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Wanderreportagen ABO

Altes Wissen neu belebt

Der Anbau von Gewürz- und Heilpflanzen ist im Wallis weit verbreitet. Eine Expertin in diesem Bereich ist Isabelle Gabioud aus dem Val de Bagnes, die gerne weitergibt, was sie von den Ahnen gelernt hat.
30.05.2025 • Text und Bilder: Stéphanie de Roguin
Die Heilpflanze Echinacea, auch Sonnenhut genannt, wird in der Naturheilkunde oft zur Unterstützung des Immunsystems eingesetzt.
Überraschend malerisch durchs Umland von Verbier
Versegères, Le Liappey — Verbier • VS

Überraschend malerisch durchs Umland von Verbier

Von der Betriebsamkeit Verbiers ist auf der Wanderung von Prarreyer zum beliebten Tourismusort lange nichts zu spüren. Stattdessen lässt sich in weitgehend unberührter Natur die Stille und Beschaulichkeit der Umgebung geniessen. In Gärten am Wegrand werden für die Region typische Gewürz- und Heilpflanzen angebaut, wie Kamille, Ringelblumen, Thymian, Minze oder Melisse. Sie alle fühlen sich in den Alpen pudelwohl und werden zu Kräutermischungen, Tees oder Salben verarbeitet. Die Wanderung startet bei der Bushaltestelle Versegères, Le Liappey. An der Sägerei vorbei, führt der Weg einige Minuten dem Wasserlauf der Dranse de Bagnes entlang, bevor er in den Wald eintaucht. Nach etwa einer Stunde erreicht man das Dorf Sarreyer, dessen Ortsbild charmante alte Chalets prägen. Das Café du Mont-Fort bietet sich für eine Rast und einen Imbiss an. Beim Verlassen des Dorfs passiert man den Demonstrationsgarten der Kräuterproduzentin Isabelle Gabioud. Die Aussicht oberhalb von Sarreyer ist atemberaubend, mit der Bergkette der Dents du Midi im Nordwesten und dem Grand und dem Petit Combin im Süden. Nun steigt der Weg einer Weide entlang an. Etwas später, auf der Höhe von Plan Varjay, entlöhnen einen die üppigen Blumenwiesen für den strengen Anstieg. Der höchste Punkt der Wanderung ist kurz vor dem Weiler Clambin erreicht, von wo aus die ersten Gebäude Verbiers sichtbar sind. Nach einer letzten Stärkung im Bergrestaurant Chez Dany bleibt nur noch eine halbe Wegstunde bis nach Verbier, bevor es per Seilbahn entweder zurück ins Tal oder weiter in die Höhe geht.

zum Wandervorschlag

Goldmelisse, Minze, Sonnenhut, Zitronenthymian oder Eisenkraut: Das sind nur einige der Pflanzen, die Isabelle Gabioud am Dorfrand von Sarreyer im Val de Bagnes anbaut. Dutzende verschiedener Arten wachsen und gedeihen in ihrem Demonstrationsgarten entlang des Wanderwegs hinauf nach Verbier.

Die Parzelle ist recht abschüssig, weshalb hier und da einige Stufen den Aufstieg auf dem sich in die Höhe windenden Gartenweg erleichtern. Die Gerüche sind intensiv, genau wie die Farben, und die Vielfalt der Pflanzen macht Lust, sich jede einzelne genauer anzuschauen. Dazu eine prächtige Aussicht, mit Grand und Petit Combin auf der einen und den Dents du Midi auf der anderen Seite.

Die unabhängige Produzentin Gabioud besitzt einige weitere Parzellen in der Umgebung von Sarreyer sowie eine in Commeire im benachbarten Val d’Entremont, mit einer Gesamtfläche von einem Hektar. Verarbeitet werden ihre Kräuter und Heilpflanzen, die sich hier im Mittelgebirge äusserst wohlfühlen, zu Gewürzen, Tee oder Sirup sowie seit Kurzem, dank der Zusammenarbeit mit einer örtlichen Destillerie, zu Spirituosen.

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