• Rast beim Bergsee Murtel da Lai, bevor der grosse Aufstieg beginnt.
Bilder: Daniel Fleuti

    Rast beim Bergsee Murtel da Lai, bevor der grosse Aufstieg beginnt. Bilder: Daniel Fleuti.

    Chants — Bergün/Bravuogn • GR

    Steinig ins Val Tisch

    Der Selabach war einer von drei Bündner Bergbächen, die man 2007 zur Stromproduktion nutzen wollte. Ebenfalls geplant waren Kraftwerksanlagen an der Albula zwischen Naz und Bergün und an der Ava da Tisch im Val Tisch. Das Projekt erregte in der Standortgemeinde Bergün die Gemüter: Der Aussicht auf Arbeitsplätze und Einnahmen stan- den naturschützerische und touristische Beden- ken gegenüber, liegt doch der fragliche Abschnitt der Albula im Einzugsgebiet des Unesco-Welterbes Albulabahn. Schliesslich gewichteten die Bewohner eine intakte Landschaft höher und verweigerten die Konzession. Das Val Tisch, ein Seitental des Albulatals, ist ein Leckerbissen für Liebhaber einsamer Landschaften und urtümlicher Natur. Will man das Tal in seiner ganzen Länge kennenlernen, muss man es sich aber verdienen. Die anspruchsvolle und lange Tageswanderung startet im Weiler Chants im Val Tuors, einem Nachbartal. Der Weg bringt einen erst zur Alp digl Chants und danach in einer Schlaufe auf den Höhenweg, der über dem Val Tuors und dem Val Plazbi zum Murtel da Lai führt, dem Bergsee vor der Kulisse des mächtigen Piz Kesch. Die folgende Überquerung des Piz Murtel da Fier ist Höhepunkt und Schlüsselstelle der Wanderung, feines Geröll und grobes Blockgestein erfordern die Aufmerksamkeit. Der lange Abstieg durch das Val Tisch ist dagegen purer Genuss, wenn auch der Weg zu Beginn an- spruchsvoll bleibt. Doch nach und nach wird das Tal sanfter, und nach den Kühen auf der Alp Tisch ist der Bergwald treuer Begleiter bis nach Bergün.

    Informazione

    Reservationspflichtiger Bus alpin, 079 211 55 55, www.busalpin.ch
    Taxi, 078 680 35 00, www.mountain-tours.ch
    Berghaus Piz Kesch im Val Tuors,
    081 407 11 93, www.val-tuors.ch

    Escursione Nr. 1244

    Pubblicato 2016 ‒ Presentato da Sentieri Svizzeri

    Daniel Fleuti

    Percorso dell'escursione

    Mostra su swisstopo
    Chants
    0:00
    0:00
    Alp digl Chants
    0:35
    0:35
    Lena Secha, Pt. 2232
    1:20
    0:45
    Murtel da Lai
    2:20
    1:00
    Piz Murtel da Fier
    3:05
    0:45
    Alp da Tisch
    4:15
    1:10
    God da Darlux, Pt. 1633
    5:05
    0:50
    Bergün/Bravuogn
    5:50
    0:45

    Proposte escursionistiche

    Den Vadret da Porchabella erkunden Nr. 1435
    Tuors Chants — Sand, Val Sertig • GR

