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Zu Besuch in der Bäckerei Arnold in Simplon VS

Bis in die 1960er-Jahre war der Simplonpass im Winter geschlossen. Die Menschen in Simplon Dorf versorgten sich selbst - mit Brot, Käse und Fleisch.
25.11.2025
Bäcker Amadeo Arnold legt das frische Roggenbrot in die Auslage der Bäckerei.

Reportage und Wandervorschlag zum Video

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Wanderreportagen ABO

Schmackhafter Winterproviant

Der Simplon VS war bis zu den 1960er-Jahren im Winter jeweils geschlossen. Abgeschnitten von der restlichen Schweiz backten die Menschen dort selbst Roggenbrot, trockneten Fleisch, kästen. Das tun sie noch heute.
30.10.2025 • Text: Rémy Kappeler, Bilder: Kai Sonnentrücker, Rémy Kappeler
Kurzwanderung auf dem Simplonpass Nr. 2308
Simplon, Monte Leone — Simplon Dorf, Hospiz-Niederalp • VS

Kurzwanderung auf dem Simplonpass

Wie fest auch immer der Winter auf dem Simplonpass Einzug hält, die Passstrasse bleibt befahrbar. Dafür sorgt jede Nacht eine Patrouille des Pikettdiensts, die nach Bedarf Schneefräse und Salzstreuer aufbietet. Kehrt nach einer Sturmnacht also wieder schönes Wetter ein, fährt man mit dem Bus an meterhohen Schneewänden vorbei und ist bald auf dem Pass, um den kurzen Winterwanderweg vom Hotel Monte Leone bis zum Alten Spittel unter die Füsse zu nehmen. Der Weg führt über die präparierte Bergalpenstrasse. Die lärmige Passstrasse ist schnell vergessen, man taucht ein in die karge Landschaft, die rundherum eine imposante Sicht auf die zahlreichen Gipfel bietet. Der Weg schlängelt sich durch das vom Rhonegletscher geschaffene Trogtal, lichte Lärchenwälder prägen das Bild. Es geht gemütlich und sonnig abwärts zu den Weilern Blattu und Bielti, danach wird es flacher. Bald schon erblickt man das Barralhaus und das Alte Spittel. Ersteres ist ein mächtiges, mit einer Länge von 120 Metern und einem schmalen Grundriss sehr auffälliges Gebäude. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Ferienhaus einer Missionsgesellschaft erbaut. Das Alte Spittel war ab dem 17. Jahrhundert ein Schutzhaus für Säumer und Kaufleute. Es diente zeitweise als Sommerresidenz von Kaspar Stockalper, der den Simplon im 17. Jahrhundert zur wichtigsten Handelsroute zwischen Norditalien und Mitteleuropa ausbaute. Heute sind beide Gebäude Truppenunterkünfte des Schweizer Militärs. Schon bald ist man am Ziel. Wer einkehren mag, nimmt den Bus nach «Simplon Dorf, Post», wo die Bäckerei Arnold allerlei Feines zum Zvieri anbietet: vom traditionellen Roggenbrot über den Heidelbeerkuchen bis zu den Simpilär Härzjini, Guetzli nach dem hiesigen Ur-Rezept.

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Magazin DAS WANDERN

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