ist der Weg von Sandsteinwänden umgeben. Über das Oberfeld führt der Weg am schönen Weiler Matten vorbei, wo man links in einen steilen Aufstieg einbiegt und durch den Weidwald nach Hub gelangt. Dort quert man die Hauptstrasse und steigt weiter zum höchsten Punkt der Wanderung. Dem Jakobsweg folgend gehts nun stetig hinunter. Kurz vor dem Restaurant Sommerhaus ist es dann so weit: Plötzlich umgeben von hohen Sandsteinwänden wähnt man sich gedanklich in der hohlen Gasse von Schillers «Wilhelm Tell». Dem Waldrand folgend steht man nach kurzer Zeit auf der Wynigenbrücke mit Blick auf das Schloss Burgdorf. Von hier geht es geradeaus bis in die untere Altstadt, wo man über die Treppe rechts zum Stadtpark abbiegt und kurz darauf beim Bahnhof Burgdorf ankommt.
Zum Stein der Kinder in Nax Nr. 1055
Nax, La Crettaz • VS

Zum Stein der Kinder in Nax

Einen schönen Pfad und ein paar Plätze, welche die Neugier der Kinder wecken: Mehr braucht es für einen gelungenen Familienausflug nicht. In Nax bei Sitten findet man das ideale Programm für eine Wanderung mit Kindern auf der etwas mehr als fünf Kilometer langen Route mit zahlreichen Aussichtspunkten mit Blick auf die umliegenden Berge und Täler. Die erste Etappe des Parcours für Gross und Klein bildet La Scie, zu Deutsch «die Säge». Diese industrielle Anlage aus dem späten 19. Jahrhundert wird noch regelmässig für Vorführungen verwendet. Die nötige Energie liefert ein Getriebe, das mit einem Schaufelrad verbunden ist und von einem in unmittelbarer Nähe fliessenden Bach betrieben wird. In der Regel findet man dort einen grossen in Längsrichtung halb zersägten Baumstamm vor - durchstossen vom starren Sägeblatt. Nächstes Ziel: der Pierre des Enfants, zu Deutsch «der Stein der Kinder». Alle Bewohner der Region kennen diesen vom Gletscher abgelegten Findling. Bei seinem Absturz soll er einige junge Hirten unter sich begraben haben. Um die Legende am Leben zu halten, wurde ein Miniaturfriedhof mit fünf hölzernen Kreuzen am Fusse des Felsens angelegt. Und etwas weiter weg ein schöner Picknickplatz. Die Raststelle von Prarion ist der höchste Punkt dieser Wanderung. Eine Wiese und ein über* dachter Platz bieten sich zum Grillieren und für Familientreffen an. Nun wendet sich der Weg allmählich vom Rhonetal ab und führt in das Val d’Hérens (Eringertal), durch das 800 Meter weiter unten die Borgne fliesst. Auch das Panorama ändert sich: Anstelle der Berner Alpen lassen sich jetzt die Dörfer der gegenüberliegenden Bergseite und der Ebene betrachten.

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