    Den Vadret da Porchabella erkunden

    Der Vadret da Porchabella reichte noch in den 1970er-Jahren bis weit in die Fläche unterhalb der Kesch-Hütte hinunter. Heute klebt die Gletscherzunge 200 Höhenmeter weiter oben und ist weit weniger mächtig als noch vor 50 Jahren. An Anziehungskraft hat der Gletscher dennoch nicht verloren - gerade auch, weil er sich gefahrlos erwandern und erkunden lässt: ein Abenteuer, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Der Gletscher ist das eigentliche Ziel dieser Wanderung. Diese beginnt in Chants zuhinterst im Val Tuors und folgt der Ava da Salect hinauf bis zur Chamanna digl Kesch, der Kesch-Hütte. Der Bach entwässert den Vadret da Porchabella. Wer in der Hütte übernachtet, hat reichlich Zeit, auf dem ungefährlichen, weiss-blau-weissen Weg zur Gletscherzunge hochzusteigen und auf dem Rückweg die verschiedenen Rückzugsstadien des Gletschers zu erkunden. Sie sind mit roter Farbe an markanten Felsblöcken eingezeichnet. Am zweiten Tag geht es von der Kesch-Hütte aus ein kurzes Stück weiter durch das Val dal Tschüvel. Beim Punkt 2396 zweigt der Weg ins Val Sartiv ab und führt anschliessend zu den nahen Lai da Ravais-ch. Zwischen den Seen beginnt dann der Weg zum Sertigpass hinauf. Die weitere Wanderung ist durch das Gelände vorgegeben. Man folgt talauswärts dem Kühalpbach bis zum Weiler Hinter den Eggen, wo sich die Busstation nach Davos befindet.
    Die Anden hinter St. Moritz Nr. 1340
    Spinas — Champfèr • GR

    Die Anden hinter St. Moritz

    Im Oktober sind die Gräser im Val Bever braun, das Geröll liegt grau und von grünen Flechten überzogen unter dem tief dunkelblauen Engadiner Himmel. Auch diese Farben erinnern den ehemaligen Bergführer Yussif Calderón, der heute als Arzt in der Schweiz lebt, an seine Heimat Bolivien. Das Val Bever bietet auch topografisch verblüffende Ähnlichkeiten mit dem bolivianischen Hochland. So erinnert der Piz Grisch etwa an den Illimani, Yussif Calderóns Hausberg, 6438 Meter hoch, den man von La Paz aus sieht. Während in den Sommermonaten von Spinas Station aus in der Regel Richtung Jenatschhütte aufgebrochen wird, bietet sich später im Jahr, wenn die Hütte geschlossen ist, der Weg über den Suvrettapass nach St. Moritz an. Es ist eine lohnende, lange Wanderung, die meist oberhalb der Baumgrenze durch karges, alpines Gebiet führt. Ein kaum merklicher Aufstieg führt von Spinas Station erst durch Lärchenwälder, dann dem Bach Beverin entlang nach Zembers da Suvretta, wo der Weg in südlicher Richtung abzweigt. Hier erfolgt nun ein Aufstieg ins Hochtal Suvretta da Samedan, das wild, abgeschieden und kaum bewachsen am meisten an die bolivianische Andenlandschaft gemahnt. Dort allerdings leben die Campesinos auf über 4000 Metern – und Yussif Calderón erzählt gern, wie die Hochlandbevölkerung Wege gefunden hat, auch ohne Gemüse zu Vitaminen zu kommen. Vom Pass Suvretta auf 2615 Metern direkt am Fuss des Juliers bietet sich ein grossartiger Blick ins Tal und auf die mächtigen Engadiner Gipfel auf der anderen Seite von St. Moritz. Sie spiegeln sich auch im Lej Suvretta, einem kleinen Bergsee, der unmittelbar nach der Passhöhe auftaucht. Der Abstieg ins Tal erfolgt nach Champfèr.
    Rundwanderung zur Kesch-Hütte Nr. 1381
    Bergün, Tuors Chants • GR

