Geländerutsche an den Seiten des Grossen Aletschgletschers

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Geländerutsche an den Seiten des Grossen Aletschgletschers

Seit 1880 wird die Länge des Grossen Aletschgletschers gemessen. Damals war er noch drei Kilometer länger als heute, und das Eis an der Zunge war 400 Meter dicker.  Derzeit zieht sich der Grosse Aletschgletscher jährlich um 20 bis 50 Meter zurück und verliert gleichzeitig an Eisdicke. 

Durch das Zurückweichen des Gletschers sind die Felsen am Hangfuss nicht mehr durch die Eismassen abgestützt und werden wegen des fehlenden Widerstands instabil. An der Moosfluh sind auf einer Fläche, die etwa 250 Fussballfeldern entspricht, Gesteinsmassen aus Gneis und Granit im Begriff abzurutschen. 

 Die Rutschgeschwindigkeit ist nicht überall gleich: Sie ähnelt einem breiten Fluss, der in der Mitte am schnellsten und an den Rändern langsamer fliesst.  Die Masse, die sich bewegt, entspricht dem Volumen von 190 000 Einfamilienhäusern, also mindestens 150 Millionen Kubikmetern. Das Abrutschen und Absacken grosser Geländepakete zeigt sich in Dutzenden Metern langen und mehreren Metern tiefen Rissen, die Büsche auseinanderreissen und Felsen spalten.

Modernste Überwachungstechniken

Die Hänge der Moosfluh bewegten sich vor 1990 weniger als 1 cm pro Jahr hangabwärts. Um das Jahr 2000 beschleunigte sich die Rutschung auf bis zu 30 cm jährlich. Aktuell rutscht die schnellste Masse mehrere Meter pro Jahr. Die Rutsch- und Absackbewegungen werden noch jahrelang weitergehen.

Um frühzeitig eine Beschleunigung der Rutschbewegungen oder Felsstürze feststellen zu können, wurden vor Ort Messgeräte installiert. Zusätzlich dienen automatische Kameras, welche mehrmals täglich von verschiedenen Standorten am gegenüberliegenden Hang aus millimetergenaue Fotos erstellen, als Überwachungsmittel. Das Aletschgebiet wird zusätzlich mit satellitengestützten Methoden überwacht. Dabei machen um die Erde kreisende Satelliten in Abständen von wenigen Tagen Aufnahmen, die zur Dokumentation und Überwachung der Geländebewegungen genutzt werden. 

Natur- und Wetterereignisse

In dieser Artikelreihe bieten wir Ihnen detaillierte Einblicke in die Wetter- und Naturereignisse, deren Spuren Sie auf unseren Wandervorschlägen gefahrlos nachverfolgen können.

Naturgefahrenportal des Bundes

Naturgefahrenportal des Bundes: Das Portal zeigt die aktuelle Naturgefahrensituation in der Schweiz. Auf einer übersichtlichen Karte werden die momentane Lage sowie Warnungen  zu sämtlichen Naturgefahren, wie Wetterextreme, Überschwemmungen und Rutschungen, Erdbeben, Lawinen oder Waldbrandgefahr dargestellt.

Wandervorschlag

Hoch über dem Aletschgletscher
Bettmergrat — Riederalp • VS

Hoch über dem Aletschgletscher

Auf dieser Wanderung kann man die Folgen von schwindendem Gletschereis sehen. Weil die stützenden Eismassen schmelzen und auch der Permafrost auftaut, werden die Hänge auf beiden Seiten des Aletschgletschers instabil. Es kommt zu Felsstürzen und metertiefen Spalten im Boden, weil ganze Gesteinspakete absacken.
Die Luftseilbahn von Betten auf die Bettmeralp überwindet etwa so viele Höhenmeter, wie das Eis des Aletschgletschers dick ist: 1000 Meter. Diese Dicke misst der eindrückliche, 23 Kilometer lange Aletschgletscher im Moment noch beim Konkordiaplatz. Während der letzten Eiszeiten reichte sein Eis sogar hoch bis zum Bettmergrat, dem Ausgangspunkt dieser Wanderung. Jetzt liegt der Gletscher tief unten, und jedes Jahr schwinden seine Eismassen noch mehr.
Vom breiten Gratrücken im Unesco-Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch aus gibt es immer wieder eindrückliche Ausblicke hinunter aufs Eis und zu Matterhorn, Weisshorn und anderen Viertausendern. Bei der Bergstation Moosfluh befinden sich besonders imponierende Spalten gleich neben dem Wanderweg.
Bei der Rieder Furka steht die im viktorianischen Fachwerkstil gebaute Villa Cassel. In der Villa befindet sich auch das Pro Natura Zentrum Aletsch mit vielen Informationen zur Natur im Aletschgebiet.

Da möchte ich hin

Broschüre

Wetterereignisse waren schon immer Teil der Erdgeschichte, aber der Klimawandel zeigt sich deutlich, etwa beim Schwinden der Gletscher. Durch den Temperaturanstieg tauen zudem Permafrostböden vermehrt auf, wodurch Bergflanken ihren Halt verlieren, was wiederum die Wanderwege beeinflusst.

In unserer Herbstbroschüre lesen Sie, welchen Herausforderungen sich die Verantwortlichen in Zukunft stellen müssen. Ebenso haben wir in der Broschüre zehn Wandervorschläge zusammengestellt, auf denen Sie Naturereignisse der Vergangenheit gefahrlos erleben können.  Die Broschüre können Sie hier bestellen.

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Wallis Sicherheit Herbst

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