    Rundwanderung zur Kesch-Hütte

    Noch ein Scheibchen Steinbocksalsiz? In der Kesch-Hütte isst sie sich besonders gut: «Der Wildhüter hat das Tier sauber geschossen. Er ist auch Metzger – die Wurst kommt direkt von hier!», erklärt Hüttenwart Reto. Im Angebot hat er auch Kräutertees aus dem Puschlav und hausgemachte Bündner Nusstorte. Und von der Terrasse geht der Blick auf den Piz Kesch und den Piz Ela, Namensgeber des Parc Ela. Von Chants, zuhinterst im Val Tuors, sind wir gemütlich aufsteigend in die abgeschiedene Bergwelt eingetaucht. Ein leichter Wind zieht uns entgegen, einzig ein Dunststreifen am Himmel erinnert an die Zivilisation. Znüni gibts auf dem Felsabsatz zwischen den beiden Seen Lai da Ravais-ch Suot und Sur. Das Wasser fliesst einmal nach Westen und einmal nach Osten ab: Wir stehen auf der Wasserscheide von Rhein und Inn. Würden wir je ein Papierschiffli absetzen, erreichte das eine die Nordsee und das andere über die Donau das Schwarze Meer. «Bitte Männchen machen, damit ich dich fotografieren kann!» Unglaublich, aber das Murmeltier kommt dem Wunsch nach. Nach dem Posieren huscht das Murmeltier davon – und springt, ohne zu zögern, über den Bach. Dort verschwindet es in seinem Palazzo: einem Erdhügel mit mindestens acht verschiedenen Eingängen. Auch Hirsche, Steinböcke und Gämsen wohnen hier zuhauf, und in einem Tümpel beobachten wir einen Frosch. Der Wanderweg schlängelt sich neben dem malerisch mäandrierenden Bach vorwärts, linkerhand öffnet sich der Blick auf das Val Funtauna, rechterhand kommt der Piz Kesch mit dem Gletscher Vadret da Porchabella in Sicht. Dieser magische Anblick hilft uns, auch den Anstieg zur Kesch-Hütte zu meistern, der es in sich hat. Nach der Stärkung folgt der Abstieg durch Heidelbeersträucher und immer saftigere Wiesen zurück nach Chants.
    Wilde Wasser auf der Via Albula Nr. 2132
    Preda — Spinas • GR

    Wilde Wasser auf der Via Albula

    Die Via Albula/Bernina führt auf ihrer sogenannten Königsetappe von Preda nach Spinas im Val Bever (GR). Beeindruckend ist die Alpseenlandschaft auf dem Crap Alv, spektakulär der Blick vor dem steilen Abstieg ins Val Bever. Die Wanderung startet in Preda, sieben Kilometer oberhalb von Bergün, das man mit dem Zug von Chur aus erreicht. Die Bahnlinie ist von der UNESCO als Welterbe zertifiziert, sodass schon die Anreise zur Wanderung ein Erlebnis ist. Vom Bahnhof Preda aus führt die Wanderung rasch in den Wald. Im Schatten steigt man auf in Richtung Albulapass, vorbei am lieblichen Palpuognasee. Wer bereits eine Pause einlegen möchte, findet hier viele schöne Picknickplätze. Der weitere Weg führt mittels Holzstege über viele Bäche und über Alpweiden. Die Bäume lichten sich je weiter man ansteigt. Zweimal quert man die Passstrasse, bevor der Weg kurz vor der Passhöhe nach rechts in ein Seitental abzweigt. Hier eröffnet sich einem ein mit jedem Schritt fantastischerer Blick auf den Lajets digl Crap Alv. Der Bergsee liegt unter einem steil abfallenden Hang, und ist in eine hügelige, schroffe Alpinlandschaft eingebettet. Von hier aus nimmt man den Schlussanstieg zur Fuorcla Crap Alv unter die Füsse, ein stetiger Anstieg auf einem gut ausgebauten Weg. Richtiggehend spektakulär dann ist der Anblick in Richtung Engadin von der Fuorcla auf 2466 M. ü. M. aus. Der wilde Fluss Beverin schlängelt sich durch das Val Bever, soweit das Auge in beide Talrichtungen sieht. Steil abfallende Hänge und majestätische Gipfel runden das imposante Bild ab. Schnell ist aber wieder Konzentration statt Weitblick gefragt: Der Abstieg ins Tal ist nicht zu unterschätzen: Er ist steil, rutschig und exponiert und geht mit 700 Metern Höhenunterschied in die Beine. Belohnt wird man auf dem Talboden mit der idyllischen Flusslandschaft, die zum Picknicken und Kühlen der Füsse im wilden Beverin einlädt, bevor in Spinas die Wanderung endet und man wieder die Albulabahn besteigt.

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